In Thailand trifft man sie in jeder Bar, an jedem Straßenstand: Auswanderer, die mit großen Geschichten hausieren gehen. Sie prahlen mit Immobilien-Deals, Krypto-Millionen oder Projekten, die „bald durchstarten“. Doch ein Blick hinter die Fassade zeigt: Viele wohnen in schäbigen Mietwohnungen, zählen jeden Baht und haben verdächtig viel Freizeit. Was steckt hinter diesen Großmäulern? Harmlose Aufschneider oder zwielichtige Gestalten? Die Community ist gespalten, aber eines ist klar: Solche Typen schaden dem Ruf aller Expats.
Von Sukhumvit bis zur Walking Street, von Chiang Mai bis hinunter nach Phuket – überall findet man diese selbsternannten Millionäre, die bei genauerer Betrachtung nicht einmal die nächste Miete zusammenkratzen können. Sie sitzen stundenlang in den günstigsten Bars, bestellen das billigste Chang-Bier und erzählen dabei von ihren angeblichen Business-Imperien in Europa oder Amerika. Die Geschichten werden mit jedem Drink fantastischer, die Details immer vager. Doch die langjährigen Expats kennen diese Muster längst und tauschen sich in geschlossenen Gruppen über die neuesten Aufschneider aus.
Großsprecher mit kleinem Budget
Die Geschichten klingen immer gleich: Ein Expat erzählt von seiner glorreichen Vergangenheit als Unternehmer oder von einem großen Coup, der „jeden Moment“ kommt. Doch die Realität? Ein User auf im Forum beschreibt einen Mann, der Geld auf sein Konto überweisen wollte – gegen Bargeld, versteht sich. Die Ausrede: Kreditkartenprobleme. Solche Typen leben oft in billigen Unterkünften, meiden teure Restaurants und scheinen keinen Job zu haben. Sind das nur Träumer, die sich wichtigmachen wollen? Oder steckt mehr dahinter? Die Community wittert oft mehr als nur heiße Luft.
Die Muster sind erschreckend ähnlich: Morgens tauchen sie in denselben günstigen Cafés auf, wo sie stundenlang bei einem einzigen Kaffee sitzen und auf ihre Laptops starren. Sie erzählen von „wichtigen Zoom-Calls“ und „internationalen Verhandlungen“, doch wer genauer hinsieht, bemerkt, dass meist nur Facebook geöffnet ist. Mittags findet man sie an den Streetfood-Ständen, wo sie die billigsten Gerichte bestellen, während sie gleichzeitig von ihren Investitionen in Luxusimmobilien schwadronieren. Die Widersprüche sind offensichtlich, doch die Großsprecher scheinen sie selbst nicht zu bemerken – oder es ist ihnen schlicht egal.
Besonders auffällig wird es, wenn gemeinsame Aktivitäten anstehen. Plötzlich haben diese vermeintlichen Millionäre keine Zeit für teurere Restaurants oder Ausflüge. „Muss noch ein wichtiges Meeting vorbereiten“, heißt es dann. Oder: „Mein Geld ist gerade in Investments gebunden.“ Die Ausreden werden kreativ, doch die Wahrheit liegt auf der Hand. Ein langjähriger Expat berichtet von einem Fall, wo jemand monatelang von seinem erfolgreichen Online-Business erzählte, nur um dann bei einer Gruppenkasse für ein gemeinsames Essen plötzlich festzustellen, dass sein Bankkonto „vorübergehend eingefroren“ sei. Solche Geschichten häufen sich und werden in der Community mit einer Mischung aus Belustigung und Besorgnis diskutiert.
Das Phänomen der falschen Identitäten
Was treibt Menschen dazu, sich in einem fremden Land als jemand auszugeben, der sie nicht sind? Psychologen würden von kompensatorischem Verhalten sprechen – dem Versuch, ein gescheitertes Leben in der Heimat durch eine erfundene Erfolgsgeschichte zu überschreiben. In Thailand, wo man als Westler automatisch mit einem gewissen Status wahrgenommen wird, fällt es diesen Menschen zunächst leicht, ihre Fassade aufrechtzuerhalten. Die sprachliche Barriere zu den Einheimischen macht es schwerer, ihre Geschichten zu überprüfen, und neue Ankömmlinge fallen oft auf ihre Geschichten herein.
Doch die erfahrene Expat-Community durchschaut diese Maskeraden schnell. In privaten Facebook-Gruppen werden Namen geteilt, Warnungen ausgesprochen. „Vorsicht vor XY, der angeblich Investor ist„, liest man dort. Oder: „Hat bei mehreren Leuten Geld geliehen und nie zurückgezahlt.“ Diese informellen Warnsysteme haben sich über Jahre entwickelt und schützen Neuankömmlinge vor den schlimmsten Betrügern. Doch sie können nicht verhindern, dass das Image aller Expats darunter leidet, wenn wieder ein Großmaul auffliegt.
Manche dieser Angeber haben tatsächlich eine Vergangenheit als erfolgreiche Geschäftsleute – nur liegt diese oft Jahre oder Jahrzehnte zurück. Sie leben von den Erinnerungen an bessere Zeiten und können sich nicht eingestehen, dass ihre besten Jahre hinter ihnen liegen. Thailand wird für sie zur Bühne für eine letzte Vorstellung, bei der sie noch einmal der Star sein können. Tragisch wird es, wenn sie selbst anfangen, an ihre eigenen Lügen zu glauben und damit in eine gefährliche Realitätsflucht abrutschen.
Schatten auf die ehrliche Mehrheit
Diese Prahler schaden nicht nur sich selbst, sondern allen Auswanderern. Wer sich an Regeln hält, Steuern zahlt und leise lebt, wird schnell in einen Topf geworfen mit den Großmäulern. Auf Facebook wird hitzig debattiert: Führt solches Verhalten zu Problemen? Overstays, kleine Betrügereien, unbezahlte Rechnungen – die Sorge ist groß. Ein User schreibt: „Manche reden von Reichtum, aber lassen Schulden zurück.“ Solche Geschichten nähren Misstrauen, besonders in einem Land, wo Ausländer ohnehin unter Beobachtung stehen. Ehrliche Expats leiden darunter.
Die Auswirkungen auf die gesamte Expat-Community sind nicht zu unterschätzen. Vermieter werden misstrauischer und verlangen höhere Kautionen. Bars und Restaurants, die von unehrlichen Expats betrogen wurden, behandeln nun alle Ausländer mit größerer Vorsicht. Geschäftspartner aus der thailändischen Community zögern, mit Westlern zusammenzuarbeiten, weil sie schon zu oft enttäuscht wurden. Jeder einzelne Großsprecher, der Schulden hinterlässt oder Versprechungen bricht, macht es für alle anderen schwerer.
Besonders ärgerlich wird es, wenn diese Typen auch noch in den sozialen Medien aktiv sind und dort ein völlig falsches Bild vom Expat-Leben in Thailand zeichnen. Sie posten Fotos von gemieteten Luxusautos, von Hotels, in denen sie nur für einen Drink waren, und von Stränden, die sie nur für ein Foto besucht haben. Ihre Instagram-Profile sind eine einzige Lüge, doch sie generieren Aufmerksamkeit und locken weitere naive Auswanderer nach Thailand, die mit unrealistischen Erwartungen ankommen und dann enttäuscht werden.
Die rechtlichen Konsequenzen
Was viele dieser Großsprecher nicht bedenken: Thailand mag tolerant wirken, aber die Behörden behalten Ausländer genau im Auge. Wer ohne Arbeitserlaubnis tätig ist, Visa-Regeln umgeht oder Schulden anhäuft, riskiert ernsthafte Konsequenzen. Die Immigration hat in den letzten Jahren ihre Kontrollen verschärft, und immer mehr zwielichtige Expats werden erwischt und des Landes verwiesen. Ein Blacklisting bedeutet oft ein lebenslanges Einreiseverbot – eine drastische Strafe für Jahre der Unehrlichkeit.
Die thailändischen Behörden sind mittlerweile auch in den sozialen Medien aktiv und überwachen, wer im Land tatsächlich arbeitet, ohne die nötigen Genehmigungen zu haben. Manche der Großsprecher, die online mit ihren Business-Aktivitäten prahlen, haben sich damit selbst ins Visier der Immigration gebracht. Es gab bereits mehrere Fälle, wo Expats aufgrund ihrer eigenen Facebook-Posts verhaftet wurden, weil sie dort zugaben, in Thailand zu arbeiten – ohne die erforderliche Work Permit.
Auch die Geldwäschegesetze werden strenger durchgesetzt. Wer ständig von großen Summen spricht, aber keine nachweisbare legale Einkommensquelle hat, kann schnell ins Visier der Behörden geraten. Die Banken sind verpflichtet, verdächtige Transaktionen zu melden, und wer dann keine plausible Erklärung für seine Geldflüsse hat, bekommt ernsthafte Probleme. Für die ehrlichen Expats bedeutet das zusätzliche Bürokratie, da die Banken nun von allen Ausländern detailliertere Nachweise verlangen.
Gefahren der Angeberei
In Städten wie Bangkok oder Pattaya kann Prahlerei mehr als nur peinlich sein – sie wird gefährlich. Ein User erinnert an grausame Fälle: Ein Expat, ermordet für seinen ATM-PIN, ein anderer in einem Kühlschrank weggekarrt. Beide Opfer anderer Auswanderer. Wer Reichtum zur Schau stellt, zieht Neid an – oder Schlimmeres. In einem Land, wo viele Einheimische kaum genug zum Leben haben, wirkt Angeberei respektlos. „Zeig keine Reichtümer„, rät ein User. Bescheidenheit schützt, während große Sprüche schnell ins Auge gehen können.
Die Kriminalitätsstatistiken zeigen einen beunruhigenden Trend: Gewaltverbrechen gegen Ausländer in Thailand haben in den letzten Jahren zugenommen, und in vielen Fällen waren die Opfer Menschen, die ihren Wohlstand zu offen zur Schau gestellt hatten. Es sind nicht nur organisierte Kriminelle, die solche Ziele ins Visier nehmen – manchmal sind es auch andere Expats, die in finanzieller Not sind und glauben, sich bei einem „reichen“ Landsmann bedienen zu können. Die Tragik dabei: Oft sind die Opfer gar nicht so wohlhabend, wie sie sich gegeben haben, und sterben für eine Illusion.
Sicherheitsexperten raten Expats dringend dazu, einen niedrigen Profil zu wahren. Das bedeutet nicht nur, nicht mit Reichtum zu prahlen, sondern auch im Alltag vorsichtig zu sein. Keine teuren Uhren oder Schmuck in der Öffentlichkeit tragen, nicht lautstark über Geldangelegenheiten sprechen, und vor allem: nicht jedem neuen Bekannten sofort das volle Vertrauen schenken. In der Expat-Community gibt es leider auch schwarze Schafe, die gezielt nach leichtgläubigen Opfern suchen, die sie ausnutzen können.
Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird: Wer mit seinem Reichtum prahlt, macht sich auch erpressbar. Es gab Fälle, wo Expats mit kompromittierenden Fotos oder Informationen bedroht wurden, nachdem sie zu offen über ihre finanziellen Verhältnisse gesprochen hatten. In Thailand, wo das Gesicht wahren extrem wichtig ist, sind manche Menschen bereit, hohe Summen zu zahlen, damit bestimmte Informationen nicht an die Öffentlichkeit kommen. Die Großsprecher bieten diesen Erpressern eine perfekte Angriffsfläche.
Die Kunst des Schweigens
Die Community hat klare Tipps: Weniger reden, mehr tun. Viele Expats halten sich zurück, besonders bei Finanzen. „Ich hör zu, nicke – und verschwinde leise„, schreibt ein User. In Thailand, wo Bescheidenheit eine Tugend ist, sind große Worte fehl am Platz. Wer prahlt, riskiert Spott oder Schlimmeres. Ein anderer User lacht: „Ich lass sie reden und hab meinen Spaß.“ Authentisch zu bleiben, ist der Schlüssel. Taten zählen hier mehr als Versprechen, die keiner glaubt.
Erfahrene Expats haben gelernt, wie man sich in Thailand erfolgreich integriert, ohne aufzufallen. Sie pflegen ihre Freundschaften leise, unterstützen lokale Geschäfte, lernen die Sprache und respektieren die Kultur. Sie müssen nicht laut verkünden, wie toll ihr Leben ist – man sieht es ihnen an. Sie haben echte thailändische Freunde, werden in ihrer Nachbarschaft geschätzt und genießen ein Leben, von dem die Großsprecher nur träumen können. Ihr Erfolgsrezept: Demut, Respekt und Geduld.
Es gibt eine alte Expat-Weisheit in Thailand: „Die, die wirklich Geld haben, reden nicht darüber. Die, die darüber reden, haben es nicht.“ Diese Regel bestätigt sich immer wieder. Die wirklich erfolgreichen Geschäftsleute und wohlhabenden Ruheständler in Thailand leben oft so unauffällig, dass man sie für durchschnittliche Touristen halten könnte. Sie fahren normale Autos, essen in lokalen Restaurants und meiden die Expat-Treffpunkte, wo die Großsprecher ihre Shows abziehen. Ihr Reichtum zeigt sich nicht in lauten Worten, sondern in der Qualität ihres Lebens.
Ein Land, das Bescheidenheit liebt
Thailand schätzt Zurückhaltung. Wer laut von Reichtum prahlt, während Locals hart für wenig kämpfen, macht sich keine Freunde. Ein User betont: „Angeben zeigt Respektlosigkeit.“ Besonders in einer Kultur, wo Bescheidenheit und Harmonie zählen, wirken Großsprecher wie Fremdkörper. Beim lesen in verschiedenen Facebook-Gruppen wird klar: Wer als Expat akzeptiert werden will, hält besser den Mund. Prahlen mag kurz Eindruck machen, doch langfristig zählt Ehrlichkeit. Große Geschichten ohne Substanz zerfallen schnell im Tropenwind.
Die thailändische Kultur ist tief verwurzelt in buddhistischen Werten, die Bescheidenheit und Zurückhaltung predigen. Das Konzept von „Kreng Jai“ – eine Art respektvolle Zurückhaltung und Rücksichtnahme – ist zentral im thailändischen Miteinander. Ausländer, die lautstark prahlen und sich in den Mittelpunkt drängen, verstoßen gegen diese ungeschriebenen Regeln und werden, selbst wenn niemand es ihnen direkt sagt, als unhöflich und unreif wahrgenommen. Thailänder sind zu höflich, um Kritik offen zu äußern, aber sie ziehen sich still zurück von solchen Menschen.
Interessanterweise gibt es durchaus wohlhabende Thailänder, die ihren Reichtum zeigen – aber sie tun es auf eine subtile, kulturell akzeptierte Weise. Eine teure Uhr, ein dezentes Designerstück, ein gepflegtes Auto – das sind akzeptierte Statussymbole. Aber selbst wohlhabende Thailänder würden niemals in einer Bar sitzen und lautstark von ihrem Vermögen erzählen. Diese Diskrepanz zwischen thailändischem Stil und dem Verhalten einiger Expats macht letztere noch auffälliger und peinlicher.
Das Sprichwort „Mai Pen Rai“ (macht nichts, kein Problem) wird oft als Ausdruck thailändischer Gelassenheit verstanden. Doch diese Gelassenheit hat Grenzen. Wer permanent gegen soziale Normen verstößt, wird irgendwann konfrontiert – vielleicht nicht direkt, aber auf die thailändische Art. Plötzlich werden Dienstleistungen teurer, Behördenvorgänge dauern länger, und Türen, die vorher offen standen, sind plötzlich verschlossen. Die Community passt sich an und schließt die Störenfriede aus, ohne dass diese oft verstehen, warum.
Ratschläge für Neuankömmlinge
Wer neu nach Thailand kommt, sollte sich bewusst sein: Die Expat-Community ist kleiner, als man denkt, und Nachrichten verbreiten sich schnell. Ein schlechter Ruf ist schnell erworben und schwer wieder loszuwerden. Deshalb empfehlen langjährige Residents, sich Zeit zu nehmen, zu beobachten und zu lernen, bevor man große Töne spuckt. Niemand erwartet Perfektion, aber ehrliches Verhalten und respektvoller Umgang werden geschätzt und belohnt.
Die ersten Monate in Thailand sollten dem Lernen gewidmet sein – nicht dem Belehren. Viele Neuankömmlinge machen den Fehler, nach wenigen Wochen schon als „Thailand-Experte“ aufzutreten und anderen zu erklären, wie das Leben hier funktioniert. Diese Hybris wird von der etablierten Community mit Stirnrunzeln quittiert. Besser ist es, Fragen zu stellen, zuzuhören und von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Wer bescheiden startet, hat bessere Chancen auf langfristigen Erfolg und echte Integration.
Ein praktischer Tipp von erfahrenen Expats: Suche dir eine kleine Gruppe vertrauenswürdiger Freunde und vermeide die großen, offenen Expat-Treffen, wo oft die Großsprecher dominieren. In kleineren Kreisen entwickeln sich echte Freundschaften, man kann offen über Probleme sprechen, ohne dass gleich die halbe Community davon erfährt. Diese engen Bindungen sind in einem fremden Land unbezahlbar und bieten den Rückhalt, den man manchmal braucht.
Die Zukunft der Expat-Community
Die thailändische Regierung hat in den letzten Jahren mehrere Initiativen gestartet, um „qualitativ hochwertige“ ausländische Residents anzuziehen – wohlhabende Rentner, digitale Nomaden mit nachweisbarem Einkommen, Geschäftsleute mit echten Investitionen. Gleichzeitig werden die Visa-Bestimmungen für Menschen ohne klare finanzielle Basis strenger. Diese Entwicklung wird langfristig dazu führen, dass die Großsprecher ohne echtes Einkommen es schwerer haben werden, in Thailand zu bleiben.
Die ernsthaften, integrierten Expats begrüßen diese Entwicklung mehrheitlich. Sie hoffen, dass eine selektivere Einwanderungspolitik dazu führt, dass das Image der ausländischen Community in Thailand verbessert wird. Weniger Problemfälle bedeuten weniger negative Schlagzeilen, weniger Misstrauen von thailändischer Seite und letztlich ein besseres Leben für alle, die hier ehrlich und respektvoll leben möchten.
Moderne Technologie macht es außerdem immer schwieriger, eine falsche Identität aufrechtzuerhalten. Soziale Medien, digitale Zahlungssysteme und vernetzte Datenbanken bedeuten, dass Lügen schneller auffliegen. Die Zeit der großen Bluffer läuft ab – wer in Zukunft in Thailand leben möchte, muss mit offenen Karten spielen. Das ist eine gute Nachricht für die ehrliche Mehrheit und eine schlechte für die Großmäuler, die noch immer glauben, sie könnten mit leeren Versprechungen durchkommen.
Leise Töne gewinnen
Die Diskussionen zeigen: Große Sprüche haben in Thailand keinen Platz. Sie schaden dem Ansehen der Expat-Community, wecken Misstrauen und können gefährlich werden. Wer respektiert werden will, lebt besser ehrlich und bescheiden. In einem Land, wo Taten lauter sprechen als Worte, sind leere Versprechen nur Ballast. Die Community ist sich einig: Authentizität siegt. Wer prahlt, fällt tief – und das schneller, als man „Krypto-Millionär“ sagen kann.
Die Lehre aus all diesen Beobachtungen ist einfach: Thailand belohnt Bescheidenheit und bestraft Arroganz. Wer hierher kommt, um sich wichtig zu machen, wird scheitern. Wer aber kommt, um zu lernen, zu respektieren und sich einzufügen, wird ein erfülltes Leben finden. Die besten Geschichten aus Thailand sind die, die nicht erzählt werden müssen – sie zeigen sich im Alltag, in den Beziehungen, in der Lebensqualität. Das ist der wahre Reichtum, den dieses Land zu bieten hat.
Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass sich diese Einsicht durchsetzt. Je mehr Expats verstehen, dass Stille oft mehr aussagt als tausend Worte, desto besser wird das Zusammenleben in Thailand funktionieren. Die Großsprecher werden kommen und gehen – viele werden Thailand nach kurzer Zeit frustriert verlassen, wenn die Realität ihre Illusionen zerstört. Diejenigen, die bleiben und erfolgreich sind, werden diejenigen sein, die von Anfang an verstanden haben, dass in Thailand nicht die lauteste Stimme gewinnt, sondern das aufrichtigste Herz.
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Kenne ich zur Genüge. Eigentlich bleibe ich dem „Steintisch“ fern. Allerdings habe ich eine „Thai-Mama“, eine mittlerweilefast 79-jährige Seniorin, die immer noch fast täglich ihren Kiosk betreibt, diese Frau kenne ich jetzt fast 20 Jahre und sitze gerne bei ihr (meine deutsche Gattin und ich gaben bei ihr einen Stein im Brett…). Da läßt es sich nicht vermeiden, zuweilen auf solche Leute zu stoßen. Unglaublich, was ich da schon für Lügenmärchen aufgetischt bekommen habe. Ein Schweizer wollte mir sogar mal weismachen, er habe für das Narcotic Dep. in Bangkok undercover gearbeitet, ständig mit seinem 38er im Hosenbund und hat sich jedesmal zur Tarnung mitverhaften kassen…. da fällt einem nichts mehr dazu ein…Ich lasse sie einfach weiterlügen. Diese unterbelichteten, unter dem Dunning-Kruger-Effekt leidenden Versager merken noch nicht einmal, daß ich sie nicht für voll nehme….
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die zweite Strophe der ersten Version aus Wolfgang Ambros‘ „Zwickt’s mi“…
Wenn Farang mit Reichtum angeben, aber in Thailand wohnen, kann etwas nicht stimmen. Welcher sehr gut betuchte Mensch würde denn freiwillig hier leben wollen ?
Die Frage sei erlaubt, ob bei Ihnen etwas nicht stimmt! Allein die Aussage/Frage „freiwillig hier leben“ ist mehr als irritierend! Sollten Sie tatsächlich in Thailand wohnen, muss die Menschheit annehmen, dass Sie entweder mausarm sind und/oder gezwungen werden hier zu leben! A propos sehr gut betucht; ein CH-Rentner in Thailand lebend, mit voller AHV und Pens.-Kasse gilt hier als “ sehr gut betucht“, in der Schweiz eher nicht! Und jetzt zu der von Ihnen gemachten Feststellung, dass etwas nicht stimmen kann, was denn?
Punktgennau getroffen !
schon wahr
Genau so arrogant und eingebildet empfinde ich die thailändischen Entscheidungsträger/Elite, wenn sie von den „Wealthy Expats/Retirees“ labbern, welche sie so gern hätten, genau wissend oder doch nicht realisierend, dass Thailand die Premium-Standards, welche Wohlhabende erwarten, bei weitem nie erfüllen. Man vergleicht sich arroganterweise in Sachen Infrastruktur, Bildung, Sprachkundigkeit von Personal/Bevölkerung, Bürokratie/Visabedingungen, Müllmanagent/Sauberkeit etc. mit Monaco, Cannes, Singapur, Dubai, Tokio etc.. Die Expats vom Mittelstand, unt. Mittestand, welche permanent hier ganze Familien, er noch ihre Kinder, nicht seine, unterstützen und den Lokalmarkt, lokale KMU’s, will man nicht. Wie vermessen ist das denn? Noch bis 20 November…dann ist Thailand für mich „gegessen“. Sollen sich andere Ausgabenfreudige suchen. สมน้ำหน้า
Da muss man nicht in Bars gehen oder am Steinsitz sitzen, Angeber findet man auch in allen Foren.
Auf die Gesellschaft von Angebern kann ich gut und gerne verzichten. Ebenso wie auf langweilige reiche Lackaffen…
thailänder bescheiden??????????
Lieber Hans Bachner, zum Zitat v. Ambros, -trifft genau den Punkt!-,
-fällt mir nur noch die Erste Allgemeine Verunsicherung ein, mit
ihrem „Mr. Meier, bitte sei, mei‘ Samurai….“
„Zuhause ist Meier eine graue Maus,
aber in Pattaya läßt er Sau heraus…….!“
Eines stimmt scheinbar immer:
„Wer jammert, dem soll man was nehmen,
wer angibt, dem soll man was geben…..!“