BANGKOK – Das Strafgericht hat ein klares Urteil gefällt: Geschäftsmann Prasit Jeawkok ist schuldig. Er hat Hunderte Menschen um ihr Geld betrogen. Jetzt muss er für 20 Jahre hinter Gitter – und den Geschädigten ihr Geld zurückzahlen.
Urteil nach kapitalem Betrugs-Skandal
Am Donnerstag, dem 25. Dezember, verkündete das Strafgericht in Bangkok das lang erwartete Urteil. Angeklagt waren zwei Firmen – Beyond World Co., Ltd. und Web Sawadee Plc – sowie vier Personen.
Im Zentrum des Verfahrens stand Prasit Jeawkok. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er und seine Firmen die Öffentlichkeit betrogen und zu betrügerischen Investitionen verleitet haben.
Die Richter befanden die Angeklagten 1 bis 3 in 242 Einzelfällen für schuldig. Das Urteil ist ein Meilenstein im Kampf gegen weiße-Kragen-Kriminalität in Thailand.
Aus 806 Jahren werden 20 – dank Gesetz
Die ursprüngliche Strafe für Prasit Jeawkok wäre astronomisch gewesen: 806 Jahre und 8 Monate Haft. Doch das thailändische Strafrecht sieht eine Obergrenze vor.
Daher wurde die Strafe auf die Höchstgrenze von 20 Jahren begrenzt. Ein enger Mitarbeiter, als Helfer verurteilt, erhielt ursprünglich 74 Jahre, ebenfalls begrenzt auf 20 Jahre.
„Das Gesetz setzt hier eine vernünftige Grenze, auch wenn die Schuld enorm ist“, kommentierte ein Prozessbeobachter. Die beiden Firmen wurden jeweils zu einer Geldstrafe von über 80 Millionen Baht (ca. 2 Millionen Euro) verurteilt.
Das müssen die Verurteilten jetzt leisten
Neben der Haftstrafe hat das Gericht eine entscheidende Wiedergutmachung angeordnet. Die Verurteilten müssen 267 Geschädigten ihr Geld zurückerstatten.
Die genaue Gesamtsumme wurde in diesem Urteil nicht beziffert, aber sie geht in die Millionen. Für viele Opfer ist dies die letzte Hoffnung, einen Teil ihrer Ersparnisse wiederzusehen.
Zwei weitere Angeklagte wurden freigesprochen, bleiben aber in Haft, falls die Staatsanwaltschaft Berufung einlegt.
Serientäter vor Gericht
Für Prasit Jeawkok ist dies nicht die erste Verurteilung. Bereits am 3. Juli 2023 wurde er in einem anderen Betrugsfall schuldig gesprochen.
Damals erhielt er eine kumulierte Strafe von 1.155 Jahren, ebenfalls auf 20 Jahre begrenzt. Zudem wurde ihm auferlegt, über eine Milliarde Baht (ca. 25 Millionen Euro) Schadensersatz zu zahlen.
Der Mann ist damit ein wiederholt auffälliger Serientäter im Bereich des finanziellen Betrugs. Die Justiz hat seine Methoden nun endgültig gestoppt.
Signal an andere Betrüger
Dieses Urteil sendet eine deutliche Botschaft an die Geschäftswelt. Anlagebetrug und betrügerische Fundraising-Aktionen werden mit der vollen Härte des Gesetzes geahndet.
Die thailändischen Behörden zeigen, dass sie auch komplexe Wirtschaftsverbrechen aufklären und verfolgen können. Für die 267 Opfer ist das Urteil eine späte Genugtuung.
Ihre mühsam ersparten Gelder waren in vermeintlich lukrative Projekte geflossen, die sich als Luftschlösser erwiesen. Nun besteht zumindest eine rechtliche Grundlage für Rückzahlungen.
🗣 Wenn Zahlen jede Vorstellung sprengen
806 Jahre Haft – eine Zahl, die niemand absitzen kann, aber viel aussagt.
Sie erzählt von systematischer Täuschung, zerstörtem Vertrauen und Hunderten Menschen, die ihr Geld verloren haben.
Reichen solche Urteile, um Abschreckung zu schaffen?
Oder beginnt echter Schutz erst lange vor dem Gerichtssaal?
Was meinst du: harte Strafen oder frühere Kontrolle?



