Anutin bestätigt: Auflösungsdekret liegt bereit

Anutin bestätigt: Auflösungsdekret liegt bereit
The Nation

BANGKOK – Der thailändische Premierminister Anutin Charnvirakul hat es offen bestätigt: Das Dekret zur Auflösung des Parlaments liegt fertig auf seinem Tisch. Jetzt geht es nur noch um den perfekten Zeitpunkt für den politischen Großknall.

Ein Nicken sagt mehr als tausend Worte

Am Mittwochmorgen vor dem Parlament drängelten sich die Reporter. Die brennende Frage: „Haben Sie das königliche Dekret zur Hausauflösung bereits ausgearbeitet?“

Anutin antwortete nicht mit Worten – sondern mit einem eindeutigen Nicken. Damit war klar: Das Dokument, das Neuwahlen einleitet, ist fertig.

Doch auf die Nachfrage, ob der ursprünglich genannte Termin 31. Januar noch halte, gab es eine ausweichende Antwort. „Das liegt in der Autorität des Premierministers“, so Anutin.

Poker um den perfekten Wahl-Termin

Der Premier gab zu, dass die Auflösung schon vor dem 31. Januar kommen könnte. „Ja, wir warten ab, um die Situation und den richtigen Zeitpunkt zu sehen“, erklärte er.
Damit bestätigt er, was politische Beobachter schon länger vermuten: Anutin spielt politisches Poker. Er will den für seine Partei Bhumjaithai günstigsten Moment abpassen.
Jeder Tag, den er länger wartet, ist ein strategisches Kalkül – und erhöht die Spannung im politischen Bangkok.

Heftiger Schlagabtausch mit Kritikern

Doch der Premier geriet unter Beschuss. Kritiker warfen ihm vor, mitten im angespannten Grenzkonflikt mit Kambodscha lieber Wahlkampf zu machen.

Sie monierten, Anutin habe auf einer Parteiversammlung bereits Wahlkandidaten bekanntgegeben, statt sich auf nationale Sicherheit zu konzentrieren.

Darauf reagierte der Premierminister gereizt und konterte scharf. Seine Kritiker seien „arbeitslose Menschen“, die „unkonstruktive Politik“ betrieben.

„Menschen, die sich nicht entscheiden können“

Anutin zog weiter vom Leder: „Diejenigen, die das kritisiert haben, sind Menschen, die sich immer noch nicht entscheiden können, nachdem sie ihre Regierungsposten verloren haben.“

Es ist ein klassischer thailändischer Polit-Streit: Die Regierung konzentriert sich auf den Wahlkampf, die Opposition wirft ihr Vernachlässigung der Staatsgeschäfte vor.

Für die Bevölkerung bedeutet das: Die Zeit bis zur Wahl bleibt ein politisches Tauziehen – und die Unsicherheit über den exakten Termin bleibt.

Was bedeutet das für Thailand?

Die fertige Unterschrift unter dem Auflösungsdekret bedeutet: Neuwahlen sind unausweichlich und wahrscheinlich sehr nah.

Der genaue Zeitpunkt ist Anutins mächtigste Waffe. Er kann ihn nutzen, um die Opposition zu überraschen oder von unliebsamen Themen abzulenken.

Die politischen Maschinen laufen bereits auf Hochtouren. Thailands nächster Wahlkampf steht in den Startlöchern.

🗣 Wartet Anutin – oder taktiert er?

Ein fertiges Auflösungsdekret, ein Premier, der auf den „richtigen Moment“ wartet, und Kritiker, die ihm vorwerfen, mitten in einer Grenzkrise Wahlkampf zu spielen.

Was meint ihr: kluge Strategie oder riskantes Machtspiel, das das Land weiter destabilisiert? Schreibt eure Einschätzung in die Kommentare!

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.
Quelle: The Nation

Ein Kommentar zu „Anutin bestätigt: Auflösungsdekret liegt bereit

  1. Ich habe den Eindruck, dass es den meisten Menschen hier ziemlich egal ist ob nun etwas früher oder später gewählt wird. Den meisten ist doch klar, dass hierzulande eine Wahlentscheidung nicht wirklich entscheidend ist. Entscheiden tun letztlich die Verfassungsrichter. So wie seit Jahrzehnten eingeübte Praxis.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert