Premierminister wehrt sich: Anutin bestreitet Verbindung zu Betrüger-Netzwerken!
Thailands Premierminister Anutin Charnvirakul geht in die Offensive: Nach einem Bericht der New York Times, der Thailand als Zentrum von Betrüger-Netzwerken beschreibt, weist der Regierungschef alle Vorwürfe einer Verbindung zu kriminellen Aktivitäten entschieden zurück. Die Anschuldigungen seien „haltlos und politisch motiviert“.
Regierungschef kontert New York Times-Bericht
In einer emotionalen Pressekonferenz reagierte Anutin auf die jüngsten Medienberichte, die Thailand als „Hotspot für Betrugsaktivitäten“ bezeichnen. „Diese Anschuldigungen entbehren jeder Grundlage und basieren auf Fehlinformationen“, erklärte der sichtlich verärgerte Premierminister.
Besonders betonte er die bereits eingeleiteten Maßnahmen seiner Regierung: „Ich habe die Behörden angewiesen, gründlich zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen.“ Dabei verwies er auf die koordinierten Bemühungen der königlich thailändischen Polizei und anderer staatlicher Stellen.
Bürgerschaftsentzug für kriminelle Großunternehmer
Als konkretes Beispiel nannte Anutin den Fall des kambodschanischen Geschäftstycoons Ly Yong Phat (auch bekannt als Padd Suphapa). Gegen diesen wurden bereits Schritte eingeleitet, um ihm die thailändische Staatsbürgerschaft zu entziehen.
Auf die anzügliche Bemerkung des ehemaligen Polizeivizechefs Polizeigeneral Surachate Hakparn angesprochen, der einen Politiker mit den Initialen „Ch.“ mit Betrugsoperationen in Verbindung brachte, konterte Anutin trocken: „Es gibt viele Menschen mit diesen Initialen.“
Interne Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Der Premierminister betonte, dass interne Untersuchungen bereits in vollem Gange seien. Dabei arbeite die Regierung eng mit der Nationalpolizei, dem Department of Special Investigation (DSI) und der Anti-Geldwäsche-Behörde (AMLO) zusammen.
Auch auf Kritik an der Ernennung von Vizepremierminister Thammanat Prompao zum Leiter des Komitees zur Bekämpfung von Menschenhandel reagierte Anutin gelassen. Kritiker ohne Regierungserfahrung sollten sich mit politischen Entscheidungen zurückhalten.
„Wir handeln, statt nur zu reden“
Anutin verwies auf konkrete Erfolge: „Die Regierung hat bereits Vermögen eingefroren, Ermittlungen eingeleitet und Staatsbürgerschaften aberkannt. Das ist nicht nur leeres Gerede.“
Auf die Frage, wie er mit dem ständigen Druck im Umgang mit Betrugsfällen umgehe, antwortete der Premierminister: „Herausforderungen gibt es jeden Tag, aber solange wir den richtigen Weg gehen, machen wir weiter.“
Abschließend wies Anutin Gerüchte zurück, die ihn und seinen politischen Verbündeten Newin Chidchob mit Betrüger-Netzwerken in Verbindung bringen. „Solche Schlussfolgerungen sind völlig haltlos.“
Regierung unter Druck – Ihre Meinung
Sind die Betrugsvorwürfe gegen Premier Anutin tatsächlich politisch motiviert – oder steckt mehr dahinter? Wie glaubwürdig sind die bisherigen Maßnahmen der Regierung gegen Cybercrime und Scam-Netzwerke? Diskutieren Sie, ob Thailands Kampf gegen Online-Betrug echt konsequent oder nur Fassade ist.




Dass es in diesem Land Korruption geben soll, sollte eigentlich kein besonderes Geheimnis sein. Wer da wen ganz kryptisch beschuldigt mal ganz dahingestellt. Nur dass ausgerechnet Thammanat Prompao zum Leiter des Komitees zur Bekämpfung von Menschenhandel ernannt wurde, hat natürlich schon auch eine „Geschmäckle“. Das ist nämlich der, welcher in Australien 1994 wegen Heroinschmuggel zu 6 Jahren Haft verurteilt worden war und nach 4 Jahren nach Thailand ausgewiesen wurde. Ich bin ja durchaus ein Freund von Resozialisierung und zweiter Chance. Aber wenn man bedenkt mit welchen Begründungen schon andere Ministerpräsidenten vom Verfassungsgericht aus dem Amt gejagt wurden, dann ist seine politische Karriere, egal unter welchen Machthabern umso außergewöhnlicher.