Anutins Mega-Coup:
Drei Ministerposten und absolute Macht in Thailand
Thailands neuer Premier Anutin Charnvirakul vollzieht einen beispiellosen Machtpoker: Er übernimmt gleich drei Schlüsselpositionen – Regierungschef, Innenminister und Parteichef der Bhumjaithai-Partei. Mit einem 36-köpfigen Super-Kabinett will er in nur vier Monaten die Verfassung revolutionieren.
König segnet Mega-Kabinett ab
Seine Majestät der König wird in Kürze das neue Kabinett absegnen, das sowohl neue Gesichter als auch alte Verbündete vereint. Anutin hat sein Versprechen eingelöst: Die Regierung wird innerhalb von vier Monaten das Parlament auflösen und Änderungen an der umstrittenen Verfassung von 2017 vorantreiben, gefolgt von Neuwahlen.
Das Besondere: Neun „Technokraten“ ohne Parteibindung sind direkt Anutin unterstellt – darunter stellvertretender Premierminister Borwornsak Uwanno und Außenminister Sihasak Puangketkaeo. Diese Experten sollen die Regierungsarbeit professionalisieren.
Bhumjaithai dominiert die Machtzentrale
Anutins eigene Partei übernimmt die Schaltstellen der Macht. Pipat Ratchakitprakarn wird stellvertretender Premierminister, während Chaichanok Chidchob das wichtige Digital Economy & Society Ministerium übernimmt. Auch die Koalitionspartner werden belohnt: Die Klatham-Partei unter Führung von Thammanat Prompao erhält Ministerien für Landwirtschaft, Bildung und soziale Entwicklung.
Sogar Überläufer werden honoriert: Sakda Wichiensilp, ein Abgeordneter, der die Reihen der Pheu Thai Partei verließ, um Anutin zu unterstützen, wurde zum stellvertretenden Innenminister ernannt. Eine klare Botschaft: Loyalität wird in dieser Regierung belohnt.
Verfassungsänderung als Mammut-Aufgabe
Die größte Herausforderung wartet bereits: Die umstrittene Verfassung von 2017 soll geändert werden – ein Versprechen, das Anutin gemacht hat und das er innerhalb von nur vier Monaten einlösen muss. Die Regierung wird schon bald ihr Regierungsprogramm im Parlament vorlegen und die geplanten Verfassungsänderungen detailliert darlegen. Beobachter sind gespannt, wie die Administration ihre Ziele in diesem eng gesteckten Zeitrahmen erreichen will. Sollte es gelingen, könnte dies Thailands politische Landschaft nachhaltig verändern und den Weg für fairere Wahlen ebnen.
Die Uhr tickt für Anutins Super-Kabinett. In nur vier Monaten muss es nicht nur den Alltag regieren, sondern auch die größte Verfassungsreform seit Jahren auf den Weg bringen. Gelingt dies nicht, droht die Regierung in der Geschichte als kurze Übergangslösung abgetan zu werden.
Doch Anutin zeigt sich selbstbewusst: Mit der Dreifach-Rolle als Premier, Innenminister und Parteichef hat er mehr Macht konzentriert als viele seiner Vorgänger. Jetzt muss er liefern – sonst könnte der Mega-Coup schnell zum Mega-Desaster werden.v



