Illegale Arbeit? Knast droht!

Um in Thailand legal arbeiten zu dürfen, ist eine Arbeitserlaubnis (Work Permit) erforderlich, die vom Department of Employment (DOE) des Arbeitsministeriums ausgestellt wird. Ohne diese Erlaubnis drohen erhebliche rechtliche Konsequenzen, einschließlich Geldstrafen, Gefängnisstrafen und Abschiebung. Die thailändische Regierung hat strenge Vorschriften erlassen, um illegale Beschäftigung zu verhindern und lokale Arbeitsplätze sowie das kulturelle Erbe zu schützen. Dieser Leitfaden erläutert die gesetzlichen Anforderungen, die Strafen bei Verstößen und die eingeschränkten Berufe für Ausländer.

Gesetzliche Grundlage

Die Beschäftigung von Ausländern in Thailand wird durch folgende Rechtsdokumente geregelt:

„Arbeit“ wird als jede berufliche Tätigkeit definiert, unabhängig davon, ob sie für einen Arbeitgeber oder selbstständig ausgeübt wird. Ausgenommen sind Geschäftstätigkeiten, die durch das Foreign Business Act geregelt sind.

Arbeitserlaubnis: Anforderungen und Einschränkungen

  • Eine Arbeitserlaubnis ist an einen bestimmten Arbeitgeber, Arbeitsort und Tätigkeitsbereich gebunden. Jede Änderung (z. B. Wechsel des Arbeitgebers oder der Tätigkeit) erfordert eine Aktualisierung der Arbeitserlaubnis.
  • Ausländer dürfen nur die in der Arbeitserlaubnis angegebene Tätigkeit ausüben. Beispielsweise darf ein Ausländer mit einer Arbeitserlaubnis als Manager nicht als Tischler arbeiten, da dies einen Verstoß gegen Abschnitt 52 des Alien Working Act darstellt.

Strafen für Verstöße

  • Arbeiten ohne Arbeitserlaubnis (Abschnitt 51):
    • Geldstrafe von 2.000 bis 100.000 THB.
    • Gefängnisstrafe von bis zu 5 Jahren.
    • Mögliche Abschiebung mit potenziellem Wiedereinreiseverbot.
  • Nichtvorlage der Arbeitserlaubnis bei Kontrolle (Abschnitt 53):
    • Geldstrafe von bis zu 5.000 THB, sofern die Erlaubnis später nachgewiesen wird.
  • Abweichung von der erlaubten Tätigkeit (Abschnitt 52):
    • Geldstrafe von bis zu 100.000 THB und/oder Abschiebung.
  • Beschäftigung von Ausländern ohne Arbeitserlaubnis (Abschnitt 54):
    • Geldstrafe von 10.000 bis 100.000 THB pro illegal beschäftigtem Arbeitnehmer.
    • Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr für Arbeitgeber.

Eingeschränkte Berufe für Ausländer

Die Notification of the Ministry of Labour (April 2020) unterteilt eingeschränkte Berufe in vier Kategorien:

Liste 1: Streng verbotene Berufe

Diese Berufe sind ausschließlich thailändischen Staatsbürgern vorbehalten, z. B.:

  • Holzschnitzerei
  • Thai-Massage
  • Herstellung thailändischer Musikinstrumente
  • Reiseleiter oder Besichtigungstour-Anbieter
  • Juristische Dienstleistungen (außer Schiedsverfahren mit nicht-thailändischem Recht)

Liste 2: Verbotene Berufe mit Ausnahmen durch internationale Abkommen

Diese Berufe sind für Ausländer verboten, außer bei internationalen Abkommen (z. B. ASEAN Mutual Recognition Arrangement), z. B.:

  • Buchhaltungsdienstleistungen (außer gelegentliche interne Audits)
  • Bauingenieurtätigkeiten
  • Architekturdienstleistungen

Liste 3: Qualifizierte oder angelernte Tätigkeiten

Diese Berufe sind für Ausländer erlaubt, wenn sie für einen Arbeitgeber arbeiten, z. B.:

  • Landwirtschaft, Viehzucht, Forstwirtschaft, Fischerei
  • Maurer-, Zimmerer- oder Bauarbeiten
  • Schneiderei, Schuhherstellung

Liste 4: Berufe mit speziellen Einreisebedingungen

Diese Berufe sind für Ausländer erlaubt, die aufgrund von Regierungsabkommen einreisen, z. B.:

  • Manuelle Arbeit
  • Verkauf im Ladenlokal

Empfehlungen

  • Vor Arbeitsaufnahme: Beantragen Sie eine Arbeitserlaubnis beim Department of Employment und stellen Sie sicher, dass die Tätigkeit den Vorgaben entspricht.
  • Rechtsberatung: Konsultieren Sie einen Anwalt, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten, insbesondere bei Änderungen der Arbeitsbedingungen.
  • Unternehmen: Arbeitgeber sollten die Arbeitserlaubnisse ihrer ausländischen Mitarbeiter überprüfen, um Strafen zu vermeiden.
  • Informationen einholen: Informieren Sie sich über die gesetzlichen Bestimmungen, um rechtliche und finanzielle Konsequenzen zu vermeiden.

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