Arbeitserlaubnis: Auch für Gartenarbeit am eigenen Haus?

Arbeitserlaubnis: Auch für Gartenarbeit am eigenen Haus?
Illustration via OpenAI (2025).

Arbeit ohne Bezahlung in Thailand: Der rechtliche Graubereich

Wer als Ausländer in Thailand lebt und seinem Nachbarn beim Umzug hilft, im eigenen Garten Unkraut jätet oder sich in einer Hilfsorganisation engagiert, bewegt sich rechtlich auf dünnem Eis. Das thailändische Arbeitsrecht kennt eine Definition von Arbeit, die für viele Europäer überraschend ist und weitreichende Konsequenzen haben kann.

Die überraschende Wahrheit über unbezahlte Arbeit

Nach thailändischem Recht gilt als Arbeit jede Tätigkeit, die körperliche oder geistige Anstrengung erfordert – völlig unabhängig davon, ob dafür eine Bezahlung erfolgt oder nicht. Diese breite Auslegung führt dazu, dass theoretisch selbst harmlose Alltagstätigkeiten unter die Arbeitsgenehmigungspflicht fallen könnten. Die Definition stammt aus dem Gesetz über ausländische Arbeitskräfte von 2008 und wurde seitdem nur geringfügig angepasst.

Zwischen Theorie und gelebter Praxis

In der Realität entsteht dadurch ein erheblicher Graubereich. Während das Gesetz streng formuliert ist, zeigt sich die Durchsetzung in der Praxis deutlich differenzierter. Die thailändischen Behörden unterscheiden in ihrer Anwendung zwischen verschiedenen Arten von Tätigkeiten, auch wenn dies nicht immer schriftlich festgehalten ist.

Die Herausforderung für ausländische Residenten besteht darin, dass keine klaren Richtlinien existieren, welche unbezahlten Tätigkeiten tatsächlich verfolgt werden und welche toleriert werden. Diese Rechtsunsicherheit führt zu Verunsicherung bei vielen Menschen, die dauerhaft in Thailand leben.

Arbeiten am eigenen Grundstück und Haus

Die Frage, ob Ausländer auf ihrem eigenen Grundstück arbeiten dürfen, beschäftigt viele Residenten. Rechtlich betrachtet können Ausländer in Thailand ohnehin kein Land besitzen – Grundstücke müssen auf thailändische Namen registriert werden, etwa auf den Ehepartner oder über komplexe Firmenkonstruktionen. Dies verkompliziert die Rechtslage zusätzlich.

Erlaubte Tätigkeiten im Eigenheim

Nach der allgemeinen Rechtsauffassung und gängigen Praxis sind Routinearbeiten am eigenen Wohnsitz grundsätzlich zulässig. Dazu gehören typische Haushaltstätigkeiten wie das Kehren des Hofes, die Müllentsorgung, die Pflege von Blumen und Pflanzen im eigenen Garten oder kleinere Reparaturen. Diese Aktivitäten werden nicht als Arbeit im Sinne des Gesetzes angesehen, da sie zur normalen Lebensführung gehören.

Auch die Pflege des eigenen Fahrzeugs oder die Durchführung einfacher Wartungsarbeiten fallen in diesen Bereich. Entscheidend ist, dass diese Tätigkeiten nicht gewerblich sind und ausschließlich dem eigenen Bedarf dienen. Wer seinen eigenen Rasen mäht oder die Dachrinne reinigt, muss keine rechtlichen Konsequenzen befürchten.

Kritische Bereiche und Grenzen

Komplizierter wird es bei größeren Bauvorhaben. Wer ein Haus baut oder umfangreiche Renovierungen durchführt, sollte vorsichtig sein. Die Grenze zwischen erlaubter Eigenleistung und genehmigungspflichtiger Arbeit ist fließend. Während die reine Überwachung und Koordination von beauftragten Handwerkern unproblematisch ist, kann aktive körperliche Mitarbeit am Bau problematisch werden.

Besonders heikel wird es, wenn Ausländer regelmäßig auf Farmen oder landwirtschaftlichen Betrieben tätig sind, selbst wenn diese formal dem thailändischen Ehepartner gehören. Zwar berichten viele Ausländer, dass sie auf dem eigenen Grundstück Tiere versorgen, Felder pflügen oder andere landwirtschaftliche Arbeiten verrichten, ohne dass Behörden einschreiten. Dennoch besteht hier ein rechtliches Risiko, insbesondere wenn die Tätigkeit regelmäßig und umfangreich erfolgt.

Nachbarschaftshilfe ohne Bezahlung

Nachbarschaftshilfe ist in Thailand kulturell tief verwurzelt und wird besonders in ländlichen Gebieten großgeschrieben. Dennoch sieht das Gesetz auch hier theoretisch eine Arbeitsgenehmigung vor, da die Definition von Arbeit nicht zwischen bezahlter und unbezahlter Tätigkeit unterscheidet.

Tolerierte Hilfsarbeiten

In der Praxis werden gelegentliche Gefälligkeiten unter Nachbarn nicht verfolgt. Wer einem Nachbarn beim Möbeltransport hilft, kurzzeitig auf dessen Kinder aufpasst oder beim Reparieren eines Zauns zur Hand geht, muss in der Regel keine Konsequenzen befürchten. Solche spontanen, nicht regelmäßigen Hilfeleistungen fallen unter den Bereich der sozialen Interaktion.

Entscheidend ist dabei die Einmaligkeit und der private Charakter der Hilfe. Es besteht ein stillschweigendes Verständnis, dass solche nachbarschaftlichen Gefälligkeiten zum normalen sozialen Miteinander gehören und nicht als Arbeit im rechtlichen Sinne gewertet werden sollten.

Wo Probleme entstehen können

Problematisch wird es, wenn die Hilfe regelmäßig erfolgt oder einen Umfang annimmt, der über gelegentliche Gefälligkeiten hinausgeht. Wer beispielsweise mehrmals wöchentlich auf der Farm des Nachbarn aushilft oder regelmäßig handwerkliche Arbeiten für andere verrichtet, bewegt sich in einem rechtlichen Graubereich.

Hier spielt auch die Frage eine Rolle, ob durch die unbezahlte Arbeit potenzielle Arbeitsplätze für Thailänder wegfallen. Das Arbeitsgesetz dient unter anderem dem Schutz der lokalen Bevölkerung vor ausländischer Konkurrenz. Selbst wenn keine Bezahlung erfolgt, könnte argumentiert werden, dass die Arbeit sonst ein thailändischer Arbeitnehmer gegen Entgelt ausführen würde.

Ehrenamtliche Tätigkeiten und Freiwilligenarbeit

Der Bereich der Freiwilligenarbeit und ehrenamtlichen Tätigkeiten ist rechtlich besonders klar geregelt, auch wenn die Durchsetzung in der Praxis variiert. Grundsätzlich benötigen Ausländer für jegliche Form von Freiwilligenarbeit sowohl ein entsprechendes Visum als auch eine Arbeitserlaubnis.

Gesetzliche Anforderungen für Volunteers

Für offizielle Freiwilligenarbeit müssen Ausländer ein Non-Immigrant-Visum der Kategorie O beantragen. Dieses wird speziell für ehrenamtliche Tätigkeiten ausgestellt und erlaubt zunächst einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen. Die Beantragung muss vor der Einreise nach Thailand bei einer thailändischen Botschaft oder einem Konsulat erfolgen.

Zusätzlich zum Visum ist eine Arbeitserlaubnis erforderlich. Diese muss in Zusammenarbeit mit der Organisation beantragt werden, für die die Freiwilligenarbeit geleistet werden soll. Die Organisation muss dabei nachweisen, dass sie offiziell registriert ist und die Genehmigung für die Beschäftigung ausländischer Freiwilliger besitzt.

Dokumente und Nachweise

Für die Beantragung benötigen Freiwillige verschiedene Unterlagen. Dazu gehört ein Empfehlungsschreiben der Organisation, die Kopie der Registrierungsbescheinigung der Organisation sowie bei Tätigkeiten an Schulen ein polizeiliches Führungszeugnis. Medizinische Bescheinigungen und Nachweise über die Qualifikation können ebenfalls erforderlich sein.

Die Organisation muss zudem detailliert darlegen, welche Tätigkeiten der Freiwillige ausüben wird, wie lange die Tätigkeit dauert und wo sie stattfindet. Bei Nichtregierungsorganisationen aus dem Ausland wird zusätzlich eine Einsatzzulassung für Thailand benötigt.

Verlängerung und langfristige Freiwilligenarbeit

Wer länger als 90 Tage bleiben möchte, kann eine Verlängerung des Aufenthalts beantragen. Diese ist jedoch nur möglich, wenn bereits eine Arbeitserlaubnis vorliegt. Die Verlängerung kann grundsätzlich für bis zu einem Jahr gewährt werden, erfordert aber umfangreichen Papierkram und liegt im Ermessen der Einwanderungsbehörde.

Der bürokratische Aufwand ist erheblich und viele kleinere Organisationen sind nicht in der Lage oder nicht willens, die notwendigen Verfahren durchzuführen. Dies führt dazu, dass zahlreiche Freiwillige faktisch illegal in Thailand arbeiten, auch wenn ihre Absichten ehrenhaft sind.

Die Praxis der Durchsetzung

Ein entscheidender Aspekt ist die tatsächliche Durchsetzung der Gesetze. Während die rechtlichen Vorgaben streng sind, zeigt die Realität ein differenzierteres Bild. Die thailändischen Behörden verfolgen nicht aktiv jeden Fall von unbezahlter Arbeit durch Ausländer.

Wann Behörden aktiv werden

Eingriffe erfolgen typischerweise dann, wenn eine Anzeige oder Meldung vorliegt. Dies kann durch verärgerte Nachbarn, Geschäftskonkurrenten oder ehemalige Bekannte geschehen. Thailand verfügt über anonyme Meldekanäle, über die solche Verstöße gemeldet werden können. In Konfliktfällen wird die fehlende Arbeitserlaubnis manchmal als Druckmittel eingesetzt.

Auch bei Routinekontrollen durch die Einwanderungsbehörde kann die Frage nach der Arbeitstätigkeit aufkommen. Wer beispielsweise auf einem Touristenvisum einreist und längere Zeit im Land bleibt, könnte ins Visier der Behörden geraten, wenn Hinweise auf eine Arbeitstätigkeit bestehen.

Faktoren, die das Risiko beeinflussen

Das Risiko einer Verfolgung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wer sich allgemein unauffällig verhält, respektvoll mit der lokalen Bevölkerung umgeht und keine wirtschaftlichen Interessen thailändischer Arbeitnehmer gefährdet, hat ein geringeres Risiko. Umgekehrt kann auffälliges oder problematisches Verhalten dazu führen, dass Behörden genauer hinschauen.

Die Art der Tätigkeit spielt ebenfalls eine Rolle. Arbeiten, die eindeutig thailändischen Arbeitnehmern vorbehalten sein sollten, werden kritischer gesehen als Tätigkeiten, die keinen direkten Wettbewerb darstellen. Auch die öffentliche Sichtbarkeit ist relevant – wer seine Tätigkeit öffentlich zur Schau stellt, etwa als Influencer oder in sozialen Medien, erhöht sein Risiko.

Risiken und mögliche Strafen

Die Konsequenzen bei Verstößen gegen die Arbeitsgenehmigungspflicht können erheblich sein. Das thailändische Recht sieht verschiedene Sanktionen vor, die von Geldstrafen bis zu Freiheitsstrafen reichen.

Strafrahmen bei illegaler Arbeit

Wer ohne gültige Arbeitserlaubnis in Thailand arbeitet, muss mit Geldstrafen zwischen 2.000 und 100.000 Baht rechnen. Zusätzlich sind Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren möglich. Diese drastischen Strafen werden in der Praxis zwar selten in voller Höhe verhängt, zeigen aber die grundsätzliche Haltung des Gesetzgebers.

Neben den unmittelbaren Strafen drohen weitere Konsequenzen. Verurteilte können für zwei Jahre von der Beantragung einer Arbeitserlaubnis ausgeschlossen werden. Dies macht eine zukünftige legale Beschäftigung in Thailand unmöglich. Die Ausweisung aus dem Königreich ist eine weitere mögliche Folge, oft verbunden mit einem mehrjährigen Einreiseverbot.

Zusätzliche Konsequenzen

Probleme mit der Arbeitserlaubnis können auch das Visum betreffen. Ein Aufenthalt ohne gültiges Visum wird mit 500 Baht pro Tag bestraft, maximal jedoch 20.000 Baht. Wer aufgrund illegaler Arbeit sein Aufenthaltsrecht verliert, muss also mit zusätzlichen Bußgeldern rechnen.

Für Arbeitgeber oder Organisationen, die Ausländer ohne gültige Genehmigung beschäftigen, drohen ebenfalls erhebliche Strafen. Dies erklärt, warum seriöse Organisationen großen Wert darauf legen, dass alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

Sonderfälle und Ausnahmen

Das thailändische Recht kennt einige spezielle Regelungen, die in bestimmten Situationen Erleichterungen bieten. Diese sind jedoch an strikte Voraussetzungen geknüpft und gelten nicht für die Mehrheit der Fälle.

Kurzfristige dringende Arbeiten

Eine bemerkenswerte Ausnahme wurde 2018 mit einem königlichen Dekret eingeführt. Demnach können Ausländer für dringende und notwendige Arbeiten, die nicht länger als 15 Tage dauern, ohne Arbeitserlaubnis tätig werden. Der Betroffene muss die Tätigkeit dem zuständigen Registrar schriftlich mitteilen.

Diese Regelung zielt vor allem auf kurzfristige Expertenteams oder Spezialisten ab, die für begrenzte Zeit technische Arbeiten durchführen müssen. Für reguläre Freiwilligenarbeit oder Alltagstätigkeiten ist diese Ausnahme in der Regel nicht anwendbar.

Das Long-Term-Resident-Visum für digitale Nomaden

Für digitale Nomaden und Remote-Arbeiter gibt es seit einiger Zeit das Long-Term-Resident-Visum in der Kategorie „Work-from-Thailand„. Dieses besondere Visum deckt die Arbeitserlaubnis bereits mit ab, sodass keine separate Beantragung erforderlich ist. Inhaber können legal für ausländische Arbeitgeber von Thailand aus arbeiten.

Die Anforderungen für dieses Visum sind allerdings sehr hoch und schließen die meisten Interessenten aus. Es richtet sich primär an hochqualifizierte Fachkräfte mit entsprechendem Einkommen und ist mit erheblichen Kosten verbunden.

SMART Visa für Fachkräfte

Das SMART Visa ist eine weitere Sonderkategorie, die seit 2018 für ausländische Fachkräfte, Investoren und Startup-Unternehmer in bestimmten Branchen verfügbar ist. Dieses Visum bietet besondere Privilegien, einschließlich der Befreiung von der Arbeitserlaubnispflicht und einer verlängerten Aufenthaltsdauer von bis zu vier Jahren.

Allerdings gilt diese Regelung nur für Tätigkeiten in gezielt geförderten Industrien wie Biotechnologie, Smart Electronics oder Biochemie. Für allgemeine Freiwilligenarbeit oder Tätigkeiten im sozialen Bereich ist dieses Visum nicht relevant.

Praktische Empfehlungen für Ausländer

Wer als Ausländer in Thailand lebt und arbeiten oder sich engagieren möchte, sollte einige grundlegende Prinzipien beachten, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Grundregeln für den Alltag

Für alltägliche Tätigkeiten im eigenen Haushalt und auf dem eigenen Grundstück besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Normale Haushaltstätigkeiten, Gartenarbeiten für den Eigenbedarf und die Pflege des eigenen Fahrzeugs werden toleriert. Wichtig ist, dass diese Arbeiten nicht regelmäßig für andere durchgeführt werden und keinen gewerblichen Charakter haben.

Bei Nachbarschaftshilfe sollte man auf Spontanität und Gelegentlichkeit achten. Einmalige Gefälligkeiten sind unproblematisch, während regelmäßige oder umfangreiche Hilfeleistungen kritisch werden können. Im Zweifelsfall ist es ratsam, größere Projekte durch thailändische Arbeitskräfte ausführen zu lassen.

Offizielle Freiwilligenarbeit richtig angehen

Wer sich ernsthaft und längerfristig ehrenamtlich engagieren möchte, sollte den offiziellen Weg gehen. Dies bedeutet, mit einer anerkannten Organisation zusammenzuarbeiten, die bei der Beantragung der erforderlichen Visa und Genehmigungen unterstützt. Seriöse Organisationen kennen die rechtlichen Anforderungen und haben Erfahrung mit dem Prozess.

Vor der Zusage für ein Freiwilligenprojekt sollte geklärt werden, ob die Organisation in der Lage und willens ist, die notwendigen rechtlichen Schritte einzuleiten. Organisationen, die behaupten, eine Arbeitserlaubnis sei nicht nötig, sollten gemieden werden. Sie setzen Freiwillige einem erheblichen rechtlichen Risiko aus.

Dokumentation und Nachweise

Es empfiehlt sich, relevante Dokumente immer bei sich zu führen. Dazu gehören der Reisepass mit gültigem Visum, gegebenenfalls die Arbeitserlaubnis und Nachweise über die Berechtigung zum Aufenthalt. Bei Kontrollen können diese Dokumente Missverständnisse schnell klären.

Wer größere Projekte am eigenen Grundstück plant, sollte erwägen, die Beauftragung thailändischer Handwerker zu dokumentieren. Verträge und Rechnungen können im Streitfall nachweisen, dass die eigentliche Arbeit von Fachkräften mit Genehmigung ausgeführt wurde.

Die kulturelle Dimension

Neben den rechtlichen Aspekten spielt auch die kulturelle Perspektive eine wichtige Rolle. Das thailändische Arbeitsrecht ist nicht nur eine bürokratische Hürde, sondern hat tiefere wirtschaftliche und soziale Hintergründe.

Schutz des lokalen Arbeitsmarktes

Die strengen Regelungen dienen dem Schutz thailändischer Arbeitnehmer vor ausländischer Konkurrenz. In einem Land mit erheblichen Einkommensunterschieden und regional sehr unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung ist dies ein wichtiges sozialpolitisches Instrument. Bestimmte Berufe sind ausschließlich thailändischen Staatsbürgern vorbehalten, darunter einfache Arbeiten, bestimmte Handwerksberufe und viele Dienstleistungen.

Diese Regelungen mögen aus europäischer Perspektive übertrieben erscheinen, haben aber ihre Berechtigung im thailändischen Kontext. Sie verhindern, dass wohlhabendere Ausländer lokale Arbeitskräfte verdrängen oder durch unbezahlte Arbeit Marktpreise untergraben.

Respekt und Integration

Ausländer, die diese Regelungen respektieren und sich bemühen, sie zu verstehen, zeigen damit auch Respekt gegenüber der thailändischen Gesellschaft und Kultur. Die Bereitschaft, sich an lokale Gesetze zu halten, wird positiv wahrgenommen und erleichtert die Integration.

Viele Thailänder sehen es durchaus positiv, wenn Ausländer sich ehrenamtlich engagieren möchten. Die Ablehnung richtet sich nicht gegen das Engagement an sich, sondern gegen die Umgehung rechtlicher Vorschriften. Wer den offiziellen Weg geht, erfährt in der Regel Unterstützung und Anerkennung.

Ausblick und aktuelle Entwicklungen

Die thailändische Regierung ist sich bewusst, dass die bestehenden Regelungen teilweise nicht mehr zeitgemäß sind. Besonders im Bereich digitaler Arbeit und Remote Work gibt es Überlegungen zu Anpassungen.

Reformen in der Diskussion

In den letzten Jahren wurden verschiedene neue Visa-Kategorien eingeführt, die auf moderne Arbeitsformen zugeschnitten sind. Das Long-Term-Resident-Visum für Remote Worker ist ein Beispiel dafür. Auch wenn die Anforderungen hoch sind, zeigt dies eine Öffnung für neue Formen internationaler Arbeit.

Diskutiert wird auch eine klarere Abgrenzung zwischen echten Arbeitsverhältnissen und privaten Tätigkeiten. Bisher fehlt es an präzisen Definitionen, was genau unter die Arbeitsgenehmigungspflicht fällt und was nicht. Eine Reform könnte hier mehr Rechtssicherheit schaffen.

Bedeutung für die Zukunft

Thailand ist zunehmend auf internationale Fachkräfte, Investoren und Rentner angewiesen. Die demografische Entwicklung und der wirtschaftliche Wandel machen das Land attraktiv für ausländische Residenten. Gleichzeitig muss die Balance zwischen Öffnung und Schutz lokaler Interessen gewahrt bleiben.

Zukünftige Regelungen werden voraussichtlich differenzierter ausfallen und stärker zwischen verschiedenen Tätigkeitsarten unterscheiden. Für Freiwilligenarbeit und soziales Engagement könnte es Erleichterungen geben, während gewerbliche Tätigkeiten weiterhin streng reguliert bleiben.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel basiert auf dem aktuellen Stand der thailändischen Gesetzgebung und der allgemeinen Praxis der Behörden. Die rechtliche Situation ist komplex und unterliegt Interpretationsspielräumen. Die Darstellung ersetzt keine individuelle Rechtsberatung. Wer konkrete Fragen zu seiner persönlichen Situation hat, sollte einen auf thailändisches Recht spezialisierten Anwalt oder die zuständige thailändische Botschaft konsultieren.

Die beschriebene Praxis der Durchsetzung kann sich regional unterscheiden und jederzeit ändern. Während viele Tätigkeiten faktisch toleriert werden, besteht dennoch ein rechtliches Risiko. Die Entscheidung, wie man sich verhält, liegt letztlich bei jedem Einzelnen, wobei die volle Einhaltung der rechtlichen Vorgaben immer der sicherste Weg ist.

Für aktuelle Entwicklungen und Gesetzesänderungen empfehlen wir die regelmäßige Konsultation offizieller Quellen wie der Thailand Board of Investment, des Arbeitsministeriums oder der Einwanderungsbehörde. Auch deutschsprachige Anwaltskanzleien in Thailand bieten oft aktuelle Informationen auf ihren Webseiten an.

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12 Kommentare zu „Arbeitserlaubnis: Auch für Gartenarbeit am eigenen Haus?

  1. Ich lese immer wieder „Integration“. Durch das Verbot ehrenamtlicher Tätigkeit auch in den klassischen Bereichen wie Sport oder Conversation in einer Fremdsprache wird Integration absichtlich verhindert. Ich kann nicht erkennen, wo Thailand Wert auf „Integration“ von Aliens (nomen est omen) legt…
    Der Respekt vor geltenden Gesetzen hat nichts mit Integration zu tun.

  2. Ein sehr interessanter Beitrag. Leider fehlt da die Kontaktstelle, wo man sich melden kann.
    Bei uns im Condominium werden verschiedene Dienstleistungen durch Aualänder getätigt, die genau in das illegale Arbeiten fallen.
    Als Beispiele:
    Frauen laufen mit Putzkessel und als Putzfrau verkleidet herum.
    Möbel, Bettzeug und Haushaltartikel werden von einem Stockwerk und Wohnung zum anderen Stockwerk und Wohnung verschoben, oder getragen.
    Wohnungen werden durch Ausländer für Thai-Besitzer Tage- und Wochenweise vermietet.
    Umbauten werden von Ausländern erledigt, so ein Beispiel schon über 1 Jahr.
    Ruhezeiten werden nicht eighehalten, sei es Arbeitsbeginn, Mittag, Abend und Ruhe ab 22 Uhr.
    Das Condomimium sollte für eine ruhige Wohngemeinschaft genutzt werden können, hier herrscht das poure Chaos.

    1. @Thom Ich mache Handwerkliche Tätigkeiten selber geh und melde das. Wenn ich einem Thai einen Bau Auftrag gebe dann möchte ich das er das auch so macht und nicht was er nur kann. Hoffe du Verstehst das!

  3. Ich möchte ein Bild aufhängen was muß ich tun?5555. Mal gesehen was Thais für eine Arbeit abliefern ein Pfusch ohne Ende, Wände sind nicht gerade bei einem Möbel oder Wandregal sieht man das ganz gut.

  4. Mir kommt kein Thai ins Haus,der nur ein Bild aufhängen will denn es hängt dann schief!
    Noch Fragen,was die Qualität(😂😂)betrifft?

  5. Betrifft mich nicht.Bin 61,habe genug gearbeitet.Komme sicher nicht nach Thailand um zu arbeiten.Arbeit ist hier so günstig, lasse das die Thais machen und zahle den Landesüblichen Lohn.

    1. @Tom Aus Billig wird Teuer, oder auch wer Billig kauft kauft Doppelt.Das gilt vorallem in diesen Ländern.

Kommentare sind geschlossen.