PATTAYA, THAILAND – Ein 23-jähriger Australier hat in der Nacht zum 10. November 2025 Anzeige bei der Stadtpolizei Pattaya erstattet, nachdem er Opfer eines mutmaßlichen Betrugs durch eine ausländische Verkäufergruppe geworden war. Er verlor dabei rund 13.500 Baht, umgerechnet etwa 650 australische Dollar.
Der Vorfall am Strand von Pattaya
Nach Angaben des Touristen, dessen Name mit Muhammad angegeben wurde, war er in den späten Abendstunden entlang des Pattaya Beach spazieren, als ihn ein unbekannter Mann ansprach – vermutlich aus Pakistan oder Afghanistan stammend. Der Fremde habe ihn in ein Gespräch verwickelt und anschließend in ein Kräutergeschäft im Baywalk-Projekt in Süd-Pattaya gelockt.
Dort wurde ihm ein angeblich sensationelles Produkt zur Förderung des Haarwuchses angeboten. Der Verkäufer habe ihm versprochen, die Mittel könnten nicht nur Haarverlust stoppen, sondern auch eine Vielzahl anderer Leiden „sofort heilen“.
Vertraut durch die freundliche Art des Mannes, kaufte Muhammad zwei Flaschen des Kräuterprodukts. Erst später fand er heraus, dass die Ware auf dem freien Markt weniger als 100 Baht pro Stück wert war.

Alte Masche mit neuem Gesicht
Recherchen ergaben, dass genau dieses Geschäft bereits mehrfach im Visier der Polizei stand. Trotz Razzien und öffentlicher Pressekonferenzen eröffnete der Laden immer wieder – teilweise an neuen Orten, doch mit demselben Geschäftsmodell.
Laut Berichten lokaler Medien ist dies kein Einzelfall. Schon mehrfach seien Touristen, meist allein reisende Männer mit Haarausfall oder Übergewicht, von sogenannten Kräuterringen angesprochen worden. Das Muster sei stets ähnlich:
• Ein freundlicher Fremder sucht Kontakt an der Beach Road oder Second Road.
• Er bietet ein „mirakulöses Heilmittel“ für diverse Probleme an.
• Die Produkte sind nicht lizenziert, stark überteuert und ohne nachweisbare Wirkung.
In früheren Fällen berichtete die Polizei zudem von Touristen, die sogar unter Druck gesetzt wurden, nachdem sie den Kauf verweigerten. Einige seien gezwungen worden, angeblich geöffnete oder „nicht mehr erstattbare“ Proben zu bezahlen.
Forderungen nach konsequenteren Maßnahmen
Sowohl Einwohner als auch Besucher Pattayas fordern mittlerweile ein entschiedeneres Vorgehen gegen diese Betrugsstrukturen. Vor allem die Touristenpolizei und die Verwaltung der Stadt Pattaya stünden in der Pflicht, strengere Kontrollen und nachhaltige Strafen zu verhängen.
„Diese Geschäfte verschwinden kurzzeitig und tauchen dann einfach wieder auf“, heißt es aus Polizeikreisen. „Es braucht langfristige, koordinierte Maßnahmen, um Touristen wirklich zu schützen.“
Für Pattaya, eines der bekanntesten Touristenziele Thailands, ist die Problematik nicht neu – doch der Fall Muhammad zeigt, dass die alten Muster noch immer aktiv sind.
Hintergrund
Pattaya zieht jedes Jahr Millionen Besucher an, vor allem aus Australien, Europa und Asien. Phänomene wie überteuerte Produkte oder unseriöse Anbieter stellen für die Behörden ein dauerhaftes Reputationsrisiko dar. Umso dringlicher wird daher gefordert, den Schutz von Urlaubern stärker zu verankern – und die wiederholte Rückkehr solcher Läden zu verhindern.
13.500 Baht für zweifelhafte Kräuterfläschchen – der Fall des jungen Australiers ist ein weiteres Beispiel für eine Masche, die Pattayas Polizei längst gut kennt, aber schwer vollständig unterbinden kann.



