Bahnfahren soll billig werden – 40 Baht pro Tag!

Bahnfahren soll billig werden - 40 Baht pro Tag!
The Nation

Bangkoks Bahn-Fahrpreis-Revolution: 40 Baht für den ganzen Tag!

Thailands Verkehrsminister Pipat Ratchakitprakarn bereitet einen bahnbrechenden Vorschlag vor: Eine Tagesflatrate von nur 40 Baht (ca. 1 Euro) für unbegrenzte Fahrten auf der Red und Purple Line. Doch das ist erst der Anfang – die Regierung plant sogar die Verstaatlichung des gesamten Bahnsystems!

Die 40-Baht-Flatrate: 
So soll sie funktionieren

Noch vor dem 18. November 2025 will der stellvertretende Premier- und Verkehrsminister die Kabinettsgenehmigung für ein neues Fahrpreismodell einholen. Die geplante Tageskarte zum Pauschalpreis von 40 Baht würde es Pendler ermöglichen, den ganzen Tag unbegrenzt auf der SRT Red Line und der MRT Purple Line zu fahren.

Das aktuelle Fahrpreis-Rabattprogramm läuft Ende November 2025 aus – die neue Flatrate soll daher ab 1. Dezember 2025 bis 30. November 2026 in Kraft treten. Besondere Vergünstigungen sind vorgesehen: Studenten zahlen nur 30 Baht pro Tag, Senioren erhalten 50% Rabatt, und Behinderte und Kinder fahren komplett kostenlos.

Moderne Zahlungssysteme als Schlüssel

Die Flatrate soll nahtlos mit modernen Zahlungsmethoden funktionieren: EMV Contactless, MRT EMV oder Mangmoom EMV-Karten werden das System effizient machen. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines einheitlichen Ticketsystems für Bangkoks gesamten Schienenverkehr.

Verkehrsminister Pipat betonte: „Vollständig staatseigene Bahnlinien würden es der Regierung ermöglichen, Fahrpreise festzulegen, die dem öffentlichen Interesse am besten dienen.“ Der Erfolg der 40-Baht-Flatrate auf den beiden Pilotlinien wird entscheiden, ob das Modell landesweit eingeführt wird.

Die große Vision: Verstaatlichung des Bahnsystems

Doch die Flatrate ist nur der erste Schritt. Die Regierung verfolgt ein viel ehrgeizigeres Ziel: die Konsolidierung des gesamten elektrischen Schienensystems unter einer „Single Ownership“-Struktur. Als geeignetste Organisation für dieses Gesamtmanagement wurde die Mass Rapid Transit Authority of Thailand (MRTA) identifiziert.

Diese Zusammenführung soll das öffentliche Verkehrssystem des Landes vereinheitlichen und der MRTA ermöglichen, nationale Fahrpreispolitiken und ein einheitliches Ticketsystem zu verwalten. Pendler müssten dann nicht mehr separate Einstiegspreise zahlen, wenn sie zwischen verschiedenen Linien umsteigen.

Herausforderung: Rückkauf der Privatkonzessionen

Um das „Single Ownership“-Ziel zu erreichen, müsste die Regierung alle bestehenden Elektrobahnprojekte wieder unter staatliche Kontrolle bringen. Dies erfordert Verhandlungen mit den beiden großen privaten Konzessionsnehmern BTS und BEM, um deren bestehende Bahnkonzessionen zurückzukaufen.

Das Finanzministerium wurde bereits beauftragt, die geeigneten Methoden zur Beschaffung der notwendigen Mittel für diesen bedeutenden Rückkauf zu prüfen. Ein Sonderausschuss wird eingerichtet, um den Prozess zu beschleunigen – mit einem engen Zeitplan, der vom Premierminister vorgegeben wurde.

Soll Bahnfahren ein Grundrecht sein?

Ein Ticket für 40 Baht am Tag könnte Millionen Pendlern in Bangkok helfen – aber soll der Staat wirklich alle Bahnlinien übernehmen und private Betreiber wie BTS und BEM auskaufen?
Was denken Sie – soziale Entlastung oder staatliche Verschwendung?

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Quelle: The Nation

Dieser Artikel ist auch auf Englisch verfügbar. (This article is also available in English.) → English version

Ein Kommentar zu „Bahnfahren soll billig werden – 40 Baht pro Tag!

  1. Um ehrlich zu sein, dass man in Bangkok für jedes Transportmittel extra zahlen muss, empfinde ich schon als einen ziemlichen Anachronismus. Vielleicht bin ich auch nur von deutschen Verhältnissen mit den lokalen Nahverkehrsnetzen zu verwöhnt. Um das in Bangkok zu ändern, Betreiber auskaufen zu müssen, weiß ich natürlich nicht. Jedenfalls ein starkes öffentliches Nahverkehrsnetz mit sozialverträglichen Tarifen und entsprechend harten, umweltfördernden Zufahrtsbeschränkungen für den Individualverkehr könnte in der Tat allen zugute kommen.

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