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Baht-Boom: Thailands Risiko

Zentralbank flutet Markt mit Bargeld
AseanNow
    • Der Baht Thailands hat sich seit November um 7% aufgewertet, trotz einer schwächelnden Wirtschaft.
    • Ein Grenzkonflikt mit Kambodscha erhöht die Sicherheitsausgaben und belastet den Staatshaushalt.
    • Exporteure warnen vor einem Notstand, da die Währungsstärke die Gewinnmargen verringert und die Preiskonkurrenzfähigkeit schwindet.
    • Die Tourismusbranche rechnet mit einem Rückgang der Ankünfte um 7-10%, was die wirtschaftliche Lage weiter verschärfen könnte.
Generiert durch KI

Goldrausch im Siam: Wie der Baht Thailands Wirtschaft in die Krise stürzt

Der Baht kennt seit Wochen nur eine Richtung: steil nach oben. Seit dem 24. November hat sich Thailands Währung um etwa sieben Prozent aufgewertet – von 32,25 auf 31,06 je US-Dollar. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von 9,4 Prozent zu Buche. Damit lässt der Baht sämtliche anderen wichtigen Regionalwährungen hinter sich. Doch der Höhenflug der Währung verdeckt eine besorgniserregende Realität: Die thailändische Wirtschaft schwächelt massiv, und die starke Währung verschärft die Lage zusätzlich.

Zinsschnitt trifft auf Wirtschaftsschwäche

Die paradoxe Situation lässt Ökonomen rätseln. Ausgerechnet nach einer Zinssenkung durch die Monetary Policy Committee der Bank of Thailand hat der Baht seine Aufwärtsbewegung beschleunigt. Normalerweise würde eine solche geldpolitische Lockerung eher zu einer Abschwächung der Währung führen. Doch in Thailand zeigt sich ein gegenteiliges Bild. Das Wachstum lahmt in mehreren Sektoren, strukturelle Probleme bleiben ungelöst, und das Vertrauen leidet unter geopolitischen Spannungen.

Kambodschanischer Grenzkonflikt belastet Staatshaushalt

Die fiskalische Situation verschärft sich zusätzlich durch einen aktuellen Grenzkonflikt mit Kambodscha. Die Sicherheitsausgaben sind drastisch gestiegen. Allein in dieser Woche genehmigte das Kabinett zusätzliche fünf Milliarden Baht für Sicherheitsoperationen zum Schutz der nationalen Souveränität. Der budgetäre Spielraum schrumpft damit weiter – ausgerechnet in einer Phase, in der konjunkturelle Stützungsmaßnahmen dringend nötig wären.

Exporteure schlagen Alarm

Die externen Rahmenbedingungen haben sich dramatisch verschlechtert. Exportmärkte werden zunehmend schwierig, die Preiskonkurrenzfähigkeit für internationale Touristen schwindet. Der stärkere Baht verstärkt eine ohnehin angeschlagene Wirtschaft. Am Mittwoch dieser Woche gab der Thai National Shippers‘ Council eine formelle Warnung heraus: Die Lage für Exporteure nähere sich dem Notstand.

Der Rat nannte die Währungsaufwertung als zentrales Risiko. Die Gewinnmargen sind über mehrere Branchen hinweg zusammengeschrumpft, Vertragspreise lassen sich kaum noch kalkulieren. Der Vorsitzende Dhanakorn Kasetrsuwan äußerte die Befürchtung, dass die Marktdynamik den Baht noch weiter nach oben treiben könnte.

Kleine und mittlere Unternehmen besonders betroffen

„Ein stärkerer Baht, getrieben durch Kapitalströme, die nichts mit realer Wirtschaftsaktivität zu tun haben, stellt Exporteure vor Herausforderungen – besonders kleine und mittlere Unternehmen, die auf Preiskonkurrenzfähigkeit angewiesen sind und Vorausbestellungen nicht schnell anpassen können“, erklärte Dhanakorn. Während diese Exporteure mit steigenden Kosten konfrontiert seien, profitierten sie nicht von den Kapitalzuflüssen.

Tourismusbranche rechnet mit Einbußen bis zu zehn Prozent

Auch die Tourismusleistung hat nachgelassen. Die Behörden schätzen, dass die Ankünfte ausländischer Touristen in diesem Jahr um sieben bis zehn Prozent zurückgehen werden. Das Ergebnis hängt von verspäteten saisonalen Ankünften ab. Die Währungsstärke hat die ausländische Kaufkraft ohnehin bereits reduziert. Thailand verliert damit an Attraktivität als erschwingliches Reiseziel – ein schwerer Schlag für eine Branche, die traditionell eine der wichtigsten Devisenquellen des Landes darstellt.

Gold als Treiber der Baht-Rallye

Die politischen Entscheidungsträger haben rasch reagiert, um die Ursachen zu identifizieren. Das Finanzministerium, die Bank of Thailand und die Securities and Exchange Commission begannen gemeinsame Konsultationen. Ihr Fokus liegt auf der Dynamik der Kapitalströme. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Goldhandel, der sich während der aktuellen Rallye bei den globalen Goldpreisen rapide ausgeweitet hat.

Die internationalen Goldpreise sind auf Rekordniveau gestiegen und näherten sich kürzlich 4.500 US-Dollar je Unze. In diesem Jahr sind die Goldpreise um fast siebzig Prozent gestiegen. Analysten haben eine hohe Korrelation zwischen Goldpreisen und dem Baht im gesamten Jahr 2025 festgestellt.

Goldhandelsvolumen erreicht Börsenniveau

Im Inland sind die Goldhandelsvolumina stark angestiegen. Der tägliche Umsatz hat erheblich zugenommen. An mehreren Tagen näherten sich die Volumina den Werten der Börse von Thailand an. Goldunternehmen handeln weitgehend in US-Dollar. Wenn die Preise steigen, verkaufen sie Dollar auf dem Inlandsmarkt. In einigen Perioden waren diese Dollarverkäufe dominant und machten vierzig bis fünfzig Prozent der nationalen Netto-Dollarverkäufe aus.

Bisherige Gegenmaßnahmen der Zentralbank wirkungslos

Die Bank of Thailand hatte bereits zuvor versucht, diese Effekte abzumildern. Sie drängte darauf, dass Goldhandel in US-Dollar abgewickelt wird. Außerdem verschärfte sie die Devisenvorschriften für Goldunternehmen. Große Händler mussten detaillierte Transaktionsberichte einreichen. Trotz dieser Maßnahmen blieb die Wirkung aus. Goldbezogene Kapitalflüsse beeinflussen den Wechselkurs weiterhin stark.

Schwacher Dollar und starker Yen verstärken Baht-Aufwertung

Globale Bedingungen haben den Trend zusätzlich verstärkt. Der US-Dollar hat sich breit abgeschwächt. Investoren passten ihre Erwartungen hinsichtlich der Politik der US-Notenbank an. Der Dollar-Index fiel während asiatischer Handelssitzungen auf etwa 98,10. Der japanische Yen wertete sich ebenfalls scharf auf – um etwa 0,7 Prozent auf 156 je Dollar. Japanische Behörden gaben daraufhin Interventionswarnungen aus. Diese regionalen Bewegungen stützten asiatische Währungen insgesamt. Der Baht profitierte daher auch von einer breiteren Marktdynamik.

Spekulationen über Kryptowährungen zurückgewiesen

Kürzlich erreichte der Baht ein Viereinhalbjahreshoch und wurde bei etwa 31,10 bis 31,12 je Dollar gehandelt. Währungshändler beobachteten anhaltende Dynamik. Einige warnten, der Baht könnte die Marke von dreißig je Dollar testen. Unterdessen tauchten Spekulationen über digitale Vermögenswerte auf. Einige Marktteilnehmer vermuteten, dass USDT-Aktivitäten den Baht beeinflussen könnten. Die Aufsichtsbehörden wiesen diese Behauptung jedoch zurück. Die Securities and Exchange Commission stellte klar: USDT-Handel macht nur 1,22 Prozent der gesamten Devisenzuflüsse aus.

Dreigleisige Strategie gegen Goldspekulation

Als Reaktion erteilte der stellvertretende Premierminister und Finanzminister Ekniti Nitithanprapas direkte Anweisungen. Er ordnete eine sofortige Koordinierung zwischen den Behörden an. Der Ständige Staatssekretär des Finanzministeriums traf sich mit hochrangigen Regulierungsbehörden, darunter der Gouverneur der Bank of Thailand und der Generalsekretär der Börsenaufsicht. Gemeinsam überprüften sie die Wechselkurssituation.

Nach dem Treffen wurden drei konkrete Maßnahmen vereinbart. Erstens wird die Steuerbehörde die Datenberichterstattung verschärfen. Online-Goldhandelsplattformen müssen Transaktionsdaten einreichen. Zweitens wird die Steuerbehörde eine spezifische Gewerbesteuer auf online gehandelte Goldbarren erwägen. Drittens wird die Bank of Thailand Optionen zur Regulierung der Goldhandelsvolumina prüfen.

Keine Kapitalverkehrskontrollen geplant

Beamte betonten gleichzeitig, was sich nicht ändern wird. Der reguläre Handel läuft ungestört weiter. Import-Export-Aktivitäten werden nicht eingeschränkt. Dokumentierte Geldtransfers werden wie gewohnt durchgeführt. Die Maßnahmen seien keine Kapitalverkehrskontrollen und nicht dazu gedacht, ausländische Zuflüsse zu blockieren. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf Dokumentation. Finanzinstitute werden strengeren Überprüfungsanforderungen unterliegen.

Warnung vor übermäßiger Intervention

Marktanalysten haben zu einer maßvollen Umsetzung aufgerufen. Einige Ökonomen warnten vor übermäßiger Intervention. Sie wiesen darauf hin, dass Thailands Kapitalmärkte fragil bleiben. Plötzliche Störungen könnten die Liquidität beeinträchtigen. Die Aufsichtsbehörden haben diese Bedenken zur Kenntnis genommen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Maßnahmen greifen können – oder ob der Baht seinen Höhenflug fortsetzt und Thailands Wirtschaft weiter unter Druck setzt.

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Quelle: Thaiexaminer

Ein Kommentar zu „Baht-Boom: Thailands Risiko

  1. Jedes Jahr mit der Hochsaison geht auch der Bath hoch und immer kommt eine andere Erklärung. Die USA spricht davon, dass die Währung manipuliert wird. Ob das stimmt :-))

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