Der Baht taumelt – doch KBANK setzt auf enge Spanne
Die Kasikornbank (KBANK) erwartet den Baht in der Woche vom 27. bis 31. Oktober in einer Spanne von 32,40 bis 33,00 pro US-Dollar (Zum Vergleich: 1 Euro = 38,05 THB / 28. Oktober 2025) – trotz des jüngsten Vier-Monats-Tiefs. Entscheidend: September-Exporte, frische Konjunkturindikatoren und Gespräche der Bank of Thailand mit der Federation of Thai Industries. International drücken die Federal Reserve, Goldpreise und Auslandsflüsse auf Stimmung und Kurs.
Treiber der Woche: Daten, Deals, Zentralbanken
Im Inland schaut der Markt auf die Exportzahlen für September und neue Wirtschaftsindikatoren. Zudem stehen Gespräche der Bank of Thailand mit der Industrie an – ein Signaltest, wie die Realwirtschaft die Dämpfer der letzten Wochen verkraftet. Je nach Tonlage könnten Erwartungen für die zweite Jahreshälfte justiert werden, was den Baht spürbar in die eine oder andere Richtung schieben kann.
Global wird es noch heißer: Die Fed tagt am 28.–29. Oktober. Jede Nuance zur Zins-Perspektive und Bilanzpolitik kann den US-Dollar stärken oder schwächen – und damit den Baht bewegen. Parallel wirken Goldpreise als Stimmungsbarometer für Risikoappetit, während Auslandsflüsse in Schwellenländer je nach US-Signalen abrupt drehen können.
Rückblick: Vier-Monats-Tief – dann leichte Erholung
Vergangene Woche testete der Baht mit 32,90 pro Dollar sein tiefstes Niveau seit vier Monaten. Auslöser: Gewinnmitnahmen am Goldmarkt und ein schwächerer Yen, weil viele Anleger erwarteten, dass die Bank of Japan (BOJ) an ihren Zinsen festhält. Beides zog den Blick auf Asien-Währungen insgesamt – und drückte zeitweise auf den Baht.
Zum Wochenausklang kam die Gegenbewegung: Auslandsinvestoren griffen wieder zu, sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen. Am Freitag, 24. Oktober, schloss der Baht bei 32,76 pro Dollar, nach 32,66 eine Woche zuvor. Die Aufhellung war klein, aber deutlich genug, um die Hoffnung auf eine seitwärts-volatilen Woche zu befeuern.
Kapitalströme in Zahlen – und in Euro
Die Netto-Käufe ausländischer Anleger sprechen Bände: 7,78 Milliarden THB flossen in Thai-Aktien, dazu 6,58 Milliarden THB in Staats- und Unternehmensanleihen (bereinigt um fällige Papiere). Umgerechnet sind das rund 204,5 Mio. Euro für Aktien und 172,9 Mio. Euro für Anleihen – gerechnet mit dem Kurs 1 Euro = 38,05 THB.
Solche Zuflüsse stabilisieren kurzfristig den Baht, besonders wenn parallel die US-Renditen nicht weiter nach oben drücken. Bleiben die Gelder an Bord, kann die von KBANK genannte Spanne von 32,40–33,00 halten. Drehen die Ströme – etwa nach schärferen Fed-Signalen – wird es an den Rändern der Spanne schnell eng.
Weltblick: Washington, Tokio, Frankfurt, Peking
Neben der Fed stehen diese Woche die BOJ am 29.–30. Oktober und die EZB am 30. Oktober im Fokus. Aus der Eurozone kommen die BIP-Zahlen für Q3, während Chinas PMI für Oktober die Stimmung in der Region prägt. Jede Überraschung kann via Dollar, Yen oder Euro in Asien Wellen schlagen – und beim Baht für schnelle Ticks sorgen.
Dazu kommen die US-Regierungsfinanzen mit dem Risiko eines Shutdown-Schubs, sowie die US‑China‑Handelsgespräche. Beides beeinflusst Risikoappetit, Gold und Kapitalflüsse. In Summe spricht das für eine nervöse Seitwärtsbewegung – exakt das Szenario, das KBANK mit 32,40–33,00 skizziert.
Die Spanne: Was die Marke wirklich bedeutet
Eine Range von 32,40 bis 33,00 klingt eng, ist aber ein deutliches Signal: Volatil, ja – aber kontrolliert. Kommen Exportzahlen solide, kann der Baht an das untere Ende laufen. Werden die Fed-Töne straffer oder die Goldpreise weicher, droht ein Schub Richtung 33,00. Dazwischen entscheidet jeder Datenpunkt, jede Headline.
Für Trader und Unternehmen heißt das: Blick auf die Termine, Finger am Risikohebel. Solange Auslandsflüsse positiv bleiben und keine groben Schocks aus Washington, Tokio, Frankfurt oder Peking kommen, bleibt der Baht im Gurt – eng, aber spürbar in Bewegung.



