Neuer Zigaretten-Raum am Bangkok-Airport: Nikotin-Notlösung für Fluggäste?
Am Bangkok Suvarnabhumi Flughafen stehen Veränderungen bevor: Die thailändischen Gesundheitsbehörden lassen in einem Pilotprojekt zwei Raucherzimmer im Terminal errichten. Ziel ist es, das heimliche Rauchen in Toiletten und abgelegenen Ecken des Flughafens einzudämmen. Bislang gibt es hier nur ausgewiesene Raucherbereiche im Freien, meist an Ein- und Ausgängen. Wer zwischen den Flügen schnell zum Glimmstängel greifen will, muss das Gebäude verlassen – für viele Transitpassagiere unmöglich.
Laut Department of Disease Control (DDC) sollen die Prototypen bis Ende Juli fertig sein, ab August starten erste Tests. Dabei stehen vor allem Sicherheits- und Gesundheitsschutz der übrigen Passagiere im Fokus. Dr. Chayanan Sitibut, Leiter der Abteilung Tobacco Product Control beim DDC, betont: „Die neuen Räume dürfen keine Auswirkungen auf andere Nutzer haben.“ Die Behörden reagieren damit auf wiederholte Verstöße und den steigenden Druck, Lösungen für rauchende Transitgäste zu bieten.
Qualm im Terminal: Warum Raucher jetzt nicht mehr aufs Klo müssen
Rauchen im Flughafen ist strengstens verboten – der einzige Kompromiss sind bisher Außenbereiche. Doch das reicht nicht immer aus: Aus Entzugsdruck greifen Raucher häufig zu illegalen Mitteln und qualmen in Toiletten oder versteckten Winkeln. Das gefährdet nicht nur Nichtraucher durch Passivrauch, sondern verstößt auch gegen Flughafenvorschriften. Die Problemlage spitzt sich vor allem für Umsteiger zu, die für Aufenthalte von mehreren Stunden oft keine Möglichkeit haben, das Terminal zu verlassen.
Deshalb schlug der Betreiber Airports of Thailand (AOT) dedizierte Raucherkabinen im Inneren der Gebäude vor. Künftig sind insgesamt vier neue Indoor-Raucherzimmer geplant: Eines im SAT-1 Terminal, drei im Abflugbereich auf Ebene 4. Die bisherigen Außenbereiche im zweiten Stock bleiben erhalten. Wie das thailändische Nachrichtenportal KhaoSod berichtet, empfiehlt das nationale Tabakkontrollkomitee zudem, künftige Flughafenterminals immer mit solchen Räumen auszustatten.

Raucherkabinen mit Hightech: So will Suvarnabhumi Tabak-Verbot durchsetzen
Moderne Technik soll sicherstellen, dass die Raucherkabinen nicht zum Problem für Dritte werden. Laut Dr. Chayanan entsteht keine einfache Raucherlounge: Jedes Zimmer wird mit Doppeltüren, einem System für negativen Luftdruck und spezialisierter Belüftung gebaut. So bleibt die Luft im Terminal sauber und Passivrauch draußen. „Das Design orientiert sich an Quarantäneräumen und schützt damit die Gesundheit aller Flughafenbesucher“, erklärt der DDC-Experte im Gespräch.
Nach dem Start des Probebetriebs werden die Nutzungszahlen, die Raumluftqualität und die Einhaltung der Regeln genau überprüft. Die Ergebnisse fließen in die Entscheidung, ob weitere Indoor-Raucherkabinen an thailändischen Airports entstehen. Damit könnte Suvarnabhumi zum Vorbild werden: Ein funktionierender Kompromiss zwischen Nichtraucherschutz und praktischen Bedürfnissen von Passagieren – ohne zusätzliche Kosten oder Gesundheitsgefahren. Die Behörden versprechen volle Transparenz und laufende Berichterstattung, sobald die neuen Räume genutzt werden.



