BANGKOK – Die Zukunft der berühmten BTS Skytrain steht auf der Kippe. In nur vier Jahren läuft die aktuelle Betreiber-Konzession aus – jetzt beginnt der Kampf um eines der lukrativsten Verkehrsprojekte Thailands.
Die Uhr tickt: Konzession endet 2029
Das derzeitige Betreibermodell für die beiden Stammstrecken der Skytrain hat ein Ablaufdatum. Die Vereinbarung mit der Bangkok Mass Transit System Co (BTSC) gilt nur noch bis 2029.
Die Stadtverwaltung (BMA) lässt nun eilig eine Studie anfertigen, die nächsten Monat fertig sein soll. Darin wird das zukünftige Vertragsmodell festgelegt.
„Wir sammeln die Kommentare aller Beteiligten“, sagte der Generaldirektor der Verkehrsbehörde, Sitthiporn Somkitsan.
Diese Konzerne wollen den Skytrain übernehmen
Die aktuelle BTSC hofft zwar auf eine Verlängerung um 30 Jahre bis 2059, muss sich aber der Konkurrenz stellen. Mehrere Schwergewichte haben bereits Interesse signalisiert.
Darunter die Bau-Riesen Ch. Karnchang und Sino-Thai Engineering, der Energie-Konzern Gulf Energy und der Betreiber des Don Muang Tollway.
Ein BTSC-Insider gibt sich dennoch siegessicher: Man habe dank der bestehenden Infrastruktur deutlich niedrigere Investitionskosten.
Warum es um viel mehr als nur Züge geht
Die BTS ist das Rückgrat des Stadtverkehrs. Aktuell nutzen 850.000 Menschen täglich die Hochbahn. Mit längeren Zügen sollen es bald 1,55 Millionen sein.
Doch hinter den Kulissen tobt ein politischer Kampf. Soll die Verantwortung von der Stadt Bangkok auf die staatliche Mass Rapid Transit Authority (MRTA) übergehen?
Dies wäre nötig, um ein einheitliches Ticket-System mit einem Maximalpreis von 20 Baht (0,50 Euro) für alle Bahnlinien einzuführen – einst ein Wahlversprechen.
Die große Frage:
Wer darf den Skytrain steuern?
Die Entscheidung wird weitreichende Folgen haben. Sie beeinflusst Fahrpreise, Ausbaupläne und Service-Qualität für Millionen Pendler.
Architekten-Verbandsvertreter Adul Kaewdee warnte, die Zukunft der BTS hänge stark von der Politik der Zentralregierung ab.
Letztlich muss sogar das thailändische Kabinett der neuen Konzession zustimmen. Der Countdown für Bangkoks wichtigstes Verkehrsmittel läuft.
🗣 Wem gehört die Stadt auf Schienen?
Der BTS ist mehr als ein Verkehrsmittel – er ist Bangkoks Schlagader.
Soll er weiter privat betrieben werden, effizient, aber teuer?
Oder gehört ein System mit Millionen Fahrgästen in staatliche Hand, selbst wenn das Tempo leidet?
Und was ist wichtiger: günstige Tickets für alle – oder stabile Einnahmen für Investoren?
Sag ehrlich: Privatbetrieb behalten oder Neustart wagen?



