Fünf Uhr morgens in Bangkok: grelles Licht, laute Musik, tanzende Menschen. Sekunden später stürmen Polizisten den Club, stoppen die Musik und rufen alle zum Drogencheck. Was aussieht wie das Ende einer Party, ist in Wahrheit eine groß angelegte Razzia.
Über 100 Beamte im Einsatz
Mehr als 100 Einsatzkräfte von Polizei, Militär und der Drogenkontrollbehörde (ONCB) rückten am 18. Oktober um fünf Uhr morgens zu einem Nachtclub in der Ratchaprarop Soi 14 im Bangkoker Stadtteil Ratchathewi aus. Das Lokal war ein umgebautes ehemaliges Hotel und operierte offenbar weit über die gesetzliche Öffnungszeit hinaus – oft bis sieben Uhr früh.
Als die Beamten eintrafen, befanden sich über 100 Gäste, Thais und Ausländer, im Gebäude. Viele sollen dort regelmäßig gefeiert und Drogen konsumiert haben.
Hinweis führt zur Razzia
Der Zugriff erfolgte nach einem anonymen Hinweis an die ONCB-Hotline 1386. Beschwerdeführer hatten berichtet, dass im Club regelmäßig Kokain und andere Drogen verkauft würden. Nach wochenlanger Observation schlugen die Beamten zu.
Alle Besucher mussten sich Drogentests unterziehen. Von 127 kontrollierten Personen waren 22 positiv – elf davon Thais, elf Ausländer. Die thailändischen Verdächtigen wurden zur Polizeiwache Din Daeng gebracht und anschließend in ein öffentliches Rehabilitationszentrum überwiesen. Die ausländischen Verdächtigen erwartet eine Anzeige wegen Drogenbesitzes sowie die Abschiebung.
Kokain, Crystal Meth und Lachgas gefunden
Im Inneren des Clubs entdeckten die Ermittler zwei Beutel Crystal Meth und eine Packung Kokain. Zwei Angestellte wurden festgenommen. Gegen sie wird wegen Besitzes von Drogen der Kategorie 1 und 2 zum Verkauf ermittelt.
In einem schwarzen Suzuki Swift, der vor dem Lokal stand, fanden Polizisten weiteres Beweismaterial. Außerdem wurden mehrere Beutel Ketamin und Gaspatronen mit Lachgas sichergestellt – Substanzen, die in Thailands Nachtleben zunehmend auftauchen.
Nigerianer im Visier der Ermittler
Nach Angaben von Polizeikolonel Suriya Singhakamol, Generalsekretär der Drogenbehörde, galt ein nigerianischer Mann als Hauptziel der Operation. Er soll Kokain ins Land geschmuggelt und direkt an Clubgäste verkauft haben. Der Mann wurde vor Ort festgenommen.
Das Lokal stand seit über einem Jahr unter Beobachtung. Es soll zusätzlich E-Zigaretten, Cannabisprodukte und Lachgas illegal verkauft haben. Behörden zufolge hatte es sich zu einem Treffpunkt für Bangkoks Partyszene und ausländische Touristen entwickelt.
Ermittlungen laufen weiter
Die Polizei prüft nun, ob der Club Teil eines größeren Drogennetzwerks ist, das gezielt in Bangkoks Nachtleben aktiv ist. Beamte der ONCB wollen weitere Beteiligte identifizieren und Lizenzverstöße verfolgen.
„Dies war kein normaler Clubbetrieb“, sagte ein Sprecher der Behörde. „Hier wurde offen mit Drogen gehandelt – das wird nicht toleriert.“
Ein Club, eine Razzia, 22 positive Tests – Bangkoks Polizei zieht die Reißleine im Kampf gegen Drogen in der Partyszene.
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