Bangkok: Schüsse auf Taxi

Bangkok: Schüsse auf Taxi
ThaiRath

Wahnsinniger schießt auf Taxi 
Fahrgast verletzt 

Ein schockierender Vorfall erschüttert die Millionenmetropole Bangkok: Ein psychisch kranker Mann hat auf ein Taxi geschossen und einen Fahrgast verletzt. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei ein ganzes Waffenarsenal – Jetzt drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.

Sieben Schüsse auf zufälliges Taxi

Es war der 30. August, als das Leben des Taxifahrers Prom Sarachart (43) und seines Fahrgasts Pramote Wangtong (48) aus den Fugen geriet. Gegen Abend näherte sich der gelb-grüne Toyota Corolla der Bang Na Mautstation, als plötzlich Schüsse fielen.

„Es passierte so schnell – ich hörte nur laute Knaller und dann schrie mein Fahrgast“, berichtet der schockierte Taxifahrer. Insgesamt sieben Kugeln durchschlugen das Fahrzeug, eine traf den 48-jährigen Passagier am Arm. Die Heckscheibe auf der linken Seite, genau dort wo Pramote saß, zerbarst in tausend Scherben.

Polizei findet Waffenlager in Wohnung

Die Ermittler folgten der Spur der Kugeln direkt zu einem nahegelegenen Apartmentkomplex. Mit einem richterlichen Durchsuchungsbefehl stürmten sie die Wohnung von Sarawut Sura (44). Was sie dort fanden, ließ ihnen den Atem stocken:

Eine schwarze Schrotflinte, einen .32 Revolver und 41 Schuss Munition verschiedener Kaliber. Der Verdächtige gestand sofort die Schüsse – behauptete aber, er habe nicht auf das Taxi zielen wollen. „Ich war gestresst von meiner mentalen Krankheit und habe nur auf Bäume und die Wand geschossen“, erklärte der 44-Jährige den Beamten.

Mentaler Ausnahmezustand oder kaltblütiger Angriff?

Die Polizei steht vor einem Rätsel: Handelte es sich um eine bewusste Tat oder wirklich um die Folge einer psychischen Erkrankung? Bislang wurde Sarawut nur wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt – eine Straftat, die in Thailand bis zu zehn Jahren Haft oder eine Geldstrafe von 20.000 Baht (ca. 500 Euro) nach sich ziehen kann.

Noch fehlen Anklagen wegen der Verletzung des Fahrgasts. Die Ermittler warten auf das Ergebnis einer psychiatrischen Begutachtung, die über das weitere Vorgehen entscheiden soll. Ein Polizeisprecher betonte: „Wir müssen alle Aspekte abwägen – sowohl die öffentliche Sicherheit als auch mögliche psychische Probleme des Täters.“

Anwohner fordern Konsequenzen

Die Nachbarschaft ist in Aufruhr. „Das hätte jeden von uns treffen können“, empört sich eine Anwohnerin. „Wer weiß, was als nächstes passiert, wenn jemand mit so vielen Waffen und psychischen Problemen frei herumläuft?“

Tatsächlich wirft der Fall Fragen auf über Waffenbesitz und psychische Gesundheit in Thailand. Experten fordern schärfere Kontrollen und bessere Betreuung für psychisch kranke Menschen. „Dieser Vorfall zeigt, dass wir beides brauchen: mehr Sicherheit und mehr Unterstützung für Menschen in Krisen“, so ein Sozialarbeiter.

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