Bangkok setzt auf KI-Kameras nach Touristen-Brandattacke

Bangkok setzt auf KI-Kameras nach Touristen-Brandattacke
KhaoSod

Bangkok rüstet auf: 
KI-Kameras sollen Touristen nach Brandanschlag schützen 

Bangkok – Nach dem erschütterndem Brandanschlag auf zwei malaysische Touristen an der Ratchaprasong-Kreuzung verstärkt die thailändische Hauptstadt massiv ihre Sicherheitsvorkehrungen. Künstliche Intelligenz, schärfere Überwachung und ein neues Sicherheitskonzept sollen künftig solche Vorfälle verhindern.

Der schockierende Vorfall

Am 7. August hatte ein arbeitsloser ehemaliger Boxer ein malaysisches Paar mit Verdünner übergossen und angezündet. Nur dank des schnellen Eingreifens von Passanten konnten die schwerverletzten Touristen gerettet und der Täter überwältigt werden. Der Vorfall erschütterte die Tourismusbranche und zwang die Behörden zum sofortigen Handeln.

Sechs Maßnahmen für mehr Sicherheit

Bei einem Krisentreffen im Gaysorn Plaza beschlossen Polizei und Geschäftsleute sechs konkrete Schritte:

Unterstützung für die Opfer: Die beiden malaysischen Touristen werden während ihrer gesamten Genesung medizinisch und psychologisch betreut. Die thailändischen Behörden übernehmen alle Kosten für die Behandlung und Rehabilitation.

Obdachlosen-Management: Ein koordiniertes Programm soll Obdachlose und Bettler aus dem Ratchaprasong-Bezirk umsiedeln, um das Image der Tourismuszone zu schützen und die Sicherheit zu erhöhen.

Kriminalitätsbekämpfung: Verschärfte Maßnahmen gegen Taschendiebe und Wechselstuben-Betrüger, die sich als Touristen tarnen. Spezialteams der Polizei werden verdächtige Personen gezielt überwachen.

KI-Überwachungstechnik: Installation von hochauflösenden Kameras mit künstlicher Intelligenz, die verdächtiges Verhalten automatisch erkennen und Alarm auslösen können. Das System soll bis Ende 2025 vollständig installiert sein.

Bürgerbeteiligung: Einrichtung eines Meldenetzes, bei dem Anwohner und Geschäftsleute verdächtige Aktivitäten sofort an die Polizei weiterleiten können. Eine spezielle App ist in Entwicklung.

Verkehrsmanagement: Das „Ratchaprasong-Modell“ soll Stau reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit für Fußgänger erhöhen. Mehr beleuchtete Zebrastreifen und längere Grünphasen für Fußgänger sind geplant.

KhaoSod

Tourismus-Hotspot unter Sicherheitsdruck

Die Ratchaprasong-Kreuzung gilt als das Herz Bangkoks – mit Einkaufszentren wie CentralWorld, Gaysorn Plaza und dem Big C Ratchadamri lockt sie täglich zehntausende Touristen an. „Wir müssen alles tun, um das Sicherheitsgefühl zurückzubringen“, betont Polizeioberst Yingyot Suwanno, Leiter der Lumpini-Polizeistation.

Die neuen KI-Kameras können nicht nur Gesichter erkennen, sondern auch verdächtige Verhaltensmuster analysieren – etwa herumlungernde Personen oder aggressive Bewegungen. Bei Auffälligkeiten alarmieren sie automatisch die nächste Polizeistreife.

Zwischen Sicherheit und Privatsphäre

Kritiker warnen vor übermäßiger Überwachung. Doch die Geschäftsleute vor Ort unterstützen die Maßnahmen: „Ein sichereres Umfeld kommt allen zugute – Touristen, Einheimischen und den Unternehmen“, sagt ein Sprecher der Ratchaprasong Business Association.

Die malaysischen Touristen befinden sich übrigens auf dem Weg der Besserung. Die thailändische Regierung hat ihre Familien eingeflogen und übernimmt alle Kosten. Ein Zeichen der Solidarität – und der Hoffnung, dass solche Vorfälle künftig der Vergangenheit angehören.

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