Phukets Big Buddha bleibt gesperrt:
Streit um Wiedereröffnung nach tödlichem Erdrutsch
PHUKET – Fast ein Jahr nach dem verheerenden Erdrutsch am Big Buddha Viewpoint, der 13 Menschenleben forderte, bleibt das Wahrzeichen geschlossen. Während Behörden, Tempelvertreter und Anwohner über die Zukunft des Ortes streiten, wächst die Frustration – und die Frage: Wer trägt die Verantwortung?
25 Bedingungen für eine Wiedereröffnung
doch wer unterschreibt?
Das Royal Forest Department (RFD) Phuket, eigentlicher Eigentümer des Geländes, hat eine detaillierte Liste mit 25 Auflagen vorgelegt, die erfüllt werden müssen, bevor der Zugang für Besucher wieder gestattet wird.
Zu den Kernforderungen der RFD gehören ein Verbot illegaler Bauten, Schutzmaßnahmen gegen weitere Umweltzerstörung und klare Regelungen zur Landnutzung. Diese Maßnahmen sollen die nachhaltige Entwicklung des Areals sicherstellen.
Doch die Situation ist verfahren: Der Abt des Wat Kata, Phra Khru Wisut Kittiyaphon, weigert sich vehement, das Dokument zu unterzeichnen. Er erhält dabei Unterstützung von vielen Anwohnern, die Gerechtigkeit für die Opfer der bisherigen Missstände fordern. Der Konflikt um den Big Buddha spitzt sich zu und verzögert die Wiedereröffnung für den Tourismus auf unbestimmte Zeit.
Warum wurden Gesetze vor dem Erdrutsch nicht durchgesetzt?
Besonders absurd: Viele der geforderten Bedingungen sind längst thailändisches Recht. Doch warum wurden sie vor der Katastrophe nicht kontrolliert? Diese Frage stellte auch MP Chalermpong Saengdee und verwies auf Abschnitt 17, der Umweltschutzmaßnahmen vorschreibt. Ein entscheidendes Gutachten fehlte jedoch – ein Skandal, angesichts der tragischen Folgen.
„Keine Entschädigung für die Opfer!“
Anwohner wütend
Rungnapa Phutkaew, Präsidentin der Phuket Provincial Bar Association, spricht für die lokale Gemeinschaft: „Die Leute glauben, dass die Bauten am Big Buddha die Wasserläufe verändert und den Erdrutsch ausgelöst haben. Doch niemand übernimmt Verantwortung.“
Kritik gibt es auch an der Phra Phuttha Ming Mongkhol Sattha 45 Foundation, die den Big Buddha betreibt: Zwar spendete sie für Krankenhäuser, doch die Familien der 13 Toten sowie Besitzer zerstörter Häuser gingen leer aus. „Nicht einmal Entschädigungen werden diskutiert“, so Rungnapa.
Polizei stellte Ermittlungen ein
ohne Konsequenzen
Die Phuket-Polizei hatte die Untersuchungen zu fahrlässiger Tötung bereits eingestellt, angeblich wegen mangelnder Beweislage. Für die Anwohner ein Schlag ins Gesicht. Sie fordern nun:
✔ Abriss illegaler Strukturen
✔ Aufforstung des beschädigten Gebiets
✔ Klare Schuldanerkennung der Foundation
Der Abbot des Wat Kata beharrt darauf, dass zuerst die Anwohner zustimmen müssen. Weitere Treffen sind geplant, doch der Stillstand hält an – und mit ihm die Wut derer, die Antworten verlangen. Solange keine Einigung erzielt wird, bleibt der Big Buddha ein Symbol nicht nur für spirituelle Bedeutung, sondern auch für Korruption, Umweltversagen und ungesühntes Leid.



