Blei, Formaldehyd, Benzol – was in Billig-Hüllen steckt

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KhaoSod

Giftige Gefahr in der Hosentasche: 
Billig-Handyhüllen im Schadstoff-Check 

Verbraucherwarnung: Aktuelle Untersuchungen enthüllen alarmierende Schadstoffbelastungen in günstigen Handyhüllen aus China. Die für nur 9,9 Yuan (ca. 45 Baht) angebotenen Produkte erfreuen sich zwar großer Beliebtheit – auch in Thailand, bergen jedoch gesundheitliche Risiken.

Chemie-Cocktail am Ohr: 
Die erschreckenden Testergebnisse

Die Marktaufsichtsbehörde der Provinz Zhejiang untersuchte 20 verschiedene Handyhüllen-Modelle. Die Ergebnisse sind besorgniserregend: Einige Billigprodukte wiesen einen bis zu 30-fach höheren Bleigehalt auf als der nationale Standard erlaubt. Neben der extremen Bleibelastung fanden die Tester auch erhöhte Werte von Formaldehyd und Benzol – allesamt Substanzen, die bei längerem Hautkontakt zu chronischen Vergiftungen führen können.

Der Geruchstest: 
Erste Warnung für Verbraucher

Viele Käufer berichten von einem intensiven Plastikgeruch, der besonders dann deutlich wird, wenn sich das Telefon erwärmt. „Dieser stechende Geruch ist kein Zufall“, erklärt Materialexperte Dr. Wei Zhang. „Er signalisiert die Ausdünstung gefährlicher Chemikalien, die durch die Haut in den Körper gelangen und sich dort anreichern können.“ Blei etwa kann Knochen schädigen und im schlimmsten Fall zu Nierenversagen führen.

Foto: KhaoSod

Online-Falle: 
Wie Händler Verbraucher täuschen

In der heutigen digitalen Shopping-Welt wird die Qualitätskontrolle zum Glücksspiel. Viele unseriöse Anbieter tricksen mit manipulierten Produktbildern, die hochwertige Materialien vortäuschen. Besonders perfide: Die bewusste Falschkennzeichnung mit „Öko“-Labels oder „gesundheitlich unbedenklich“-Hinweisen auf eigentlich schadstoffbelasteten Plastikprodukten.

Sicherer Schutz fürs Smartphone: 
Die Kaufregeln

Experten empfehlen drei entscheidende Kriterien für den sicheren Hüllenkauf: Erstens sollte man auf Materialien wie TPU oder Flüssigsilikon setzen, die als geruchsarm und flexibel gelten. Zweitens lohnt sich der Blick auf Zertifikate – seriöse Produkte weisen CE- oder RoHS-Kennzeichnungen auf. Drittens sollte jede neue Hülle mindestens eine Woche lang ausgelüftet werden, bevor sie regelmäßig genutzt wird.

Auch gute Hüllen altern: 
Das Langzeitrisiko

Wichtig zu wissen: Selbst hochwertige und zertifizierte Handyhüllen können mit der Zeit gefährlich werden. Durch Abnutzung und Materialermüdung können auch bei diesen Produkten Mikroplastik und Weichmacher freigesetzt werden. Experten raten deshalb, Handyhüllen regelmäßig – idealerweise alle 6 bis 12 Monate – auszutauschen, besonders wenn sich Risse oder Verfärbungen zeigen.

Aktuelle Maßnahmen: Als Reaktion auf die Testergebnisse hat Thailands Zoll mit verstärkten Stichproben an den Grenzen begonnen. Bereits in den ersten Kontrollen wurden drei Chargen mit belasteten Handyhüllen beschlagnahmt. Verbraucherschützer fordern nun flächendeckende Kontrollen und schärfere Sanktionen gegen unseriöse Händler.

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