SI SAKET, THAILAND – Ein seit Jahren gesuchter Brite ist im Nordosten des Landes verhaftet worden, nachdem ihm schwere Gewaltvorwürfe in seiner Heimat zur Last gelegt worden waren.
Zugriff an der Landstraße
Der Verdächtige, von der Polizei als Nicholas identifiziert, wurde nach Angaben des Central Investigation Bureau (CIB) am 26. Dezember an einer Straße im Bezirk Kantharalak der Provinz Si Saket aufgegriffen.
Die Region im Grenzgebiet zu Kambodscha gilt als ländlich und abgelegen. Nach Darstellung der Ermittler soll sich der Mann dort seit längerer Zeit verborgen gehalten haben.
Vorwürfe aus Großbritannien
Nach Angaben der Ermittler wird der Brite in seinem Heimatland wegen einer Reihe mutmaßlicher Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt gesucht. Dazu zählen Freiheitsentziehung und Körperverletzung zum Nachteil seiner Ehefrau.
Die Polizei erklärte, der Mann habe seine Frau mit einer Softairwaffe oder einer Imitationswaffe sowie mit einem Glas geschlagen und sie gezwungen, mehr als 100 Tabletten verschiedener Medikamente zu schlucken, bevor er aus dem Land geflohen sei.
Internationale Fahndung seit 2022
Die National Crime Agency (NCA) des Vereinigten Königreichs habe den Aufenthaltsort des Verdächtigen in Thailand ausfindig gemacht, wo er sich seit 2022 versteckt haben soll. Anschließend ersuchte die NCA die thailändischen Behörden um Unterstützung.
Laut CIB leitete die thailändische Polizei daraufhin eine gezielte Fahndungsoperation ein, die schließlich zur Festnahme des Mannes führte.
Haftbefehl und Anklagepunkte
Die Behörden erklärten, der Brite werde aufgrund eines Haftbefehls des Criminal Court vom 3. Dezember 2025 gesucht. Der Haftbefehl umfasst mehrere Vorwürfe, darunter:
• zwanghaftes oder kontrollierendes Verhalten gegenüber einer Intimpartnerin
• vorsätzliche Verabreichung giftiger oder gefährlicher Substanzen
• Verursachung von Körperverletzung
• Körperverletzung im weiteren Sinne
• Sachbeschädigung
Die Vorwürfe spiegeln in Großbritannien verschärfte Straftatbestände im Bereich häuslicher Gewalt wider, die insbesondere psychische Kontrolle und Zwang erfassen.
Verdächtiger bestreitet die Taten
Bei der Vernehmung durch die Ermittler bestritt Nicholas die Anschuldigungen. Nach Polizeiangaben erklärte er, die Vorwürfe träfen nicht zu.
Dennoch wurde der Mann nach Abschluss der ersten Ermittlungen den Staatsanwälten übergeben. Die Behörden bereiten nun die Auslieferung an das Vereinigte Königreich vor.
Die thailändische Polizei betonte, dass das Verfahren im Rahmen der bestehenden Zusammenarbeit mit britischen Strafverfolgungsbehörden geführt werde. „Wir haben auf Grundlage des internationalen Rechtshilfeersuchens gehandelt“, hieß es aus Ermittlerkreisen.
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