Chinesischer Passfälscher am Grenzübergang erwischt

Chinesischer Passfälscher am Grenzübergang erwischt
Matichon

Ein riskanter Grenzübertritt endet abrupt: Am 18. Oktober 2025 stoppten thailändische Grenzbeamte am Nong Khai-Checkpoint einen chinesischen Staatsbürger, der mit einem gefälschten Passstempel nach Laos ausreisen wollte. Die Spur führt zu einem internationalen Netzwerk – und wirft viele Fragen auf.

Verdächtiger Stempel fällt auf

Die Kontrolle am berühmten First Thai–Lao Friendship Bridge-Checkpoint verlief zunächst wie gewohnt. Gegen Mittag rollte ein Wagen mit Chiang-Mai-Kennzeichen vor. Im Fahrzeug: ein chinesischer Mann, später als Deng Ruipeng identifiziert, und ein thailändischer Fahrer. Bei der Überprüfung der Reisedokumente entdeckten die Beamten jedoch einen auffälligen Einreisestempel mit der Kennung L0046 – ein Stempel, der normalerweise nur für die Einreise verwendet wird und an diesem Tag gar nicht hätte vergeben werden dürfen.

Die Polizisten, angeführt von Pol. Col. Noppadol Rakchat, wurden sofort misstrauisch. „Der Stempel gehörte einem Kollegen, der an diesem Tag nicht im Dienst war“, so ein Ermittler gegenüber der Presse. Die Beamten stoppten das Duo und leiteten eine umfassende Überprüfung ein.

Fahrer packt aus: Auftrag aus Malaysia

Während der Befragung gestand der thailändische Fahrer, Phongkan, dass er im Auftrag eines malaysischen Geschäftsmannes handelte. Der Auftraggeber, Chin Boon Sing, habe ihn beauftragt, Deng von einem Hotel in Pattaya bis an die laotische Grenze zu fahren – für satte 33.000 Baht.

Besonders brisant: Laut Phongkan habe ihm Chin versichert, dass „alles geregelt“ sei und keine weiteren Kontrollen nötig wären. „Das Dokument sei bereits vorbereitet“, so die Aussage des Fahrers. Die Ermittler vermuten, dass der malaysische Drahtzieher Teil eines größeren Netzwerks ist, das illegale Grenzübertritte organisiert.

Fälschung bestätigt – Ermittlungen ausgeweitet

Die Grenzpolizei ließ die verdächtigen Dokumente sofort von Experten prüfen. Das Ergebnis: Der Passstempel war eindeutig gefälscht. Gegen Deng Ruipeng wurden umgehend Ermittlungen wegen Urkundenfälschungund unerlaubter Ein- und Ausreise eingeleitet.

Auch der thailändische Fahrer muss sich verantworten. Die Behörden betonen, dass solche Fälle keine Einzelfälle mehr sind. „Wir sehen immer häufiger Versuche, mit gefälschten Dokumenten über die Grenze zu gelangen“, erklärte ein Sprecher der Einwanderungsbehörde.

Jagd auf das Schmugglernetzwerk

Die Ermittlungen richten sich nun gegen das gesamte Netzwerk hinter dem Coup. Im Fokus steht vor allem der malaysische Auftraggeber, der die Aktion koordiniert haben soll. Die Polizei arbeitet eng mit den Behörden in Laos und Malaysia zusammen, um die Hintermänner zu fassen.

„Wir gehen davon aus, dass weitere Personen involviert sind“, so ein Ermittler. Die Behörden prüfen, ob noch mehr Reisende mit ähnlich gefälschten Stempeln unterwegs sind. Die Spuren führen offenbar tief in die Strukturen internationaler Schleuserbanden.

Grenzkontrollen werden verschärft

Als Reaktion auf den Vorfall haben die thailändischen Behörden die Kontrollen an allen wichtigen Grenzübergängen entlang des Mekong verschärft. Besonders am Nong Khai-Checkpoint werden Ausreisende nun noch genauer überprüft.

Die Polizei setzt verstärkt auf moderne Technik, um gefälschte Dokumente schneller zu erkennen. „Wir müssen die Methoden der Kriminellen kennen und ihnen immer einen Schritt voraus sein“, betont ein leitender Beamter. Die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern wird intensiviert.

Sorge vor weiteren Fälschungen

Die Ermittler schließen nicht aus, dass noch mehr gefälschte Stempel im Umlauf sind. Die Fahnder prüfen, ob andere ausländische Staatsbürger ähnliche Wege genutzt haben, um illegal zwischen Thailand und Laos zu reisen.

Die Behörden warnen: Wer mit gefälschten Dokumenten erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Die Ermittlungen laufen weiter – und die Polizei ist entschlossen, das gesamte Netzwerk zu zerschlagen.

Internationale Zusammenarbeit im Fokus

Um die Drahtzieher zu fassen, setzen die Ermittler auf enge Kooperation mit den Behörden in Laos und Malaysia. Ziel ist es, den Kopf der Organisation zu identifizieren und die Strukturen hinter den illegalen Grenzübertritten offenzulegen.

„Wir stehen in ständigem Austausch mit unseren Partnern“, so ein Sprecher der thailändischen Polizei. Die Ermittlungen dauern an – und könnten schon bald weitere spektakuläre Enthüllungen bringen.

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Quelle: Asean Now