Stundenlange Störung bei Amazon Web Services (AWS) legt das Internet lahm! Zahlreiche beliebte Apps und Webseiten waren plötzlich nicht mehr erreichbar. Nun gibt es erste Hinweise auf die Ursache – und Experten schlagen Alarm.
Das Internet steht Kopf
Plötzlich war nichts mehr wie gewohnt: Amazon Web Services (AWS), einer der wichtigsten Cloud-Anbieter der Welt, meldete am frühen Morgen einen massiven Ausfall. Weltweit konnten Nutzer auf Webseiten und Apps nicht mehr zugreifen. Betroffen waren nicht nur kleine Dienste, sondern auch Riesen wie Snapchat, Reddit, Roblox, Max, Venmo und Coinbase. Sogar Amazons eigene Angebote wie der Shopping-Service, Prime Video und Sprachassistentin Alexa waren gestört.
Die Auswirkungen waren enorm: Unternehmen und Privatnutzer standen vor verschlossenen digitalen Türen. Viele Dienste, die auf die Cloud-Infrastruktur von AWS setzen, mussten ihre Arbeit unterbrechen. Die Störung dauerte rund drei Stunden – eine Ewigkeit in der digitalen Welt.
Die Ursache: DNS-Probleme
Nach ersten Angaben von Amazon lag das Problem offenbar beim sogenannten Domain Name System (DNS). Dieses System funktioniert wie das Telefonbuch des Internets und sorgt dafür, dass Webseiten-Namen in IP-Adressen übersetzt werden. Fällt das DNS aus, können Nutzer die gewünschten Seiten nicht mehr erreichen.
Ein Sprecher von Amazon erklärte: „Wir haben deutliche Anzeichen für eine Erholung festgestellt.“ Die Ursache sei vermutlich ein Fehler im Netzwerk, das die Datenbanken steuert. Besonders betroffen war dabei der Dienst DynamoDB, der wichtige Kundendaten für zahlreiche Unternehmen speichert. Für mehrere Stunden war der Zugriff auf diese Daten unmöglich.
Experten warnen vor Abhängigkeit
Cybersecurity-Experten sehen in dem Vorfall ein deutliches Warnsignal. „Das zeigt, wie riskant es ist, wenn die Welt auf nur wenige große Cloud-Anbieter setzt“, sagt Mike Chapple von der Universität Notre Dame. „Wenn ein zentraler Dienst ausfällt, steht plötzlich ein Großteil des Internets still.“
Die Abhängigkeit von Diensten wie AWS ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Immer mehr Unternehmen lagern ihre Daten und Anwendungen in die Cloud aus. Das spart Kosten und vereinfacht Abläufe – birgt aber auch erhebliche Risiken, wie der aktuelle Vorfall zeigt.
Unternehmen und Nutzer im Ausnahmezustand
Während der Störung herrschte bei vielen Unternehmen Ausnahmezustand. Kundenservice-Hotlines liefen heiß, Nutzer beschwerten sich in den sozialen Medien über die Ausfälle. Auch die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden war zeitweise unterbrochen.
Einige Firmen mussten ihre Angebote komplett einstellen, andere konnten nur eingeschränkt arbeiten. Besonders betroffen waren digitale Dienste, die auf Echtzeitdaten angewiesen sind. Die Unsicherheit, wann die Systeme wieder laufen würden, sorgte für zusätzliche Nervosität.
Die Rückkehr zur Normalität
Gegen 6:35 Uhr US-Zeit gab Amazon schließlich Entwarnung: Die Systeme seien wiederhergestellt, die meisten Dienste funktionierten wieder wie gewohnt. Unternehmen wurden angewiesen, ihre Cache-Dateien zu löschen, um die Rückkehr zur Normalität zu beschleunigen.
Trotzdem dauerte es bei einigen Diensten noch Stunden, bis alle Funktionen wieder verfügbar waren. Amazon betonte, dass keine Kundendaten verloren gegangen seien – der Zugriff war lediglich vorübergehend nicht möglich.
Ein Blick zurück: Nicht der erste Vorfall
Der aktuelle Ausfall erinnert an ähnliche Vorfälle der Vergangenheit. Erst im letzten Jahr hatte ein Problem beim Sicherheitsunternehmen CrowdStrike weltweit für Störungen gesorgt. Damals waren sogar Krankenhäuser, Banken und Flughäfen betroffen.
Solche Ereignisse zeigen, wie verwundbar das digitale Ökosystem ist. Schon ein einzelner Fehler kann globale Folgen haben – und Millionen Menschen und Unternehmen treffen.
Was bleibt: Die Suche nach Antworten
Noch ist unklar, was genau den DNS-Fehler bei AWS ausgelöst hat. Amazon arbeitet weiter an der Analyse und will in den kommenden Tagen einen ausführlichen Bericht vorlegen. Für viele Unternehmen bleibt die Frage, wie sie sich künftig besser absichern können – denn der nächste Ausfall könnte jederzeit kommen.



