Das Schulsystem in Thailand

A view of a building from a balcony
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Überblick, Möglichkeiten und Herausforderungen für Eltern

Wie alles begann für uns

Der Wecker klingelte um 6 Uhr, draußen der Duft von der Straßenküche – und um 8 Uhr stand unser Kind schon in Reih und Glied zur Flaggenzeremonie. Spätestens da war klar: Bildung in Thailand ist nicht nur Unterricht, sie ist RITUAL, Gemeinschaft, Identität. Wir lernten schnell, dass es öffentliche Schulen, Privatschulen und Internationale Schulen gibt – jede mit eigener Kultur, Sprache und Kostenstruktur. Und Sie? Wollen Sie wissen, welche Schule wirklich zu Ihrem Kind passt? Dann kommen Sie mit, wir nehmen Sie an die Hand!

Bevor wir Formulare jagten, checkten wir die Fakten: Rechtsbasis ist der National Education Act (1999), flankiert vom Ministry of Education (MoE) (Infos: moe.go.th). Die Schulpflicht umfasst in Thailand in der Regel 9 Jahre – meist von 6 bis 15. Das darf staatlich oder privat erfüllt werden. Wichtig: Eltern tragen Verantwortung für regelmäßige Teilnahme, Gesundheitsnachweise und Impfungen. Klingt streng? Ja. Aber es schafft klare Leitplanken – gut zu wissen, bevor man Schulhöfe vergleicht und Verträge unterschreibt.

Unser Ziel in diesem Guide: Ihnen einen kompakten, ehrlichen Überblick geben – über Struktur, Abschlusswege, Tests wie O-NET, GAT/PAT, und die Tücken im Alltag. Keine Märchen, nur geprüftes Wissen plus eigene Erfahrung. Zu den Quellen zählen u. a. das MoE, die Prüfungsbehörde NIETS (niets.or.th) und Curricula-Anbieter wie IB (ibo.org) und Cambridge. Und ja, wir sprechen auch über Gebühren, Bürokratie, Uniformen und diese kleinen Überraschungen, die Eltern ins Schwitzen bringen. Bereit?

Vom Kindergarten zur Grundschule

Los geht’s mit dem Kindergarten: von 3 bis 5 Jahren, meist K1 bis K3. Er ist in Thailand nicht verpflichtend, aber extrem beliebt – als sanfte Brücke in die Grundschule. Viele Einrichtungen bieten spielerisches Lernen, erste Thai- und Englisch-Reime, und viel Bewegung. Unser Aha-Moment: Der Kindergarten ist hier nicht „Parkplatz“, sondern Vorbereitungsraum für Routinen, Respekt und Teamgefühl. Wer früh startet, hat’s in Prathom oft leichter. Und ja: Plätze sind schnell weg – früh informieren!

Die Grundschule heißt „Prathom“ (P1–P6), typisches Alter 6–11. Kernfächer sind Thai, Mathematik, Naturwissenschaften, Sozialkunde und Englisch; dazu Sport, Musik und Kunst. In öffentlichen Schulen wird überwiegend auf Thai unterrichtet, in bilingualen Zweigen zusätzlich auf Englisch. Stark: Viele Schulen trainieren Präsentationen und gemeinsames Singen – klingt banal, wirkt aber Wunder fürs Selbstvertrauen. Unser Tipp: Achten Sie auf Leseförderung und Mathe-Basis – das zahlt sich später in Mattayom doppelt aus!

Der Wechsel in die Sekundarstufe I (Mattayom 1–3, Alter 12–14) ist der nächste große Schritt. Hier beginnt oft die leichte Spezialisierung, z. B. mehr Naturwissenschaften, Sprachen oder IT. Elternpflichten? Regelmäßige Schulbesuche sicherstellen, Gesundheits- und Impfanforderungen erfüllen, und zu Infoabenden erscheinen. Das klingt bürokratisch – ist aber machbar. Für ausländische Familien hilfreich: Eine Mappe mit Übersetzungen von Impfpass, Geburtsurkunde und Zeugnissen. Glauben Sie uns: Diese Mappe rettet Nerven!

Schuljahr in Thailand erklärt

Das thailändische Schuljahr in öffentlichen und vielen privaten Schulen startet meist im Mai und endet im März, in zwei Semestern. Semester 1: Mai–Oktober. Semester 2: November–März. Dazwischen: kurze Ferien – plus Feiertage, die es in sich haben. Ja, die Regenzeit bringt Anekdoten: nasse Schuhe, volle Busse, aber auch kühle Klassenräume. Morgens ist die Schule früh dran, häufig 7:30 Uhr da sein, dann Flaggenzeremonie – Pünktlichkeit ist Pflicht. Sagen Sie Ihrem Kind: „Wir sind FRÜH da – immer!“

Prüfungs- und Bewerbungsphasen folgen einem festen Takt. Am Ende von P6, M3 und M6 stehen häufig die O-NET-Tests (zuständig: NIETS, niets.or.th). Sie dienen der nationalen Leistungsmessung und fließen in Übergänge ein, je nach Schule und Provinz. Für den Hochschulzugang nach M6 sind außerdem GAT/PAT relevant – je nach Studienfachkombination. Klingt technisch? Ist es. Aber wer die Termine rechtzeitig blockt und ruhig vorbereitet, nimmt den Druck raus.

Internationale Schulen ticken anders: oft August–Juni, angelehnt an UK- oder US-Kalender, mit Half-Terms. Vorteil: Planbarkeit für Expat-Verträge und Sommerreisen. Nachteil: Ferienzeiten kollidieren mit thailändischen Behördenfristen. Wir haben beides erlebt – kein Drama, aber gutes Kalender-Management ist Gold wert. Unser Rat: Bei Schulwechsel früh checken, wie die Zeugnisse übersetzt und terminkonform übergeben werden. Kleine Orga-Panne, große Wirkung – das kennt jede Familie!

Bilingual oder International School

Öffentliche Schulen mit bilingualen Programmen sind in Thailand der „Geheimtipp“ für Preis-Leistung: Unterricht überwiegend auf Thai, wichtige Fächer zusätzlich auf Englisch, kleinere Klassen als rein staatlich, meist bezahlbar. Der Lehrplan bleibt standardisiert – Vorteil: klare Linie bis zum Abschluss. Der Nachteil? Flexibilität und kreative Projekte sind je nach Schule begrenzt. Trotzdem: Für Kinder, die Thai wirklich lernen sollen, ist das eine robuste Wahl.

Internationale Schulen liefern die volle „Global“-Palette: Unterricht auf Englisch (oder weiteren Sprachen), Curricula wie IB (ibo.org), Cambridge IGCSE/A-Levels (cambridgeinternational.org) oder US-Standards. Abschlussziele: IGCSE, IB Diploma, A-Levels – weltweit anerkannt, ideal für Uni-Bewerbungen im Ausland. Die Kehrseite? Hohe Gebühren, Aufnahme-Tests und mitunter Wartelisten. Qualität variiert – besuchen, Fragen stellen, Referenzen holen! Und ja, die Bibliothek sagt oft mehr über eine Schule als die Hochglanzbroschüre.

Worauf wir achten: Sprache zuhause, Zukunftspläne, Lernstil des Kindes. Wenn Thai als Familiensprache wichtig bleibt, ist bilingual top. Wenn Uni im Ausland geplant ist, kann „International“ den Weg ebnen. Und das Budget? Bitte ehrlich kalkulieren – inklusive Uniformen, Bus, Kantine, Clubs, Prüfungsgebühren. „Wir schaffen das schon“ ist kein Finanzplan. Besser: Zahlen öffnen, Prioritäten klären, eventuell Stipendienprogramme prüfen. Überraschung: Die gibt es tatsächlich!

Wie Anmeldungen wirklich laufen

Öffentliche Schulen arbeiten häufig mit Einzugsgebieten. Wer im „Tabien Baan“ (Hausregister) nahe der Schule eingetragen ist, hat Vorteile. In begehrten Schulen entscheidet teils ein Losverfahren. Anmeldungen starten früh im Jahr – Dokumente bereithalten! „Aber wir haben noch kein Hausregister?“ Dann melden Sie sich rasch an der Wunschschule: Manche akzeptieren Mietverträge oder Arbeitgeberbestätigungen. Am Ende zählt Transparenz – und ein Plan B.

Privat und international läuft’s formaler: Online-Bewerbung, Unterlagen-Check, Termin fürs Assessment, manchmal ein Probetag. Englischtests sind üblich, Mathe-Checks nicht selten. Für Nicht-Thai-Kinder fragen Schulen nach Visa-Status; für den Start reicht oft ein Non-Immigrant-O/ED. Wichtig: Aufnahmefenster sind eng, Plätze begrenzt – WARTELISTEN sind real. Unser Learning: Früh anrufen, freundlich dranbleiben, und parallel Alternativen sichern. „Wir melden uns“ kann Wochen dauern – bleiben Sie dran!

Dokumente, die fast immer gefragt sind: Geburtsurkunde, Reisepass, letzte Zeugnisse, Impfpass, Passfotos, ggf. Wohnsitznachweis und Sorgerechtsnachweis. Tipp: Alles digital UND gedruckt mitbringen. Pro-Tipp für internationale Familien: Beglaubigte Übersetzungen bereithalten, das spart Zeit. Und ja, es gibt Infoabende – hingehen! Dort erfahren Sie, was zwischen den Zeilen steht: Schulbus-Regeln, Hausaufgaben-Praxis, Kommunikationskanäle (Line-Gruppen!), Essenssystem. Das ist der echte Alltag, nicht das Prospekt.

Lehrplan, Sprachen, kleine Überraschungen

Die thailändische „Basic Education Core Curriculum (2008)“ deckt acht Lernbereiche ab: Thai, Mathematik, Naturwissenschaften, Sozialkunde/Religion/Kultur, Gesundheit/Sport, Kunst, Berufe/Technologie, Fremdsprachen. Klingt nach viel – ist es auch. Gute Schulen schaffen Balance: solide Basics plus Projekte. Achten Sie auf naturwissenschaftliche Labs, Leseförderung, IT-Kompetenzen. Und fragen Sie nach Förderangeboten: Was passiert, wenn ein Kind in Mathe hängt? DIESE Antwort trennt Marketing von Qualität.

Sprachen sind der Gamechanger: Unterrichtssprache in öffentlichen Schulen ist Thai; Englisch steigt. Bilinguale Zweige liefern zusätzliche Stunden in Mathe/Science auf Englisch. Internationale Schulen setzen auf Englisch und bieten oft Chinesisch oder eine zweite Fremdsprache. Dazu kommen kulturelle Elemente: Morgen-Appell, Hymne, Respektgesten (Wai), „Wai Khru“-Tag. Schönes Detail: Kinder lernen, vor Publikum zu sprechen – früh, oft, selbstbewusst. „Mama, heute präsentiere ich!“ – Musik in Elternohren.

Die „kleinen Überraschungen“? Kurzfristige Terminänderungen, Sportfeste unter tropischer Sonne, Pfadfinder-Tage mit Uniform, Zusatzkosten für Wettbewerbe. Nicht böse gemeint – Thailand tickt spontan. Unser Überlebenstipp: Ein Kalender an der Kühlschranktür, eine wasserdichte Tasche im Rucksack und ein Notfall-Set (Ersatzmaske, Pflaster, Elektrolyt-Drink). Und ja: Line-Gruppen der Eltern sind laut und schnell. Nutzen, filtern, freundlich bleiben. So wird Chaos zu Routine!

Uniformen, Regeln und Alltag

Uniformen sind in Thailand Standard – und ein Statement. Weiße Bluse/Hemd, blaue oder schwarze Hosen/Röcke, schwarze Schuhe, weiße Socken. An Pfadfinder-Tagen wechseln Kinder in Scout-Uniform. Haarregeln? Offiziell liberalisiert, praktisch oft konservativ: Jungs kurz, Mädchen ordentlich gebunden. Pro-Tipp: Fragen Sie konkret nach der Haarschneide-Policy – erspart Tränen am Montagmorgen. Und bitte: Namen richtig besticken lassen, sonst bleibt die Jacke im Nirwana der Fundkisten.

Regeln sind klar, der Ton respektvoll. Pünktlich sein, ordentlich grüßen, Handy oft nur mit Erlaubnis. Wer neu ist, staunt über die Morgenzeremonie: Flagge, Hymne, kurze Ansprache – Disziplin ohne Drill. Wir mögen das: Es erdet, fokussiert, schafft Gemeinschaft. „Aber ist das nicht streng?“ Ja, und genau das gibt Kindern Struktur. Wichtig: Lehrkräfte sind Ansprechpartner – ein schneller „Wai“ und ein Lächeln öffnen Türen.

Der Alltag ist bunt: Kantinenessen für kleines Geld, Schulbusse, Songthaews, manchmal lange Staus. Luftige Klassenzimmer, nicht immer Klima – eine Wasserflasche ist Pflicht. Clubs nachmittags: Robotik, Thai-Dance, Fußball, Debattieren. Unser Tipp: Zwei AGs reichen – nicht überladen. Und Eltern? Sie sind sichtbar: Sporttage, Feste, Fundraising. Wer mitmacht, versteht die Schule schneller. Kleines Drama, große Liebe – so fühlt sich Thai-Schule nach ein paar Monaten an.

Prüfungen ohne Panik meistern

Am Ende von P6, M3 und M6 kommt oft die O-NET. Sie misst landesweit Kompetenzen und hilft, Lücken zu erkennen (Infos: NIETS, niets.or.th). Panik? Nicht nötig. Besser: Früh alte Prüfungen durchgehen, Lernpläne in Häppchen, Schlaf priorisieren. Viele Schulen bieten Revisionskurse; Nachhilfe ist verbreitet, aber nicht Pflicht. Unser Mantra: „Konzentration schlägt Überstunden.“ Und bitte: Kein Bulimie-Lernen – Basics sitzen lassen, dann kommen Punkte von allein.

Für die Uni-Aufnahme nach M6 zählen GAT/PAT und die Verfahren im TCAS-System (mytcas.com), je nach Fakultät unterschiedlich gewichtet. Medizin, Ingenieurwesen, Architektur – jedes Feld hat eigene Score-Mixe. Regel Nr. 1: Offizielle Ankündigungen lesen, nicht Gerüchten glauben. Regel Nr. 2: Mock-Tests einplanen. Regel Nr. 3: Bewerbungsfristen in den Kalender, rot markiert. „Wir laden morgen hoch“ ist der sichere Weg zum Herzrasen – tun Sie’s HEUTE.

Internationale Wege? IGCSE, IB Diploma, A-Levels – top anerkannt für Unis weltweit. Wer eher praxisnah ist, wählt nach M3/M6 eine Berufsschule oder ein technisches College – in Thailand sehr angesehen! Erwachsene steigen über Night Schools oder Brückenprogramme wieder ein. Das Spektrum ist riesig – die Kunst ist, den EIGENEN Weg zu finden. Unsere Erfahrung: Mit klarer Planung, ehrlicher Bestandsaufnahme und ruhiger Vorbereitung wird jede Prüfung handhabbar. „Wir packen das!“ – ja, wirklich.

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