PATTAYA, THAILAND – Die Neonlichter der Strassen werfen ihr flackerndes Licht auf die schweißnasse Haut der Nachtschwärmer. Zwischen den Bars mit Namen wie „Soi 6″ und „Happy Bar“ bewegen sich Touristen und Einheimische in einem endlosen Strom. Es ist kurz nach Mitternacht, und Pattaya zeigt sein wahres Gesicht. Hier, in dieser Stadt am Golf von Thailand, etwa 150 Kilometer südöstlich von Bangkok, hat sich über Jahrzehnte eine Parallelwelt entwickelt, die jährlich Hunderttausende westliche Männer anzieht. Viele von ihnen suchen etwas, das sie in ihrer Heimat verloren haben – oder nie gefunden hatten.
Michael Hartmann*, 62 Jahre alt, ein Ingenieur im Ruhestand aus Baden-Württemberg, war einer von ihnen. Sein Name wurde für diesen Artikel geändert, seine Geschichte jedoch ist real. Sie ist exemplarisch für ein Muster, das sich in Pattaya mit erschreckender Regelmäßigkeit wiederholt.
Ein Abend, der alles verändert
Es war ein Dienstagabend im Februar 2025, als Michael zum ersten Mal die „Moonlight Bar“ in der Soi Buakhao betrat. Die Bar ist keine der großen, lauten Etablissements an der Walking Street, sondern ein kleineres Lokal, das vor allem von längerfristig in Pattaya lebenden Ausländern frequentiert wird. Die Atmosphäre wirkt familiärer, weniger hektisch als in den Touristenfallen.
„Ich war seit drei Wochen in Thailand“, erzählt Michael heute, seine Stimme am Telefon leise und brüchig. „Nach der Scheidung brauchte ich Abstand. Meine Kinder sind erwachsen, das Haus war verkauft. Ich dachte, warum nicht ein paar Monate in der Wärme verbringen?“
An jenem Abend saß er an der Bar, trank sein drittes Chang-Bier, als sie sich neben ihn setzte. Noi – so stellte sie sich vor – war Anfang dreißig, wie er später erfuhr. Große, mandelförmige Augen, langes schwarzes Haar, eine schmale Figur in einem engen schwarzen Kleid. Sie sprach erstaunlich gut Englisch, lachte über seine Witze und zeigte echtes Interesse an seinen Geschichten aus Deutschland.
„Sie war anders als die anderen Mädchen in den Bars“, erinnert sich Michael. „Nicht aufdringlich, nicht berechnend. Wir unterhielten uns über Musik, über ihre Familie im Isaan, über meine Arbeit. Es fühlte sich an wie ein echtes Gespräch.“
Zwischen Liebe und Illusion
Was Michael nicht wusste, was viele Männer in seiner Situation nicht wissen oder nicht wissen wollen: In Pattaya verschwimmen die Grenzen zwischen Geschäftsbeziehung und Gefühl oft bis zur Unkenntlichkeit. Die Stadt hat eine lange Geschichte als Vergnügungsziel, die bis zum Vietnamkrieg zurückreicht, als amerikanische Soldaten hier auf Erholungsurlaub kamen.
Sven Johannsen, ein dänischer Soziologe, der seit zehn Jahren in Thailand lebt und über westlich-thailändische Beziehungen forscht, erklärt das Phänomen: „Diese Männer kommen oft aus gescheiterten Beziehungen, fühlen sich in ihrer Heimat nicht mehr attraktiv oder wertgeschätzt. In Thailand erleben sie plötzlich Aufmerksamkeit, die sie so nicht mehr kannten. Das ist berauschend.“
Michael traf Noi in den folgenden Wochen fast täglich. Sie zeigte ihm die Stadt jenseits der Touristenpfade, kochte für ihn traditionelle thailändische Gerichte in ihrer kleinen Wohnung in Naklua, einem ruhigeren Stadtteil nördlich des Zentrums. Er fühlte sich zwanzig Jahre jünger.
„Ich weiß, wie es klingt“, sagt Michael. „Der alte Mann, der sich in die junge Thai verliebt. Aber es war nicht so. Oder zumindest dachte ich, es wäre nicht so.“
Die ersten Risse im Traum
Nach sechs Wochen zog Michael in eine größere Wohnung – für sie beide. Noi hatte ihre Arbeit in der Bar aufgegeben, wie sie sagte. „Sie erzählte mir, sie hätte nur dort gearbeitet, um ihre Familie zu unterstützen. Ihre Mutter sei krank, ihr Bruder bräuchte Geld für ein Studium.“
Die Geschichten über hilfsbedürftige Familienmitglieder gehören zum Standardrepertoire der Betrügerszene in Pattaya. Peter Kohler, ein pensionierter Polizist aus der Schweiz, der seit fünfzehn Jahren eine Beratungsstelle für betrogene Ausländer in Pattaya führt, kennt das Muster zu genau: „Die Familie ist immer das Argument. Der Büffel ist gestorben, das Motorrad kaputt, die Schwester braucht Geld für die Schuluniform. Es sind kleine Summen am Anfang, 5.000, 10.000 Baht. Niemand will als geizig dastehen.“
Michael begann zu zahlen. Erst waren es umgerechnet 150 Euro für die kranke Mutter, dann 300 für die Reparatur des Hausdachs im Isaan, dann 500 für die Kaution einer neuen Wohnung für Nois Schwester.
Das Geld fließt – und mit ihm das Vertrauen
In den folgenden Monaten belief sich der Geldfluss auf geschätzte 25.000 Euro. Michael verkaufte Wertpapiere, löste einen Teil seiner Altersvorsorge auf. „Ich dachte, wir würden unser Leben zusammen aufbauen“, sagt er. „Sie sprach davon, vielleicht ein kleines Restaurant zu eröffnen. Ich hatte Geld, sie hatte die Kontakte. Es schien logisch.“
Was Michael nicht ahnte: Noi lebte parallel noch in ihrer alten Wohnung, traf sich weiterhin mit anderen Männern und betrieb ein ausgeklügeltes System aus mehreren „Sponsoren“, wie es in der Szene heißt.
„Die Professionellen unter den Betrügern managen oft drei, vier, manchmal fünf Beziehungen gleichzeitig“, erklärt Kohler. „Sie haben verschiedene Handys, verschiedene Social-Media-Accounts. Die Männer leben oft in verschiedenen Stadtteilen oder sind nur zeitweise in Thailand. Das System funktioniert erstaunlich gut.“
Der Tag am Strand von Jomtien
Im Juni, nach viereinhalb Monaten Beziehung, mietete Michael ein Strandhaus in Jomtien, einem benachbarten Küstenort, für ein verlängertes Wochenende. Es sollte eine romantische Auszeit werden, ein Neuanfang fernab des hektischen Pattaya.
„Wir hatten es schön“, erinnert er sich. „Wir schwammen im Meer, grillten Fisch, tranken Wein. Sie war zärtlich, aufmerksam. Ich war glücklich.“ Am zweiten Abend schliefen sie zusammen – was in den Monaten zuvor nur sporadisch vorgekommen war. Noi hatte immer Gründe gehabt: Sie sei müde, habe Kopfschmerzen, die buddhistische Tradition verlange Zurückhaltung vor der Ehe.
„Ich dachte, sie sei eben traditionell“, sagt Michael. „Das respektierte ich.“
Der Schock in der Dusche
Am nächsten Morgen wachte Michael früh auf. Noi schlief noch. Er ging ins Bad, duschte, und als er herauskam, stand sie vor dem Spiegel im Schlafzimmer – nackt. Im Morgenlicht, durch die halbgeöffneten Jalousien, sah Michael etwas, das sein Weltbild in Sekunden zum Einsturz brachte.
„Ich sah… Proportionen, die nicht stimmten“, sagt er nach langem Schweigen. „Die Hüfte zu schmal, die Schultern zu breit. Und dann sah ich… Narben. Kleine Narben im Intimbereich, die ich vorher nie bemerkt hatte. In diesem Moment wusste ich es.“
Noi drehte sich um, und ihre Augen trafen seine. Sie sagte nichts. Sie musste nichts sagen.
„Ich war wie gelähmt“, erinnert sich Michael. „Ich konnte nicht sprechen, nicht denken. Alles, was ich in den letzten Monaten gefühlt hatte, stellte sich plötzlich infrage.“
Wenn die Realität nicht mehr passt
In Thailand ist die Geschlechteridentität deutlich fluider als in vielen westlichen Ländern. Das Konzept der „Kathoey“ oder „Ladyboys“ ist gesellschaftlich weitgehend akzeptiert. Viele Transgender-Frauen arbeiten in der Unterhaltungsindustrie, einige in normalen Berufen, andere in der Sexindustrie.
Pattaya hat eine besonders große Ladyboy-Szene. Shows wie die „Tiffany’s Show“ oder „Alcazar“ sind bekannte Touristenattraktionen. Daneben gibt es Bars und Clubs, die explizit Ladyboys beschäftigen – viele davon sehr professionell gemacht und offen gekennzeichnet.
Das Problem entsteht dort, wo bewusst verschwiegen wird, wer man ist. „Es gibt ein Spektrum“, erklärt Dr. Annika Bergmann, eine deutsche Psychologin, die in Bangkok eine Praxis für Expats führt. „Manche Transgender-Frauen sehen es als selbstverständlich an, dass man ihnen ihre Geschichte ansieht oder dass sie sie aktiv mitteilen. Andere verbergen ihre Vergangenheit bewusst – manchmal aus Scham, manchmal aus Kalkül.“
Die Konfrontation
Michael verließ das Strandhaus noch am selben Morgen, ohne Frühstück, ohne Abschied. Noi versuchte, ihm zu folgen, rief ihm etwas auf Thai hinterher, das er nicht verstand. Er fuhr zurück nach Pattaya, in ihre gemeinsame Wohnung, packte hastig seine Sachen.
„Ich wollte nur weg“, sagt er. „Ich schämte mich. Nicht unbedingt wegen ihr – oder ihm, ich wusste nicht mal mehr, wie ich darüber denken sollte –, sondern wegen mir. Wie konnte ich so blind sein?“
In den folgenden Tagen zog Michael in ein kleines Hotel in Jomtien. Er beantwortete Nois Anrufe nicht, blockierte ihre Nummer. Nach einer Woche erhielt er eine Nachricht von einem ihm unbekannten Profil auf Facebook: ein Video, das ihn und Noi in intimer Situation zeigte, aufgenommen mit einer versteckten Kamera im Schlafzimmer des Strandhauses.
Die Nachricht war klar: 10.000 Euro, sonst würde das Video an seine Familie geschickt.
Warum viele Männer in Pattaya in dieselbe Falle tappen
Michael Hartmanns Geschichte ist kein Einzelfall. Peter Kohler von der Beratungsstelle schätzt, dass mehrere Dutzend ähnliche Fälle jedes Jahr in Pattaya vorkommen – allein die, von denen er erfährt. Die Dunkelziffer sei erheblich höher.
„Die meisten melden sich aus Scham gar nicht“, sagt Kohler. „Sie zahlen, gehen nach Hause und erzählen niemandem davon. Die Scham ist oft größer als der finanzielle Verlust.“
Was macht diese Männer so verletzlich? Johannsen, der Soziologe, nennt mehrere Faktoren: „Erstens die Einsamkeit. Viele dieser Männer haben jahrelang in lieblos gewordenen Beziehungen gelebt oder sind seit langem allein. Zweitens der kulturelle Unterschied – sie interpretieren Signale falsch, weil sie die Codes nicht kennen. Drittens die Umgebung: Pattaya ist eine Stadt der Illusionen. Alles ist käuflich, alles scheint möglich. Das vernebelt das Urteilsvermögen.“
Hinzu kommt ein weiterer Faktor: die Körperlichkeit. Moderne geschlechtsangleichende Operationen in Thailand sind auf höchstem Niveau. Viele Kliniken in Bangkok gehören weltweit zur Spitze. Das Ergebnis kann selbst aus nächster Nähe kaum von biologisch weiblichen Körpern unterschieden werden.
Was Experten über solche Beziehungen sagen
Dr. Bergmann, die Psychologin, arbeitet oft mit Männern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. „Das Kernproblem ist nicht die sexuelle Orientierung“, erklärt sie. „Die meisten dieser Männer sind heterosexuell und bleiben es auch. Das Problem ist der Betrug, der Vertrauensmissbrauch. Sie fühlen sich in ihrer Wahrnehmung, ihrer Identität erschüttert.“
Die psychologischen Folgen können gravierend sein: Depressionen, Vertrauensverlust, soziale Isolation. „Viele schämen sich so sehr, dass sie sich nicht mal professionelle Hilfe holen“, sagt Bergmann. „Sie ziehen sich zurück, trinken, vereinsamen.“
Gleichzeitig sei es wichtig, auch die Perspektive der thailändischen Frauen – oder Transgender-Personen – zu verstehen. „Viele kommen aus ärmlichsten Verhältnissen. Für sie ist das ein Geschäftsmodell, ein Überlebensweg. Moral ist ein Luxus, den sich nur leisten kann, wer nicht hungern muss.“
Die Tage danach
Michael zahlte die 10.000 Euro. Er überwies das Geld auf ein thailändisches Konto, bekam eine Bestätigung, dass das Video gelöscht sei. Ob das stimmt, weiß er bis heute nicht.
„Ich habe alles zusammengerechnet“, sagt er. „Miete, Geschenke, die angebliche Familienunterstützung, die Erpressung – es waren am Ende knapp 37.000 Euro. Das ist mehr als meine Jahresrente.“
Er blieb noch zwei Monate in Thailand, aber nicht in Pattaya. Er zog nach Hua Hin, eine deutlich ruhigere Küstenstadt weiter südlich, wo viele Rentner leben. Dort saß er oft am Strand, starrte aufs Meer und versuchte zu verstehen.
„Ich habe Noi nie wiedergesehen“, sagt er. „Ich weiß nicht mal, ob Noi wirklich so hieß. Wahrscheinlich nicht.“
Das Netzwerk dahinter
Recherchen zeigen, dass hinter vielen dieser Fälle organisierte Strukturen stehen. Es gibt Agenturen in Pattaya, die gezielt Transgender-Frauen vermitteln, trainieren und mit Equipment ausstatten – von hochwertiger Kleidung über gefälschte Dokumente bis zu versteckten Kameras.
„Es ist ein Business“, bestätigt ein Insider, der anonym bleiben möchte. Er arbeitete drei Jahre in einer Bar in Soi 6, bevor er ausstieg. „Die Mädchen – oder besser gesagt: die Ladyboys, die als Frauen arbeiten – bekommen Schulungen. Wie man mit älteren westlichen Männern spricht, welche Geschichten am besten funktionieren, wie man Nähe aufbaut, ohne zu schnell zu werden.“
Die besten könnten in einem Monat umgerechnet 3.000 bis 5.000 Euro verdienen, sagt er – mehr als ein durchschnittlicher thailändischer Angestellter im Jahr.
Zurück in Deutschland
Michael kehrte im September 2025 nach Deutschland zurück. Er lebt jetzt in einer kleinen Wohnung in Freiburg, hat den Kontakt zu seinen Kindern wiederbelebt, die anfangs sehr skeptisch auf seine Thailand-Geschichten reagiert hatten.
„Ich habe ihnen nicht alles erzählt“, gibt er zu. „Wie auch? Wie erklärt man so etwas?“
Er geht zur Therapie, zweimal im Monat. „Die Therapeutin sagt, ich müsse verzeihen – mir selbst, nicht Noi. Ich versuche es. Aber es ist schwer.“
Michael ist kein Frauenfeind geworden, kein verbitterter Zyniker. Aber er ist vorsichtiger, misstrauischer. „Ich schaue jetzt genauer hin“, sagt er. „Bei allem.“
Die Stadt der Illusionen
Pattaya macht weiter wie immer. Die Neonlichter leuchten, die Bars füllen sich jeden Abend, neue Männer kommen, hoffnungsvoll, einsam, suchend. Manche finden, was sie suchen. Viele finden etwas ganz anderes.
Die Stadt lebt von Sehnsüchten, von Träumen, die anderswo nicht Wirklichkeit werden. Das macht sie zu einem Magnet, aber auch zu einer Falle.
„Pattaya ist ehrlich in seiner Unehrlichkeit“, sagt Kohler, der Berater. „Jeder weiß, dass hier vieles Schein ist. Aber die Menschen wollen es glauben. Sie wollen die Illusion. Und genau das ist das Problem.“
Was bleibt
Michael Hartmanns Geschichte wirft Fragen auf, die keine einfachen Antworten haben. Fragen über Einsamkeit im Alter, über kulturelle Missverständnisse, über die Grenzen zwischen Liebe und Geschäft, über Identität und Täuschung.
War Noi ein Opfer oder eine Täterin? War Michael naiv oder einfach nur einsam? Gibt es in solchen Geschichten überhaupt Schwarz und Weiß?
„Ich verurteile Noi nicht“, sagt Michael heute, und es klingt ehrlich. „Ich verstehe es nicht, ich kann es nicht verzeihen, aber ich verurteile nicht. Wir haben uns beide etwas vorgemacht – nur auf unterschiedliche Weise.“
Ein System ohne Gewinner
Die Wahrheit ist: In Pattayas Schattenwirtschaft gibt es selten Gewinner. Die Männer verlieren ihr Geld, ihre Würde, ihr Vertrauen. Die Frauen und Transgender-Personen verkaufen sich selbst, Stück für Stück, oft ohne Ausweg aus diesem Kreislauf.
„Die wenigsten der Mädchen machen das gerne“, sagt der anonyme Insider. „Die meisten haben Schulden, familiäre Verpflichtungen, keine Bildung. Mit dreißig sind sie zu alt für die Bars. Dann kommt die Frage: Was dann?“
Es ist ein System, das von Verzweiflung auf beiden Seiten lebt. Und solange es einsame Männer mit Geld und verzweifelte Menschen ohne Perspektive gibt, wird es weitergehen.
Der letzte Blick zurück
Michael hat die Fotos aus seiner Zeit in Pattaya gelöscht. Alle. „Ich wollte keine Erinnerungen“, sagt er. Aber im Kopf sind sie noch da, jeden Tag.
Manchmal, spätabends, wenn er nicht schlafen kann, denkt er an den Abend in der Moonlight Bar. An Nois Lächeln, an ihr Lachen. War irgendetwas davon echt? Hatte sie irgendwann, für einen Moment, echte Gefühle? Oder war alles von Anfang an berechnet?
„Ich werde es nie erfahren“, sagt Michael. „Und vielleicht ist das am schwersten: nicht zu wissen, ob auch nur eine Sekunde davon real war.“
Die Sonne geht über Pattaya unter, taucht die Stadt in orangerotes Licht. Die Walking Street erwacht zum Leben. Irgendwo dort, in einer der vielen Bars, sitzt vielleicht gerade ein anderer Mann, Anfang sechzig, einsam, hoffnungsvoll. Und lächelt eine junge Thai-Frau an.
Die Geschichte beginnt von vorn.
Namen und identifizierbare Details wurden zum Schutz der Beteiligten geändert. Die geschilderten Ereignisse basieren auf einem realen Fall, der dem Autor vorliegt.




seit wann ist nach mitternacht in der soi 6 noch etwas los???
Meine Güte, dafür das der gute Herr ein ehemaliger Ingenieur war, setzt das doch ein Minimum an Kenntnisse und Allgemein Bildung vorraus. Wer so was nicht bemerkt wie dieser Herr hat es nicht anders verdient… dumm gelaufen und etwas Lehrgeld bezahlt!
Ich kannte mal einen Ingenieur von BMW in München. Der war mit einer Frau verheiratet wo sich jeder fragte was die wohl in ihm sieht? Jedenfalls haben die zwei Kinder gezeugt und auch groß gezogen. Als die halbwegs erwachsen und aus dem Haus waren, war sie fast genauso schnell auch weg. Wenn der damals nach Thailand gekommen wäre, wäre er ein echt genialer Kandidat gewesen um in so einer Story zu enden. Dabei war der alles andere als blöd. Ganz im Gegenteil, aber unsagbar naiv und etwas, oder besser gesagt etwas sehr weltfremd. Er ist aber bestimmt nicht der Typ aus obiger Story, dazu müsste er über 10 Jahre älter sein, aber irgendwie musste ich an diesen Kerl jetzt denken und daher würde ich die These wagen und diese Geschichte nicht unbedingt nur als Märchen einordnen. Der liebe Gott hat halt einen sehr großen Tiergarten, wo jeder eben ein bisschen anders gestrickt ist.