Thailand geht einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft: Mit dem Thailand Cyber Wellness Index (TCWI) wird erstmals die digitale „Gesundheit“ der Bevölkerung gemessen. Entwickelt wurde er vom Telekommunikationsunternehmen AIS, gemeinsam mit Wissenschaftlern der King Mongkut’s University of Technology Thonburi sowie Experten für Cybersicherheit und Bildung.
Die Idee dahinter ist einfach: So wie man mit dem IQ (Intelligenzquotient) oder dem EQ (Emotionaler Intelligenzquotient) bestimmte Fähigkeiten messen kann, soll der TCWI zeigen, wie fit Menschen im digitalen Alltag sind. Dabei geht es nicht nur um technisches Wissen, sondern auch darum, wie sicher, verantwortungsvoll und kreativ digitale Medien genutzt werden.
Für Thailand ist das ein Meilenstein. In einer Zeit, in der das Internet und Smartphones zum festen Bestandteil des täglichen Lebens geworden sind, braucht es klare Daten, um Chancen und Risiken sichtbar zu machen. Genau das leistet der neue Index.
Was der Cyber Wellness Index wirklich misst
Der TCWI ist mehr als eine einfache Statistik. Er untersucht verschiedene Bereiche, die im digitalen Alltag entscheidend sind. Dazu gehört der sichere Umgang mit Passwörtern, das Erkennen von Betrugsversuchen oder Fake News, aber auch der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit sozialen Medien.
Zudem schaut der Index auf die Frage, wie Menschen digitale Angebote für ihre persönliche Entwicklung nutzen – sei es beim Lernen, im Beruf oder im Gesundheitsbereich. Denn digitale Kompetenz bedeutet nicht nur Schutz vor Gefahren, sondern auch die Fähigkeit, Chancen zu erkennen.
Besonders wichtig: Der Index macht sichtbar, welche Gruppen in der Gesellschaft stärker gefördert werden müssen. Damit liefert er Politik und Bildung wertvolle Anhaltspunkte, um gezielt Programme aufzubauen.
Die drei Stufen: Advanced, Basic und Improvement
Um die Ergebnisse verständlich darzustellen, wurden drei Stufen definiert.
- Advanced: Hier finden sich Menschen, die digitale Technologien sicher, verantwortungsvoll und oft auch kreativ nutzen. Sie sind nicht nur Anwender, sondern Vorbilder – häufig geben sie ihr Wissen weiter und helfen anderen.
- Basic: Auf dieser Stufe befinden sich Nutzer, die ausreichend Kompetenzen haben, um das Internet und digitale Geräte sicher und korrekt zu bedienen. Sie können sich im Alltag behaupten, sind aber noch nicht in allen Bereichen sattelfest.
- Improvement: Diese Gruppe braucht dringend Unterstützung. Ihre Fähigkeiten reichen nicht aus, um sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Hier ist das Risiko besonders hoch, Opfer von Betrug, Manipulation oder Cybermobbing zu werden.
Die Einteilung ist bewusst einfach gehalten, damit sie für Politik, Bildungseinrichtungen und die Gesellschaft verständlich bleibt.
Der aktuelle Stand: Thailand im Basic-Bereich
Die erste nationale Messung zeigt: Im Durchschnitt liegt Thailand im Basic-Bereich. Das bedeutet, die Bevölkerung kommt im digitalen Alltag zurecht, ist aber noch weit von einer breiten „Advanced“-Kompetenz entfernt.
Besonders alarmierend ist, dass 15,3 Prozent der Menschen auf der Stufe „Improvement“ stehen. Diese Gruppe hat große Schwierigkeiten, digitale Technologien sicher zu nutzen. Sie ist besonders anfällig für Gefahren und braucht daher dringend Förderung.
Die Zahlen zeigen, dass Thailand zwar auf einem soliden Fundament steht, aber noch einen langen Weg vor sich hat, um zu einer Gesellschaft mit starker digitaler Kompetenz zu werden.
Wer besonders gefährdet ist
Die Daten offenbaren klare Risikogruppen. Kinder zwischen 10 und 15 Jahren gehören dazu, weil sie das Internet oft ohne klare Regeln oder ausreichende Aufsicht nutzen. Viele verbringen täglich mehrere Stunden mit sozialen Medien oder Online-Spielen, ohne die Gefahren richtig einschätzen zu können.
Auch Senioren über 60 Jahre haben große Schwierigkeiten. Für viele von ihnen ist die digitale Welt etwas völlig Neues. Sie nutzen zwar Smartphones, tun sich aber schwer, Betrug zu erkennen oder digitale Dienste sicher zu verwenden.
Ebenfalls auffällig sind Arbeitslose und Studierende. Arbeitslose haben oft weniger Zugang zu Bildung und Training, während Studierende trotz hoher Internetnutzung nicht immer die nötige Sicherheit im Umgang mit Daten und Medien aufweisen.
Unterschiede nach Berufsgruppen
Ein Blick auf die Berufsgruppen zeigt interessante Unterschiede. Beamte schneiden am besten ab. Sie nutzen digitale Dienste im beruflichen Alltag regelmäßig und erhalten Schulungen, wodurch ihre Fähigkeiten überdurchschnittlich sind.
Am anderen Ende stehen Arbeitslose, die mit Abstand die niedrigsten Werte erreichen. Ihnen fehlt oft nicht nur das Wissen, sondern auch der Zugang zu modernen Geräten oder stabilen Internetverbindungen. Das verschärft ihre Situation auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich.
Dazwischen liegen Gruppen wie Angestellte oder Selbständige, deren digitale Kompetenzen stark variieren – abhängig von Branche, Einkommen und Bildungshintergrund.
Regionale Unterschiede im Land
Thailand ist ein Land der Gegensätze – und das zeigt sich auch im TCWI. Menschen in städtischen Regionen wie Bangkok oder Chiang Mai erreichen meist höhere Werte, da sie besseren Zugang zu schnellem Internet, moderner Technik und Bildung haben.
In ländlichen Gegenden, besonders im Nordosten des Landes, sind die Werte deutlich niedriger. Dort ist die Infrastruktur oft schwächer, und viele Menschen haben nur eingeschränkten Zugang zu digitalen Angeboten.
Diese Unterschiede sind entscheidend, wenn es um die Planung von Förderprogrammen geht. Ein landesweites Durchschnittsergebnis verschleiert die tatsächlichen Herausforderungen vor Ort.
Warum digitale Kompetenz so wichtig ist
Digitale Fähigkeiten sind längst nicht mehr nur ein „Extra“. Sie sind Teil des täglichen Lebens. Wer heute kein Online-Banking bedienen kann, hat im Alltag Nachteile. Wer Fake News nicht erkennt, läuft Gefahr, falsche Entscheidungen zu treffen.
Auch im Berufsleben sind digitale Kenntnisse unverzichtbar. Viele Stellen erfordern heute Grundkenntnisse im Umgang mit Computern, Apps oder Online-Kommunikation. Wer hier nicht mithalten kann, verliert wichtige Chancen.
Darüber hinaus spielt die digitale Kompetenz eine Rolle für die Gesundheit. Immer mehr medizinische Angebote laufen über Apps oder Online-Termine. Wer diese nicht nutzen kann, bleibt außen vor.
Empfehlungen für Kinder und Jugendliche
Für Kinder und Jugendliche empfehlen Experten, digitale Bildung fest in den Schulalltag einzubauen. Es geht nicht nur darum, Computer zu bedienen, sondern auch um Medienkompetenz – also das Wissen, wie man Informationen bewertet und Gefahren erkennt.
Schulen könnten spezielle Programme einführen, die zeigen, wie man Fake News entlarvt, wie man mit Cybermobbing umgeht oder wie man seine Daten schützt. Gleichzeitig sollten Eltern stärker einbezogen werden, um ihre Kinder im digitalen Alltag zu begleiten.
So kann die nächste Generation frühzeitig lernen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und Risiken zu vermeiden.
Senioren nicht zurücklassen
Auch ältere Menschen brauchen Unterstützung. Viele Senioren wollen digitale Angebote nutzen, fühlen sich aber überfordert. Schulungen speziell für diese Altersgruppe können helfen.
Wichtig ist, die Inhalte einfach und praxisnah zu gestalten – etwa mit Beispielen aus dem Alltag: Wie erkenne ich betrügerische Nachrichten? Wie mache ich sichere Online-Überweisungen? Wie nutze ich eine Gesundheits-App?
Solche Programme können nicht nur Sicherheit schaffen, sondern auch das Selbstbewusstsein stärken und soziale Teilhabe fördern.
Förderung für Arbeitssuchende
Für Arbeitslose ist digitale Kompetenz besonders entscheidend. Wer keine Grundkenntnisse im Umgang mit dem Internet hat, findet schwerer eine Stelle. Online-Bewerbungen, digitale Vorstellungsgespräche oder Weiterbildungskurse erfordern ein Mindestmaß an Wissen.
Deshalb empfehlen Fachleute spezielle Förderprogramme für Arbeitssuchende. Diese sollten nicht nur technisches Wissen vermitteln, sondern auch zeigen, wie man digitale Angebote gezielt für den Einstieg in den Arbeitsmarkt nutzen kann.
So können digitale Fähigkeiten zur Brücke in ein besseres Berufsleben werden.
Der Nutzen für Politik und Gesellschaft
Der Thailand Cyber Wellness Index ist mehr als ein Forschungsprojekt. Er liefert Politik, Schulen und Familien wichtige Hinweise, wo Handlungsbedarf besteht. Mit seinen Daten lassen sich gezielt Programme aufbauen, die besonders gefährdete Gruppen stärken.
Gleichzeitig schafft der Index Bewusstsein. Er zeigt, dass digitale Kompetenz keine Nebensache ist, sondern eine zentrale Fähigkeit für das Leben im 21. Jahrhundert. Wenn die Gesellschaft diesen Wert erkennt, wird der Umgang mit digitalen Medien sicherer und gesünder.
Ein Blick in die Zukunft
AIS und die beteiligten Experten sehen den TCWI als langfristiges Werkzeug. Er soll regelmäßig erhoben werden und so zeigen, ob Programme und Maßnahmen Wirkung zeigen.
Für Thailand bietet sich damit die Chance, nicht nur den Anschluss an die digitale Entwicklung zu halten, sondern selbst Vorreiter in Südostasien zu werden. Mit klaren Daten, gezielten Maßnahmen und gesellschaftlicher Unterstützung könnte das Land in den kommenden Jahren einen großen Sprung nach vorn machen.




„Wie mache ich meine 90Tage Meldung Online“.??
Auf der Webseite der Immigration anmelden, Bestätigungs-Email abwarten und wiederum bestätigen, einloggen, Daten eingeben, abschicken Button drücken.
2 bis 3 Tage warten und hoffen….
Wenn es nicht geklappt hat zur Immigration dackeln wie bisher. Nach einer Einreise klappt es üblicherweise eher nicht.