LOEI – Ein Doppelmord an einem älteren LGBTQIA+ Paar versetzt eine Gemeinde in Nordostthailand in Schock. Der mutmaßliche Täter, ein Verwandter der Opfer, ist gefasst. Seine Erklärung lässt aufhorchen: Er habe sich gegen einen sexuellen Übergriff gewehrt.
Fund im Schlafzimmer
Am Morgen des 6. Dezember entdeckten Nachbarn die Leichen von Pranom (69) und Winai (65) in ihrem Haus im Huai Som Bezirk. Die Männer lagen tot in ihrem Bett, Opfer eines extrem gewaltsamen Angriffs.
Am Tatort sicherte die Polizei eine Brechstange und ein ein Meter langes Rebmesser als mutmaßliche Tatwaffen. Das Haus wies zudem Spuren von Durchwühlung und Diebstahl auf.
Sofort geriet der 26-jährige Jaksin Jaroensuk, ein Neffe der Opfer, in den Fokus. Er hatte vorübergehend bei dem Paar gewohnt. Die Ermittler nahmen die Verfolgung auf.
Verhaftung mit gestohlenem Motorrad und Drogen
Die Polizei spürte Jaksin vor einem Restaurant im selben Bezirk auf. Er fuhr das gestohlene Motorrad der Opfer.
Bei seiner Festnahme fielen den Beamten neben 5.000 Baht (ca. 125 Euro) Bargeld und persönlichen Gegenständen der Toten vor allem 79 Methamphetamin-Tabletten auf.
„Wir konnten ihn schnell lokalisieren und festnehmen. Die Beweislage war von Anfang an erdrückend“, so ein Polizeisprecher.
Täter erzählt verstörende Tatgeschichte
Bei der Vernehmung gab Jaksin die Tat zu, lieferte jedoch eine verstörende Begründung. Er behauptete, Pranom habe ihn zu anstößigen Handlungen gedrängt und dann versucht, ihn zu missbrauchen.
Aus Wut darüber habe er Pranom angegriffen. Dieser sei zu Winai gelaufen, woraufhin Jaksin auch ihn mit der Brechstange erschlagen habe.
Anschließend habe er Pranom mit der Brechstange geschlagen und schließlich mit dem Messer getötet, um sicherzugehen, dass er tot sei.
Raubzug für Drogen nach der Tat
Nach dem Doppelmord stahl Jaksin Pranoms Tasche mit etwa 7.000 Baht (ca. 175 Euro) darin. Ein Teil des Geldes investierte er sofort in seinen Drogenkonsum.
„Ich habe 2.000 Baht verwendet, um 100 Yaba-Tabletten zu kaufen“, gab der Festgenommene zu. Ein Teil dieser Drogen teilte er mit einem Freund, bevor er verhaftet wurde.
Polizei zweifelt Notwehr-Behauptung an
Die Ermittler zeigen sich skeptisch gegenüber der Notwehr-Geschichte des Tatverdächtigen. Die Heftigkeit der Angriffe und der anschließende Raub sprechen eine andere Sprache.
Jaksin wurde mit vorsätzlichem Mord, Diebstahl zur Nachtzeit, Besitz von Betäubungsmitteln der Kategorie 1 und Drogenkonsum angeklagt.
Die Polizei geht von einem geplanten Verbrechen aus, das durch Drogenrausch und Habgier getrieben wurde. Die genauen Motive werden vor Gericht geklärt werden müssen.
Gemeinde trauert und sucht Antworten
Die Nachricht von dem grausamen Mord an dem langjährigen Paar hat die ländliche Gemeinde zutiefst erschüttert. Pranom und Winai waren als friedliche und freundliche Nachbarn bekannt.
Die Tat wirft viele Fragen auf und hinterlässt bei den Hinterbliebenen und Freunden eine schmerzhafte Lücke. Die Ermittlungen dauern an, während der Beschuldigte in Untersuchungshaft bleibt.
🗣 Warum eskalieren Familienkonflikte so brutal?
Ein Paar tot, der eigene Neffe als Täter – plus Drogen, Diebstahl und ein angebliches Notwehrmotiv. Was meint ihr: reine Schutzbehauptung oder doch ein eskalierter Streit, der völlig außer Kontrolle geraten ist?
Und wie groß ist die Rolle der Drogen in solchen Fällen wirklich? Schreibt eure Sicht in die Kommentare!



