Drogen-Kartell: Europa-Thailand Connection

Drogen-Kartell: Europa-Thailand Connection
KhaoSod

Internationale Schmuggelroute von Holland nach Thailand aufgedeckt 
100.000 Pillen täglich 

Bangkok – Spektakulärer Schlag gegen die internationale Drogenmafia: Thailändische Behörden haben eine hochprofessionelle Schmuggelroute von Europa nach Südostasien zerschlagen und vier Vietnamesen festgenommen, die in Bangkok eine regelrechte Ecstasy-Fabrik betrieben. Die kriminelle Organisation schmuggelte Ketamin aus den Niederlanden über den internationalen Postweg nach Thailand, um es dort zu Ecstasy-Pillen zu verarbeiten und in ganz Südostasien zu vertreiben. 

Generalleutnant Phanurat Lukboon, Generalsekretär des Büros der Drogenkontrollbehörde (ONCB), verkündete am 21. August die Ergebnisse der Riesen-Razzia. Die Operation begann am 15. August, als die ONCB gemeinsam mit dem Zollamt 5,2 Kilogramm Ketamin abfing, das in internationalen Paketen zwischen Snack-Verpackungen aus den Niederlanden versteckt war. Die vietnamesischen Drogenhändler nutzten hochmoderne Pillenpressen, die täglich über 100.000 Tabletten produzieren können – ein industrielles Ausmaß, das Ermittler schockierte.

Überwachung führt zur Razzia: 
Zwei weitere Vietnamese in Ladprao-Haus gefasst

Die penible Observationsarbeit zahlte sich aus: Am 18. August führten Beamte eine Überwachung rund um das Condominium durch, das als Paketlieferadresse angegeben war. Am Abend beobachteten sie, wie zwei vietnamesische Männer eintrafen, um die ketaminhaltigen Pakete abzuholen. Die Behörden schlugen zu und verhafteten die Verdächtigen, bevor sie anschließend ein gemietetes Haus in Ladprao stürmten, wo zwei weitere Vietnamesen festgenommen wurden. 

Bei den Durchsuchungen entdeckten die Ermittler 514 Ecstasy-Pillen, Ecstasy-Pulver, eine automatisierte Einschlag-Pillenpresse mit verschiedenen Logo-Stempeln und zahlreiche Ausrüstungsgegenstände zur Pillenherstellung – alles wurde als Beweismittel beschlagnahmt. Die Verdächtigen gestanden, dass sie das Ketamin mit MDMA mischen wollten, um Ecstasy-Pulver herzustellen, bevor sie es zu Pillen pressten. Prin Mekanant, Direktor des Drogensuppressionsbüros, erklärte, dass die aktuelle Ecstasy-Produktion zunehmend Ketamin einbaut, um die Wirkung der Droge zu verstärken.

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Über 3 Millionen Pillen beschlagnahmt

Der Hintergrund der thailändischen Operation ist brisant: Vietnamesische Drogenhändler, die hauptsächlich Ecstasy herstellten, sahen sich in ihrer Heimat intensiven Razzien und Verhaftungen gegenüber. Allein im vergangenen Jahr beschlagnahmten vietnamesische Behörden über 3 Millionen Methamphetamin- und Ecstasy-Pillen zusammen. Dieser Verfolgungsdruck führte dazu, dass vietnamesische Drogenhändler ihre Operationen sowohl für die Produktion als auch den Vertrieb nach Thailand verlagerten. 

Die Erkenntnisse stimmen mit Informationen überein, die während des 17. Bilateralen Treffens zwischen Thailand und Vietnam zur Drogenprävention und -bekämpfung Mitte August 2025 in Hanoi ausgetauscht wurden. Prin Mekanant erklärte, dass Ecstasy aus europäischen Quellen stammt, während Ketamin aus der Golden-Triangle-Region kommt. Die vietnamesischen Netzwerke zielen mit ihren automatisierten Pillenpressen auf Touristen und Kunden in Unterhaltungsvierteln aller Bevölkerungsschichten ab, nicht ausschließlich auf vietnamesische Staatsangehörige.

Raffinierte Schmuggelmethoden: 
Falsche Namen und Handy-Fotos als Täuschung

Die Schmuggelmethoden sind erschreckend ausgeklügelt: Ausländische Drogenhandelsnetzwerke, die in Thailand operieren, nutzen das Land als Transitpunkt und bestellen Drogen aus dem Ausland, die über internationale Pakete verschickt werden. Die Drogen werden in verschiedenen kommerziellen Produkten versteckt, bevor sie nach Thailand gesendet werden. Paketempfänger verwenden ausländische Namen und geben Apartments als Lieferadressen an, ohne Apartmentnummern zu spezifizieren, obwohl sie dort nicht wirklich wohnen. 

Netzwerkmitglieder holen Pakete ab, indem sie Passfotos auf Handys der Condominium-Verwaltung zeigen – eine perfide Täuschung. Die ONCB unterhält enge Zusammenarbeit mit internationalen Behörden in Singapur, Vietnam, China, Südkorea, Indonesien und Malaysia, um Drogennetzwerke zu bekämpfen, die Thailand als Basis oder Transitpunkt nutzen. Diese Informationsaustausch- und gemeinsame Ermittlungsansätze haben konkrete Ergebnisse bei der Verfolgung und Zerschlagung transnationaler krimineller Organisationen erzielt.

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