Militärische Eskalation an der thailändisch-myanmarischen Grenze: 175 Zivilisten fliehen nach Thailand
Die Spannungen an der thailändisch-myanmarischen Grenze sind erneut eskaliert. Nach heftigen Kämpfen zwischen Karen-Rebellengruppen und der myanmarischen Armee flohen 175 Zivilisten nach Thailand. Drei Menschen wurden schwer verletzt.
Drohnenangriff löst Kampfhandlungen aus
Die Kämpfe begannen, als eine Koalition aus Karen-Streitkräften – bestehend aus der Karen National Defence Organisation (KNU), der Karen National Liberation Army (KNLA) und den People’s Defence Forces (PDF) – einen Drohnenangriff auf das 1. Tactical Operations Command Center im Lager Thitalar (Waley Myaing Township, Myawaddy District, Karen-Staat) startete.
Ziel des Angriffs war die Zerstörung der Signalanlagen der myanmarischen Armee. Es folgten heftige Gefechte – ein weiterer Versuch, die militärische Infrastruktur der Junta zu schwächen.
Artilleriebeschuss trifft Zivilisten
Als Reaktion setzte das Militär schwere Artillerie ein, darunter 120-mm-Geschütze. Die Granaten trafen das Dorf Waley Myaing – die Explosionen waren noch auf thailändischer Seite zu hören.
Nach dem Einschlag von zwei Granaten flohen 175 Dorfbewohner über die Grenze. Sie fanden vorübergehend Schutz in Dorf Nr. 3 in Waley Tambon, Bezirk Phop Phra, Provinz Tak.
Verletzte erhalten medizinische Versorgung
Drei Zivilisten wurden durch den Beschuss schwer verletzt. Sie wurden zur medizinischen Versorgung nach Thailand gebracht. Die übrigen Geflüchteten befinden sich nun in temporären Unterkünften.
Thailändische Streitkräfte in Alarmbereitschaft
Oberst Nathakorn Rueangtip, Kommandeur der königlichen Garde Ratchamanu, erklärte, dass die Streitkräfte mit schweren Waffen in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurden.
„Falls Geschosse oder Granaten auf thailändisches Gebiet fallen, werden wir entschieden antworten“, so der Oberst.
Die Souveränität Thailands stehe nicht zur Disposition – jeder Grenzverstoß werde sofort geahndet.
Anhaltende Gefechte sorgen für Besorgnis
Die Kämpfe in der Grenzregion halten an. Immer wieder gibt es Berichte über Querschläger – das Risiko für thailändisches Gebiet wächst.
Die Lage verdeutlicht die anhaltende Instabilität in Myanmar seit dem Militärputsch 2021. Thailand sieht sich erneut mit einem gefährlichen Spagat konfrontiert: humanitäre Hilfe auf der einen, Sicherheitspolitik auf der anderen Seite.
Hinweis: Die Situation entwickelt sich dynamisch. Die thailändischen Behörden beobachten die Lage an der Grenze kontinuierlich.