Vom Luxus ins Knast-Elend:
Ex-Premier Thaksin muss auf dem Boden schlafen!
Bangkok – Der dramatische Absturz von Thailands Ex-Premier Thaksin Shinawatra ist perfekt! Nur eine Stunde nachdem das Oberste Gericht den 76-jährigen Milliardär zu einem Jahr Haft verurteilt hatte, wurde er in einem Gefangenentransporter zum berüchtigten Klong Prem-Gefängnis gebracht. Dort herrschen Zustände, die für den einstigen Luxusleben gewohnten Politiker einem Schock gleichkommen müssen:
Drei dünne Decken zum Schlafen auf dem harten Boden, offene Duschräume und die ständige Gefahr von Gewalt. Das Maximum-Security-Gefängnis in Bangkoks Norden beherbergt rund 6.500 Insassen, darunter Mörder, Drogenhändler und andere Schwerverbrecher. Noch vor wenigen Stunden wurde Thaksin in seinem Mercedes-Maybach durch Bangkok chauffiert und lebte in einer luxuriösen, hochumzäunten Villa. Jetzt muss er sich an ein Leben hinter Gittern gewöhnen, das ein ehemaliger Insasse als „sehr deprimierend“ beschreibt.
Von der VIP-Klinik in die Knast-Hölle
Thaksins Weg in den Knast ist besonders bitter: Ursprünglich zu acht Jahren Haft wegen Interessenkonflikten und Machtmissbrauch während seiner Amtszeit von 2001 bis 2006 verurteilt, wurde seine Strafe durch königliche Gnade auf ein Jahr reduziert. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil im August 2023 verbrachte er jedoch seine gesamte sechsmonatige Haftzeit in der VIP-Abteilung des Police General Hospital – ein Luxus, den das Gericht nun als unrechtmäßig einstufte.
Seit seiner Entlassung auf Bewährung im Februar 2024 genoss er wieder sein gewohntes Luxusleben: Fahrten im edlen Mercedes-Maybach, Flüge mit dem Privatjet und ein Leben in seiner Millionenvilla. Diese Zeit ist nun abrupt beendet. Nach medizinischen Checks wurde er direkt ins Klong Prem-Gefängnis eingeliefert, wo bereits internationale Schwerverbrecher wie Waffenhändler Viktor Bout, der „Merchant of Death“, einsaßen.
Schlafen zwischen Mördern und Drogendealern
Die Realität im Gefängnis ist hart: Alle Insassen, egal welchen Alters, schlafen auf dem nackten Boden nebeneinander. „Drei Decken bekommt jeder“, erklärt ein ehemaliger Gefängnisbeamter – „eine als Matratze, eine zusammengerollt als Kissen und eine zum Zudecken.“ In seltenen Fällen gibt es eine vierte Decke, doch das bleibt die Ausnahme.
Somyot Pruksakasemsuk, ein Aktivist, der über sieben Jahre in Thai-Gefängnissen verbrachte, beschreibt die Bedingungen als „qualvoll“. Das Essen sei „quälend fade“, doch noch gefährlicher seien die offenen Duschräume: „Die Badezeit ist riskant für Übergriffe oder sogar Mord“, warnt er. „Gefangene können einen Streit anfangen und es kann eskalieren.“ Thaksin befindet sich derzeit in einer fünftägigen Quarantäne, während der er keinen direkten Kontakt zu seinem Anwalt oder Besuchern haben darf.
Bodyguards oder Todfeinde
Thaksins ungewisse Zukunft
Besonders brisant ist Thaksins Sicherheitslage: Aufgrund seiner politischen Vergangenheit könnte er sowohl Feinde als auch Verbündete unter den Mitgefangenen finden. „Thaksin könnte Feindseligkeit von Separatisten erfahren, die wegen seiner Aufstandspolitik verärgert sind, sowie von Drogenhändlern oder Verwandten derjenigen, die während seiner Amtszeit inhaftiert oder getötet wurden“, erklärt ein ehemaliger Gefängnisbeamter.
Andererseits könnte seine Macht und Einfluss andere Häftlinge dazu bringen, als Leibwächter und Unterstützer zu fungieren – in der Gefängnissprache wird so jemand „Somdet“ oder „großer Mann“ genannt. Das 11 Zonen umfassende Gefängnis wird Thaksin wahrscheinlich bei älteren politischen Gefangenen unterbringen, anstatt bei Mördern oder Drogenhändlern. Dennoch bleibt unklar, wie lange der 76-Jährige tatsächlich hinter Gittern verbringen muss, da er für Hausarrest oder andere Formen der Haft außerhalb des Gefängnisses in Frage kommt.




Wer’s glaubt! Und wer’s nicht glaubt, kommt trotzdem in den Himmel.