Sehr geehrte Redaktion, sehr geehrte Mitleser,
ich wende mich heute mit einem spezifischen Anliegen an Sie, das sicherlich auch andere Thailand-Reisende betrifft, die sich in der Übergangsphase vom reinen Urlaub hin zu einer langfristigen Planung für den Ruhestand befinden.
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Mein nächster Aufenthalt im Land des Lächelns steht unmittelbar bevor, da ich bereits am 20. Januar von meinem Wohnort in Deutschland abfliegen und bis zum 18. März vor Ort bleiben werde. Dieser Zeitraum von knapp zwei Monaten bewegt sich im Rahmen der üblichen sechzig Tage, die für Touristen relevant sind.
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In den vergangenen Jahren habe ich für Reisen ähnlicher Dauer stets unkomplizierte Wege gewählt und bin entweder mit einem regulären Touristenvisum oder in letzter Zeit auch häufiger mit der sogenannten Visa-Exemption eingereist, besonders seitdem diese visumfreie Einreise für einen Aufenthalt von bis zu sechzig Tagen genehmigt wurde.
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Nun jedoch haben sich meine langfristigen Ziele etwas verschoben, weshalb ich über eine strategische Änderung meiner Einreiseformalitäten nachdenke, die allerdings einige bürokratische Hürden und Unsicherheiten mit sich bringt.
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Der Hintergrund meiner Überlegungen ist der Wunsch, während meines kommenden Aufenthalts ein thailändisches Bankkonto zu eröffnen. Dieser Schritt erscheint mir essenziell, um mich für künftige, längere Reisen oder gar den angestrebten Ruhestand in Thailand abzusichern und finanzielle Transaktionen vor Ort zu erleichtern.
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Da die Eröffnung eines Bankkontos für Ausländer mit einem reinen Touristenstempel mittlerweile oft schwierig bis unmöglich ist, ziehe ich die Beantragung eines Non-Immigrant-O-Visums in Erwägung.
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Hierbei stehe ich vor der Wahl zwischen zwei Kategorien, die beide ihre eigenen Tücken haben. Grundsätzlich wäre ich sowohl für das Visum auf Basis des Ruhestands als auch für das Visum auf Basis meiner Ehe mit einer thailändischen Staatsbürgerin berechtigt.
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Die Variante des Ruhestandsvisums stellt mich jedoch vor logistische Probleme, da die geforderten finanziellen Nachweise von 800.000 Baht in der kurzen verbleibenden Zeit kaum beizubringen sind.
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Mein Kapital ist auf diverse Konten verteilt, die weitestgehend papierlos geführt werden, und die Beschaffung offizieller, gestempelter Kontoauszüge für den Visumantrag würde einen zeitlichen Aufwand bedeuten, den ich bis zum Abflugdatum kaum noch bewältigen kann.
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Alternativ erscheint daher das Ehegattenvisum deutlich attraktiver, da die hierfür geforderte finanzielle Sicherheitsleistung mit 400.000 Baht nur halb so hoch ist. Diesen Betrag könnte ich problemlos und zeitnah durch eine bereits vorhandene Erklärung nachweisen, was den bürokratischen Akt erheblich beschleunigen würde.
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Doch genau hier beginnt mein eigentliches Dilemma, das mich zögern lässt. Meine Ehepartnerin wird mich auf dieser Reise nicht begleiten, sondern während meines gesamten Aufenthalts in Deutschland verbleiben.
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Dies führt zu der paradoxen Situation, dass ich ein Visum beantragen würde, dessen Zweck theoretisch der Besuch oder das Zusammenleben mit dem thailändischen Ehepartner ist, obwohl dieser gar nicht im Zielland anwesend ist.
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Meine Sorge gilt nun der konkreten Situation bei der Einreise am Flughafen Suvarnabhumi. Ich frage mich, ob es ungewöhnlich oder gar verdächtig wirkt, wenn ich mit einem Non-Immigrant-O-Visum einreise, das auf meiner Ehe basiert, meine Frau aber nicht bei mir ist und sich auch nicht in Thailand aufhält.
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Es ist mir nicht klar, wie tiefgehend die Prüfungen der Grenzbeamten in solchen Fällen sind und ob die Frage nach dem Aufenthaltsort der Ehepartnerin routinemäßig gestellt wird. Im schlimmsten Fall befürchte ich, dass der Beamte versuchen könnte, meine Frau telefonisch zu kontaktieren oder Nachweise über ihren Verbleib zu verlangen, was zu Erklärungsnot führen könnte, da ich sie ja faktisch nicht in Thailand besuche.
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Zudem drängt die Zeit. Bisher war ich es gewohnt, dass Anträge für Touristenvisa recht zügig bearbeitet wurden, doch angesichts der aktuellen Hochsaison und der komplexeren Natur eines Non-Immigrant-Visums bin ich unsicher, ob ein solcher Antrag so kurz vor dem 20. Januar überhaupt noch ratsam ist.
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Sollte das Risiko einer Ablehnung oder intensiver Befragung an der Grenze zu hoch sein, wäre ich bereit, den Plan zur Kontoeröffnung um ein weiteres Jahr zu verschieben und wie gewohnt als Tourist einzureisen.
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Ich hoffe sehr, dass jemand aus der Leserschaft oder der Redaktion ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder fundierte Ratschläge geben kann, wie strikt diese Regelung in der Praxis gehandhabt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ein treuer Leser und Thailand-Reisender
Anmerkung der Redaktion:
Lieber Leser, Ihre Situation ist durchaus speziell, aber nicht untypisch für viele, die ihren Ruhestand in Thailand vorbereiten. Grundsätzlich ist das „Non-Immigrant O“-Visum (Single Entry) von der Botschaft dazu gedacht, den Ehepartner zu besuchen; die strikte Auslegung an der Grenze kann variieren. Da die Zeit bis zum 20. Januar sehr knapp ist, empfehlen wir im Zweifel die sichere Variante der visumfreien Einreise (Visa Exemption), um die Reise nicht zu gefährden. Für die Kontoeröffnung gibt es manchmal auch Möglichkeiten mit speziellen Agenturen oder bestimmten Bankfilialen, die kulanter sind, auch ohne Non-O-Visum. Wir laden unsere Community herzlich ein, ihre aktuellen Erfahrungen zu diesem Thema in den Kommentaren zu teilen.



