Eklat um Anutin in Ayutthaya

Eklat um Anutin in Ayutthaya
Thai Examiner, Khaodsod and Matichon

Premier Anutin schockt mit Wahl-Spruch: „Stimme für Tae ist Stimme für mich!“

Premierminister Anutin Charnvirakul hat sich am Samstag in Ayutthaya einen gewaltigen politischen Fauxpas geleistet! Bei der Besichtigung von Hochwasserschäden sagte er zu einer Menschenmenge, die den örtlichen People’s Party-Abgeordneten Thawiwong Tothawiwong (bekannt als MP Tae) anfeuerte: „Das ist gut. Ihr habt für Tae gestimmt, also lasst Tae für mich stimmen.“

Fluthilfe wird zur Wahlkampf-Show: 
People’s Party läuft Sturm

Diese unüberlegte Bemerkung, nur wenige Monate vor der Parlamentswahl 2026, löste einen politischen Sturm aus. Während die Menge vor Ort jubelte, war die Reaktion in politischen Kreisen sofort und wütend. Obwohl die Veranstaltung als Hochwasser-Inspektion dargestellt wurde, wird sie seitdem weithin als politische Bühne betrachtet. People’s Party-Mitglieder, besonders im Parlament, verurteilten den Kommentar des Premierministers schnell als unangebracht und opportunistisch. Kritiker sagen, Anutin habe einen humanitären Besuch für politische Selbstvermarktung gekapert. Was als neutrales Ereignis über Katastrophenhilfe gedacht war, wurde zu einem parteiischen Spektakel. 

People’s Party-Chef Nattapong Ruangpanyawut reagierte schnell und sagte, die Aussage des Premierministers zeige „Respektlosigkeit“ gegenüber der größten politischen Partei des Landes. „Wählt Tae, dann lasst ihn für mich stimmen“ sei nicht nur leichtfertig, sondern beleidigend gewesen.

Opposition sauer: 
„Unsere Stimme war keine politische Hochzeit!“

Ruangpanyawut erinnerte die Öffentlichkeit daran, dass die People’s Party Anutins Premierschaft nur unter begrenzten, spezifischen Bedingungen unterstützte. „Unsere Stimme war keine politische Hochzeit. Es war Unterstützung, um eine funktionierende Minderheitsregierung zu ermöglichen, keine Koalition. Wir sind immer noch die Opposition.“ Diese Spannung kommt zu einer Zeit wachsender öffentlicher Verwirrung über die Position der People’s Party. Seit Anutins Wahl Anfang September hat sich die Partei nicht wie eine traditionelle Opposition verhalten. Stattdessen haben viele ihrer Aktionen mit der Bhumjaithai-Partei übereingestimmt, was für viele Parteianhänger besonders beunruhigend ist, die sich im Stich gelassen fühlen. 

Als beispielsweise letzten Mittwoch ein massives Sinkhole im Zentrum Bangkoks auftat, stieg die öffentliche Besorgnis. Die Bürger verlangten Antworten. Als jedoch Pheu Thai-Abgeordnete versuchten, das Thema im Parlament anzusprechen, wurden sie blockiert. People’s Party-Abgeordnete bestanden darauf, dass sich das Parlament stattdessen auf das Clean Air Bill konzentrieren solle. Dieser Schritt verblüffte viele. Anstatt das Parlament zu nutzen, um drängende Infrastruktur-Ausfälle zu untersuchen, wählte die People’s Party das Schweigen. Kritiker sagen nun, die Partei sei entweder weich geworden oder verschwunden.

MP Tae distanziert sich: 
„Bleibe der Opposition treu“

MP Tae gab ebenfalls eine Erklärung heraus und stellte klar, dass er der People’s Party und ihrer Oppositionsrolle verpflichtet bleibe. Sein Auftritt auf der Bühne mit Anutin sei kein Zeichen der Loyalität gewesen. Als gewählter Vertreter des Bang Ban-Distrikts habe er die Pflicht, anwesend zu sein. „Egal welche Regierung kommt, ich muss lokale Probleme ansprechen und Lösungen vorantreiben.“ Er beschrieb konkrete Vorschläge für Hochwasserhilfe, einschließlich sofortiger Notbudget-Zuweisungen, Trinkwasserlieferung und Wohnungsentschädigung nach der Flut. „Die Menschen von Ayutthaya haben keine Zeit für Politik. Sie brauchen sauberes Wasser, Entschädigung und echte Hilfe – schnell.“ 

Obwohl er sich dem Premierminister auf der Bühne anschloss, bestand Tae darauf, dies aus Protokoll und Respekt getan zu haben. Er wollte, dass die Öffentlichkeit Zusammenarbeit angesichts der Katastrophe sehe, nicht Spaltung. Trotzdem bekräftigte er: „Im Parlament bleibe ich in der Opposition. Ich werde entsprechend dem Willen der People’s Party abstimmen.“ Er gelobte auch, wieder unter dem Namen der Partei anzutreten und erklärte: „Wenn ihr für Tae stimmt, bekommt ihr die People’s Party.“ Noch schärfer schloss er, dass eine Stimme für ihn eine Stimme für Parteichef Nattapong Ruangpanyawut als Premierminister bedeute.

Abgeordnete starten Gegenangriff: 
„Respekt ist eine zweiseitige Straße“

Öffentliche Persönlichkeiten innerhalb der Partei äußerten ebenfalls Unmut. Abgeordnete Phakamon Nunan, stellvertretende Parteisprecherin, wandte sich an die sozialen Medien: „Ich hörte Anutins Rede. Als er sagte ‚Komm und wähl mich‘, überschritt er die Grenze.“ Sie nannte den Kommentar des Premierministers „unhöflich und respektlos“ und warf ihm vor, eine humanitäre Krise für persönlichen politischen Gewinn zu nutzen. „Wir haben nicht für Anutin gestimmt, um ihm das Land zu übergeben. Wir stimmten unter Druck ab, nicht aus Loyalität.“ 

Rayong-Abgeordneter Chutiphong Phiphobpinyo teilte diese Ansicht und warnte Anutin, vorübergehende Unterstützung nicht für einen Blankoscheck zu halten. „Ihr Premieramt war das Ergebnis eines taktischen Schachzugs, nicht einer Partnerschaft. Wenn ihr so weitermacht, erwartet Widerstand.“ Er ging weiter und bemerkte, dass People’s Party-Stimmen gegen Anutin in zukünftigen Misstrauensanträgen verwendet werden könnten. „Respekt ist eine zweiseitige Straße. Respektiert uns nicht, und wir werden entsprechend antworten.“ Die Gegenreaktion enthüllt tiefere Spannungen in der thailändischen politischen Landschaft. Anutins Kommentar hat das Misstrauen wieder entfacht und trägt zu Wahrnehmungen bei, dass Bhumjaithai seine Kontrolle über das Kabinett hinaus ins Parlament selbst ausdehnt.

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Die Äußerung „Vote für Tae ist Vote für mich“ hat heftige Kritik ausgelöst. Wie sehen Sie die Rolle der People’s Party in dieser Situation? Finden Sie, dass solche öffentlichen Bemerkungen die Politiklandschaft beeinflussen, oder betrachten Sie sie eher als harmlose Spontanität? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren!

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Quelle: Thai Examiner