Elefanten-Kampf vor Khao Yai: Plai Duan verliert Stoßzahn!
Im thailändischen Nakhon Ratchasima entdecken Wildhüter eine überraschende Szene: Der 47-jährige Elefant Plai Duan, bekannt in der Gegend um den berühmten Khao Yai Nationalpark, trägt nun nur noch einen Stoßzahn. Die Ursache: Ein nächtlicher Kampf außerhalb der Parkgrenzen am 20. Juli 2024 mit einem anderen Elefantenbullen, Plai Biang Lek, der durch einen viralen Videoclip internationale Aufmerksamkeit erhielt, als er einen Lebensmittelladen nach Snacks durchstöberte.
Augenzeugen berichten den Behörden von einem intensiven Kräftemessen zwischen den beiden wilden Bullen. Nach dem Kampf begutachten Wildhüter das Gebiet und bestätigen: Plai Duans linker Stoßzahn ist abgebrochen. Sofort startet eine Untersuchung. Der Leiter des Khao Yai Nationalparks, Chaiya Huayhongthong, betont, dass solche Kämpfe unter Elefantenbullen nicht ungewöhnlich sind und bei Tieren mit einem Gewicht von 5 bis 6 Tonnen selbst große Zähne brechen können.
Sensationsfund: Abgebrochener Stoßzahn Millionen wert
Am 21. Juli 2024 entdecken Einsatzteams den vollständig abgebrochenen Stoßzahn im Moor 3, Unterbezirk Nong Nam Daeng – 50 bis 60 Zentimeter lang und etwa 5 Kilo schwer. Experten bewerten diesen sogenannten „Scattered Tusk“ als extrem selten. Sein Wert liegt laut Schätzungen bei mehreren Millionen Baht, das entspricht rund €50.000 bis €100.000 (ca. THB 2 bis 4 Millionen).
Der Stoßzahn wird vom Team dokumentiert und für die weitere wissenschaftliche Untersuchung sowie zur sicheren Aufbewahrung an das thailändische Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation übergeben. Bereits vor zwei Jahren kam es in der Region zu einem ähnlichen Fall: Auch der bekannte Elefant Plai Thongkham verlor bei einem Kampf gegen Artgenossen in Khao Yai einen Stoßzahn. Fachleute analysieren seither jede solche Verletzung auf mögliche Zusammenhänge mit der Ernährung der Tiere.
Touristen-Spuren bedrohen Elefanten-Nahrung und Gesundheit
Auswertungen des National Synchrotron Research Institute zeigen: Die Kalzium-Phosphor-Werte im Elefantenstoßzahn liegen deutlich unter dem Referenzwert (nur 1,76:1 statt 2,16:1 wie bei gesunden asiatischen Elefanten). Ein Hinweis: Der Mineralstoffhaushalt der Tiere könnte gestört sein. Laut Parkchef Chaiya nehmen die Elefanten weniger der für sie wichtigen Bodenschlecken auf. Der Grund: Der menschliche Geruch von tausenden Touristen hält die Tiere von den Mineralquellen fern.
Bodenschlecken sind für Elefanten überlebenswichtig, denn sie enthalten essentielle Elemente wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen und Zink. Werden diese Plätze von Besuchern beeinträchtigt, fehlt den Tieren die lebenswichtige Nahrungsergänzung. Chaiya fordert daher mehr Rücksicht: Nur so können der Erhalt und die Gesundheit der asiatischen Wildelefanten auch für kommende Generationen gesichert werden. Die genaue Untersuchung des abgebrochenen Stoßzahns von Plai Duan könnte hier weitere, wichtige Erkenntnisse liefern.



