- Thailand und Kambodscha planen Unterzeichnung eines Waffenstillstands am 27. Dezember.
- Verhandlungen im Grenzgebiet dauern seit dem 24. Dezember, mit hoher Spannung und Geheimhaltung um den Vertragsinhalt.
- 72 Stunden nach dem Waffenstillstand werden entscheidend für die Stabilität des Friedens sein, Militärs bleiben in Alarmbereitschaft.
- Trotz Hoffnung auf Normalität bleibt Skepsis wegen der fragilen Situation in der Region.
Nach Tagen nervöser Blicke an der Grenze und zähen Verhandlungen naht endlich ein Durchbruch: Thailand und Kambodscha wollen am 27. Dezember einen Waffenstillstand unterzeichnen. Doch Fachleute warnen – die entscheidenden 72 Stunden danach werden zeigen, ob der Frieden hält.
Verhandlungen im Grenzgebiet: Drei Tage Spannung in Chanthaburi
Seit dem 24. Dezember blickte die Region Chanthaburi gebannt auf das unscheinbare Immigrationsbüro am Grenzübergang Ban Phakkat. Dort traf sich das Thai‑kambodschanische General Border Committee (GBC) – und das gleich drei Tage lang. Das Treffen fand in ernster Atmosphäre statt, die Spannung war greifbar.
Am 26. Dezember war es dann soweit: Nach stundenlangen Gesprächen legte die kambodschanische Delegation unter Leitung von Generalmajor Yem Boraden einen überarbeiteten Vertragsentwurf vor – bereits die sechste Version. Die thailändische Seite, geführt von General Natthapong Phraokaew, nahm das Papier entgegen und bereitete es für die nächste Entscheidungsrunde in Bangkok vor.
Geheimes Papier: Nur die Sicherheitschefs wissen, was drinsteht
Über den genauen Inhalt hüllt man sich in Schweigen. Offiziell ist lediglich bekannt, dass das Dokument noch durch den Nationalen Sicherheitsrat Thailands (NSC) geprüft wird. Vorsitzender dort: Premierminister und Innenminister Anutin Charnvirakul. Er muss grünes Licht geben, bevor eine Unterschrift überhaupt möglich ist.
Insidern zufolge handelt es sich um eine überarbeitete Fassung, die beide Seiten mehrfach angepasst haben. „Wir wollen einen nachhaltigen Frieden“, soll einer der Teilnehmer gesagt haben. Doch konkrete Punkte bleiben geheim – noch.
Der große Moment: Unterzeichnung am 27. Dezember geplant
Für den 27. Dezember ist die feierliche Unterzeichnung zwischen Thailands Verteidigungsminister General Nattapol Nakpanich und seinem kambodschanischen Amtskollegen General Tea Seiha vorgesehen. Die Vorbereitung läuft auf Hochtouren, in Chanthaburi wird bereits der Ort für das Pressezentrum umgebaut.
Offizielle sprechen von einem „wichtigen Schritt“, doch hinter den Kulissen ist weiterhin Vorsicht zu spüren. Denn es ist nicht das erste Mal, dass ein vorläufiges Friedensabkommen auf sich warten lässt.
72 Stunden, die alles entscheiden könnten
Nach dem erwarteten Beginn des Waffenstillstands soll die Lage für 72 Stunden streng überwacht werden. Militärs auf beiden Seiten bleiben in Alarmbereitschaft, während Beobachter und Journalisten ihren Platz an der Grenze einnehmen.
Schon am 22. Dezember hatte Kambodscha bei einem Treffen der Außenminister in Kuala Lumpur die Feuerpause angekündigt. Jetzt liegt es an Bangkok, den Worten Taten folgen zu lassen. Ob der Frieden diesen Test übersteht, weiß man frühestens zum Jahresende.
Hoffnung in der Region – doch Skepsis bleibt
Die Nachricht sorgt entlang der Grenze für spürbare Erleichterung. Händler und Familien hoffen, dass bald wieder Normalität einkehren kann. Doch Veteranen der langjährigen Grenzstreitigkeiten mahnen: „Drei Tage sind schnell vorbei – das Vertrauen muss wachsen“, heißt es aus Militärkreisen.
Bis dahin hält Chanthaburi den Atem an. Denn in kaum einem anderen Moment seit Jahren war der Frieden zwischen Thailand und Kambodscha so greifbar – und zugleich so fragil.



