Bangkok – Nach einer erneuten Minenexplosion an der umstrittenen Grenze zu Kambodscha hat Thailands ehemaliger Premierminister Srettha Thavisin neue bilaterale Verhandlungen gefordert. Ein thailändischer Soldat wurde dabei schwer verletzt.
Am Dienstagmorgen um 9:10 Uhr Ortszeit trat ein Soldat der 2610. Ranger-Einheit während einer Routinepatrouille nahe der Chhup Ta Mok-Basis auf eine Landmine. Der Vorfall ereignete sich westlich des Tempels Ta Moan Thom, in einem Gebiet innerhalb des thailändischen Stacheldrahtzauns an den Koordinaten R51.
Sergeant Theeraphon Piakhan, Blutgruppe AB, erlitt schwere Verletzungen am linken Bein und wurde umgehend in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach Angaben der 2. Regionalarmee sollen kambodschanische Streitkräfte nach den jüngsten militärischen Zusammenstößen beim Rückzug aus dem thailändischen Territorium neue Minen gelegt haben.
Der Zwischenfall überschattet die Bemühungen um eine Beilegung des Grenzkonflikts. Erst vergangene Woche hatten sich beide Länder in Malaysia zu Gesprächen getroffen, um die Spannungen zu deeskalieren.
„Eine der ungelösten Streitfragen ist, dass Kambodscha die während der Krise neu verlegten Landminen räumen muss“, schrieb Ex-Premier Srettha auf der Plattform X. „Diese Angelegenheit muss in neuen Verhandlungen behandelt werden. Nur diejenigen, die sie gelegt haben, wissen, wo sie zu finden sind.“
Srettha, der im August 2024 vom Verfassungsgericht seines Amtes enthoben wurde, mahnte zudem eine aktivere Rolle Thailands auf internationaler Ebene an. Er forderte Außenminister Maris Sangiampongsa auf, „diplomatische Missionen“ zu unternehmen und das Problem sowie dessen langfristige Auswirkungen auf beide Länder zu thematisieren.
Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha schwelt bereits seit Wochen. Streitigkeiten um das historische Tempelgebiet von Preah Vihear und angrenzende Gebiete haben wiederholt zu militärischen Spannungen geführt. Die strategisch wichtige Region war bereits in der Vergangenheit Schauplatz bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen den Nachbarländern.
Mit dem erneuten Minenvorfall wächst der Druck auf die thailändische Regierung, eine dauerhafte Lösung für den Grenzkonflikt zu finden und die Sicherheit der eigenen Soldaten zu gewährleisten.



