Wie viel ist eine faire Entlohnung für die Unterstützung einer Freundin in Thailand?
Es ist 18 Uhr in Bangkok. Der Verkehr fließt zäh, Motorräder drängen sich durch jede Lücke, und in einer kleinen Wohnung am Stadtrand sitzt Thomas auf dem Sofa. Neben ihm seine Freundin Nisa. Sie hat gerade ihren Laptop zugemacht, einen langen Tag im Restaurant hinter sich. „Thomas, können wir reden?“ fragt sie vorsichtig. Er nickt. Thomas weiß, dass es jetzt um mehr geht als den Alltag. Es geht um die Frage, die viele Ausländische Männer in Thailand beschäftigt: Soll Nisa weniger arbeiten, vielleicht sogar ganz aufhören?
Wenn Gefühle und Geld aufeinandertreffen
Die Entscheidung klingt zunächst einfach. Ein bisschen weniger Arbeit, mehr gemeinsame Zeit. Doch dahinter steckt ein komplexes Geflecht aus Verantwortung, Erwartungen und finanziellen Realitäten. Für Thomas ist klar: Er will Nisa unterstützen, aber wie viel ist fair? Und Nisa? Sie fürchtet um ihre Selbstständigkeit und die Sicherheit, die ihr eigener Job ihr gibt.
Hier zeigt sich: Geld ist nur ein Teil der Gleichung. Hausarbeit, Kinderbetreuung, familiäre Verpflichtungen – all das hat einen realen Wert. Wer das übersieht, riskiert nicht nur Streit, sondern auch das Vertrauen des Partners.
Die erste echte Rechnung
Thomas und Nisa setzen sich an den kleinen Esstisch, auf dem bereits der Laptop mit der Haushaltsübersicht liegt. Miete, Strom, Wasser, Lebensmittel, Transport – alles muss neu kalkuliert werden, falls Nisa ihre Arbeitszeit reduziert. Bangkok ist teuer, die Lebenshaltungskosten steigen ständig. Ein Monat ohne ihr Einkommen bedeutet eine Lücke im Budget, die Thomas nicht ignorieren kann.
„Wenn ich weniger arbeite, wie viel würdest du mir geben?“ fragt Nisa vorsichtig. Thomas atmet tief durch. Hier geht es nicht mehr nur um Gefühle – es geht um konkrete Zahlen, Verantwortung und Zukunft. Gemeinsam rechnen sie durch, welche Kosten gedeckt werden müssen, welche Rücklagen bleiben und welche langfristigen Folgen ein Jobstopp hat.
Szenen aus dem Alltag
In Chiang Mai sieht die Situation anders aus. Hier leben viele Paare in kleineren Wohnungen oder auf dem Land. Lek, eine Freundin eines anderen Ausländers, arbeitet in einem Café. Ihr Freund möchte, dass sie weniger Stunden arbeitet, um mehr Zeit zusammen zu verbringen. Sie sitzt auf dem Balkon und schaut auf die Reisfelder. „Wenn ich weniger arbeite, reicht unser Einkommen dann?“ fragt sie. Sie rechnen durch: Miete 8.000 Baht, Strom 1.500, Lebensmittel 6.000 – die Summe bleibt überschaubar, aber Vorsorge für Krankheit und Alter muss bedacht werden.
In Pattaya hingegen sind die Lebenshaltungskosten deutlich höher, vor allem in der Nähe von Strand und Touristenhotels. Paare dort müssen großzügiger kalkulieren: Taschengeld, gemeinsame Ausgaben und Rücklagen für Notfälle können schnell 30.000–40.000 Baht im Monat betragen. Die Frage „Wie viel ist fair?“ hängt also stark vom Wohnort ab.
Klare Worte statt unausgesprochener Erwartungen
„Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen“, sagt Thomas. „Aber nicht auf deine Kosten.“ Er erklärt, dass es ihm um gemeinsame Projekte, Urlaube und Alltag geht, nicht darum, Nisa zu bevormunden. Sie nickt, erleichtert. Endlich werden die Erwartungen klar ausgesprochen.
Sie besprechen Alternativen: leichtere Arbeit oder Jobwechsel oder ein befristeter Ausstieg. Solche Optionen zeigen, dass es nicht um einseitige Wünsche geht, sondern um eine gemeinsame Lösung. Statt Vorwürfen oder Ultimaten helfen Ich-Botschaften: „Mir fehlt die Zeit für uns, und das belastet mich.“ Raum für Nisas Sorgen ist ebenso wichtig: „Ich möchte meine Karriere nicht aufgeben und meine finanzielle Sicherheit nicht verlieren.“
Praktische Beispiele für faire Unterstützung
Thomas schlägt vor: ein monatliches Taschengeld, Beteiligung an gemeinsamen Ausgaben und ein Sparkonto, auf das beide einzahlen. Damit sind die laufenden Kosten gedeckt, gleichzeitig bleibt Nisa finanziell eigenständig.
Viele Paare in Bangkok legen konkrete Zahlen fest – etwa 15.000 Baht für Miete, 5.000 Baht für Transport, 10.000 Baht für Lebensmittel und persönliche Ausgaben. Dazu kommen Rücklagen für Notfälle und Altersvorsorge. In Chiang Mai reichen oft 8.000–10.000 Baht für Miete, 1.500 Baht Strom, 6.000 Baht Lebensmittel. In Pattaya kann eine ähnliche Wohnung 10.000 Baht kosten, Transport, Freizeit und Rücklagen nicht mitgerechnet.
Solche Vereinbarungen wirken langfristig stärker als ein einmaliger Betrag. Sie schaffen Vertrauen, Sicherheit und zeigen Verantwortung.
Finanzielle Absicherung als Vertrauensbeweis
Geld allein reicht nicht. Eine verlässliche finanzielle Absicherung gibt Sicherheit und zeigt Verantwortung. Dazu gehören feste Zusagen bei Krankheit, Unterstützung bei Ausbildung oder Weiterbildungen und klare Vereinbarungen über die monatliche Unterstützung.
Ein Beispiel: Wenn Nisa kurzfristig krank wird oder ein Kurs zur beruflichen Weiterbildung startet, ist klar, dass Thomas den finanziellen Ausgleich übernimmt. So entsteht Sicherheit und Vertrauen – und die Beziehung bleibt stabil, auch wenn sich äußere Umstände ändern.
Kultur verstehen – Thailand ist mehr als Geld
Unterstützung in Thailand ist oft ein Zeichen von Ernsthaftigkeit. Wer glaubt, ein paar Geldscheine würden reichen, täuscht sich. Familie und Freunde schauen genau hin. Die richtige Haltung, Respekt und das Verständnis für kulturelle Erwartungen sind entscheidend.
Viele Frauen erwarten, dass ein Partner Verantwortung zeigt, nicht nur für sie, sondern auch für das weitere familiäre Umfeld. Wer diese Regeln missachtet, riskiert nicht nur das Vertrauen der Partnerin, sondern auch Konflikte mit deren Familie.
Ein weiteres Beispiel: Lek in Chiang Mai erzählt, dass ihre Mutter prüfend fragte, ob der Freund „wirklich für die Familie sorgt“. Geld allein genügte nicht – er musste zeigen, dass er langfristig Verantwortung übernimmt.
Tipps und Modelle für faire Unterstützung
Paare können verschiedene Modelle nutzen, um faire Unterstützung zu gewährleisten:
- Monatliches Taschengeld: Fester Betrag für Lebenshaltung und persönliche Ausgaben.
- Gemeinsames Sparkonto: Rücklagen für Notfälle, Altersvorsorge und gemeinsame Projekte.
- Anteilige Kostenbeteiligung: Aufteilung der Haushaltskosten nach Einkommen.
- Langfristige Absicherung: Vereinbarungen für Krankheit oder Mutterschaft.
Wichtig ist, dass beide Partner transparent über Einnahmen, Ausgaben und Sparziele sprechen. Wer hier trickst oder Details verschweigt, zerstört Vertrauen.
Ein Blick in die Zukunft
Nach Stunden des Gesprächs fühlen sich Thomas und Nisa erleichtert. Sie haben ein Modell gefunden, das fair, transparent und respektvoll ist. Nisa behält ihre Selbstständigkeit, Thomas kann sicherstellen, dass die Beziehung stabil bleibt. Beide wissen: Eine faire Entlohnung ist keine Tabelle, kein fester Betrag. Sie ist eine Mischung aus Geld, Verantwortung, Respekt und emotionaler Sicherheit.
Die Sonne geht über Bangkok unter. Thomas und Nisa sitzen auf dem Balkon, trinken Tee und lachen. Beide wissen: Sie haben eine faire Lösung gefunden, die Geld, Gefühle und Kultur vereint.
Geld ist nicht alles
Die Frage „Wie viel ist fair?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie hängt von individuellen Lebensumständen, Erwartungen, kulturellen Normen und langfristigen Perspektiven ab. Wer eine Partnerin unterstützt, sollte nicht nur den Geldbetrag sehen, sondern die gesamte Beziehungskonstellation – von Alltagspflichten über Lebensplanung bis hin zu gesellschaftlichen Erwartungen.
Am Ende ist es die Mischung aus Ehrlichkeit, Respekt, finanzieller Absicherung und kulturellem Verständnis, die eine Partnerschaft tragfähig macht. Wer billig aussteigen will, riskiert nicht nur Streit, sondern auch Vertrauen und Stabilität. Wer jedoch fair und transparent handelt, zeigt, dass Beziehung mehr ist als Liebe allein – sie ist auch Verantwortung, Fürsorge und gemeinsame Planung.
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