Betrunkener Grenzbeamter erschießt eigene Schwester
Ranong – Ein betrunkener Immigrationbeamter hat im südthailändischen Ranong eine seiner Schwestern erschossen und eine weitere schwer verletzt. Der 54-jährige Polizei-Unterleutnant Somsak, ein ehemaliger Schießsportler, ist nach der Tat flüchtig und wird als bewaffnet und gefährlich eingestuft.
Tödliche Eskalation
Gegen Mitternacht stürmte der offensichtlich betrunkene Beamte den Gemischtwarenladen seiner 71-jährigen Schwester Yupayong im Dorf Ban Hin Dat. Zuvor hatte er sich bereits mit seiner 75-jährigen Schwester Yuwapa gestritten und deren Hand verletzt. Zeugen berichteten, Somsak habe gedroht, „die ganze Familie umzubringen“, woraufhin Verwandte in den Laden flüchteten.
Doch der Officer folgte ihnen mit seiner 9mm-Pistole, feuerte zunächst zwei Warnschüsse in die Luft und dann gezielt auf den Rollladen des Geschäfts. Eine Kugel traf Yupayong tödlich – sie brach sofort zusammen. Yuwapa erlitt eine Schussverletzung am linken Daumen und wurde ins Ranong Hospital gebracht.
Der Täter: Ein Mann mit zwei Gesichtern
Polizei-Unterleutnant Somsak ist kein Unbekannter: Der 54-Jährige diente als Grenzbeamter in der für ihre Schmugglerrouten berüchtigten Provinz Ranong und war früher als Schützensportler auf Provinzebene aktiv. Kollegen beschreiben ihn als ruhig und kompetent – die Bluttat wirft umso mehr Fragen auf.
An der Tatstelle sicherten Ermittler zwei leere 9mm-Hülsen und dokumentierten acht Einschusslöcher in der Ladentür. Die Polizei geht von einem alkoholbedingten Familienkonflikt aus, der außer Kontrolle geriet.
Großfahndung nach dem Killer
Eine Sondereinheit der Ranong Police durchsucht derzeit die dschungelbedeckte Grenzregion zu Myanmar. „Der Verdächtige ist bewaffnet und kennt das Terrain perfekt“, warnt ein Polizeisprecher. „Wir raten der Bevölkerung, jeden Kontakt zu vermeiden und sofort die Polizei zu rufen.“
Familie zerstört, Gemeinde schockiert
Die zurückbleibende Familie ist fassungslos. „Wir haben immer zusammengehalten – dass Alkohol ihn so verwandeln könnte, hätte niemand gedacht“, sagt ein Verwandter unter Tränen. Die Tat befeuert die Debatte über Alkoholmissbrauch und Waffengewalt in Thailand.
Experten fordern schärfere Kontrollen für beamtete Waffenträger: „Regelmäßige psychologische Evaluierungen und Alkoholtests müssen Standard werden“, so ein Kriminologe der Chulalongkorn Universität.



