Flut geht – Dürre kommt – Thailand in Klima-Zange

Flut geht – Dürre kommt – Thailand in Klima-Zange
Bangkok Post

Nach Taifun Vipa: 
Nordthailand atmet auf 
Doch Dürre droht 2026 

Während sich die Überflutungen in Nordthailand nach Taifun Vipa langsam zurückziehen, zeichnet sich bereits die nächste Krise ab: Wassermangel und Dürregefahr. Das Hydro-Informatics Institute (HII) warnt vor einem deutlich trockeneren August und September, mit 4 bis 9 % weniger Niederschlag als üblich. Grund sind globale Klimaphänomene wie der Übergang von La Niña zu El Niño, die Thailands Wasserhaushalt langfristig belasten.

Auf einem Fachforum am 23. Juli betonten Klimaexperten die zunehmende Unberechenbarkeit extremer Wetterlagen
„Wir müssen uns auf plötzliche Dürren einstellen, besonders im Süden und Binnenland“, so Royboon Rassamethes, Direktor des HII. Obwohl der Norden – etwa Chiang Rai, Nan und Phayao – derzeit noch unter Starkregen leidet (teils über 150 mm pro Woche), könnte sich die Lage bald umkehren.

Wasserspeicher zu leer? 
Thailand steuert auf Engpass zu

Die größte Sorge: Sinkende Grundwasserstände. Bis 2026 könnte Thailand ein Defizit von über 4.450 Millionen Kubikmetern haben – bei einem Mindestbedarf von 12.000 Millionen. Die Behörden drängen auf den Ausbau von Bewässerungssystemen und Wasserumleitungen, um Überschwemmungen in Speicherbecken umzuleiten.

„Die nächsten vier Wochen sind entscheidend“, warnt Royboon. 
Denn während Sturzfluten kurzfristig Chaos anrichten, lauert im Hintergrund die langfristige Dürre. Die Bevölkerung wird aufgefordert, regelmäßig die ThaiWater-App zu nutzen, die alle 6 Stunden aktualisiert wird.

Südthailand: Mehr Regen im Spätjahr 
aber nicht genug

Von November bis Dezember wird an der Westküste des Südens stärkerer Niederschlag erwartet, während der Osten normale Monsunmuster zeigt. Doch insgesamt wird 2025 deutlich trockener als 2024 – eine Herausforderung für Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung.

Das HII arbeitet mit Drohnen und Echtzeit-Monitoring, um Vorhersagen zu verbessern. 
„Wir müssen frühzeitig warnen und langfristig planen“, so Royboon.

Nan bleibt überschwemmt 
Rettungsteams im Einsatz

Unterdessen kämpft Nan weiter mit den Folgen der Flut. Viele Straßen stehen noch 1 bis 2 Meter unter Wasser, darunter die Zufahrt von Ban Luang zum Phan Ton-Kreisel. Rettungskräfte versorgen Anwohner per Boot, da einige Gebiete unzugänglich sind.

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