Frau im Mönchsskandal verhaftet

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Polizei

Thailands größter Mönchsskandal: 
Frau wegen Geldwäsche und Unterschlagung festgenommen 

NONTHABURI – Die thailändische Polizei hat die Frau verhaftet, die im Zentrum eines riesigen Sex- und Finanzskandals mit hochrangigen Mönchen steht. Wilawan „Golf“ Emsawat (35) wurde in ihrem Luxushaus in Nonthaburi festgenommen, nachdem Beweise für verdächtige Geldtransfers in Höhe von 380.000 Baht (ca. 9.300 Euro) von einem Tempelkonto aufgedeckt wurden.

„Sika Golf“-Affäre: 
Luxusleben mit Tempelgeldern?

Die Ermittler fanden heraus, dass der ehemalige Abt Phra Theppatcharaporn (67) von Wat Chujit Dhammaram in Ayutthaya die Summe von einem Tempelkonto an Wilawan überwiesen hatte. Zusätzlich flossen 12,8 Millionen Baht (ca. 313.000 Euro) von seinem privaten Konto – das ebenfalls Tempelgelder enthielt – an die Frau. Der Ex-Mönch bestreitet zwar eine intime Beziehung, gestand aber die finanziellen Zuwendungen ein.

Festnahme nach Durchsuchung: 
80.000 kompromittierende Fotos und Videos

Bereits am 4. Juli hatte die Polizei Wilawans Haus durchsucht und fünf Handys mit 80.000 Bildern und Videos beschlagnahmt, die sie mit hochrangigen Mönchen aus bekannten Tempeln zeigen. Der Fall wurde schnell als „Sika Golf“-Skandal bekannt – „Sika“ bezeichnet eine weibliche Anhängerin, die engen Kontakt zu Mönchen pflegt.

Konsequenzen für die Mönche: 
Neun haben bereits das Ordensleben verlassen

Bislang sind neun der 15 verdächtigen Mönche freiwillig aus dem Orden ausgetreten. Einige könnten nun auch strafrechtlich verfolgt werden, insbesondere wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten. Mönche gelten in Thailand als Staatsbedienstete und erhalten monatliche Zuwendungen von 4.100 bis 13.700 Baht (100–335 Euro).

Vorwürfe: Erpressung, Geldwäsche und Veruntreuung von Tempelvermögen

Der Skandal brach Ende letzten Monats vollends auf, als der Abt des Wat Tri Thotsathep in Bangkok zunächst verschwand und später sein Mönchsgewand ablegte. Die Polizei vermutet, dass eine Erpressung durch eine Frau der Auslöser war – mit Verbindungen zu Wilawan.

Sie wurde nun wegen Beihilfe zu Amtsmissbrauch, Geldwäsche und Hehlerei angeklagt. Sollte sie verurteilt werden, drohen ihr hohe Haftstrafen.

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