Freilassung gegen Kaution für Australier

Freilassung gegen Kaution für Australier
Photo by Ye Jinghan on Unsplash

Australischer Autor in Thailand festgenommen – Kritik an Malaysia bestraft!

Ein 66-jähriger australischer Autor ist in Thailand unter mysteriösen Umständen festgenommen worden – weil er angeblich die malaysische Regierung beleidigt haben soll. Murray Hunter spricht von „transnationaler Repression“ und warnt: „Wenn mir das passieren kann, dann jedem Journalisten!“

Festnahme am Flughafen Suvarnabhumi

Der unabhängige Wissenschaftler und Schriftsteller Murray Hunter wurde am Montag am Flughafen Suvarnabhumi festgenommen, als er einen Flug nach Hongkong besteigen wollte. Die thailändische Polizei warf ihm vor, in seinem Online-Newsletter auf Substack die malaysische Regierung beleidigt zu haben.

Der 66-Jährige, der in Südthailand lebt, verbrachte eine Nacht im Gefängnis, bevor er gegen eine Kaution von 20.000 Baht (ca. 620 US-Dollar) freigelassen wurde. Ihm drohen nun bis zu zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe von 200.000 Baht (ca. 6.180 US-Dollar). Sein erster Gerichtstermin ist für den 17. November angesetzt.

Malaysische Behörden als Drahtzieher?

Hunter macht die Malaysian Communications and Multimedia Commission für die Anklage verantwortlich. Diese Behörde bestätigte, 2024 in beiden Ländern Strafanzeige erstattet und in Malaysia eine Zivilklage gegen Hunter eingereicht zu haben.

Doch die Umstände sind mehr als fragwürdig: Die Anklageschrift nennt als Geschädigten die malaysische Behörde, die Beschwerde soll jedoch von einer unbekannten Person in einem Bangkok-Hotel eingereicht worden sein. Hunter fragt zurecht: „Wie fällt das unter thailändische Jurisdiktion?“

„Transnationale Repression“ 
Ein gefährlicher Trend

Menschenrechtsgruppen schlagen Alarm. Das Centre for Independent Journalism und PEN Malaysia warnten in einer gemeinsamen Erklärung, die Nutzung thailändischer Behörden zur Unterdrückung regierungskritischer Stimme verletze den Geist der malaysischen Verfassung.

Tatsächlich dokumentierte ein UN-Bericht vom Juli bereits „tiefe Besorgnis über den Anstieg transnationaler Repression“ in Südostasien. Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam werden beschuldigt, bei der Unterdrückung von Regierungskritikern zusammenzuarbeiten.

Hunter warnt andere Journalisten

Der festgenommene Autor zeigt sich besorgt: „Wenn mir das passieren kann, dann könnte jeder Journalist die gleichen Konsequenzen erleiden, wenn eine Behörde in einem anderen Land bei der thailändischen Polizei Beschwerde einreicht.“

Besonders pikant: Hunter hatte eine Vorladung der thailändischen Polizei zunächst für einen Scam gehalten, nachdem ihn lokale Beamte in seiner thailändischen Heimatregion entsprechend informiert hatten.

Außenministerium schweigt

Das thailändische Außenministerium wollte sich zunächst nicht äußern. Die malaysische Behörde betonte, man werde die Entscheidungen des thailändischen Justizsystems respektieren.

Für Hunter beginnt nun ein zermürbender Rechtsstreit. Sein Fall könnte zum Präzedenzfall werden – und zeigen, wie Regierungen in Südostasien zunehmend zusammenarbeiten, um unliebsame Stimmen zum Schweigen zu bringen.

💬 Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie: Sollte Thailand Fälle von angeblicher transnationaler Repression aus dem Ausland prüfen oder sich auf eigene Rechtshoheit beschränken? Wie kann die Meinungsfreiheit international geschützt werden, wenn Länder grenzüberschreitend gegen Kritiker vorgehen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung unten in die Kommentare.

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Quelle: KhaoSod English

Ein Kommentar zu „Freilassung gegen Kaution für Australier

  1. Wenn man heute diesen mit zwei weiteren Beiträgen (Polit-Skandal in Thailand und Lebenslang für Mord an Ex-Politiker) liest, fragt man sich schon in welcher Welt wir heute aufgewacht sind. Naja, ich frage mich das zumindest.

Kommentare sind geschlossen.