Razzia auf Koh Phangan: Ausländer betreiben illegale Hotels und Restaurants
Ein Großeinsatz der thailändischen Behörden hat auf der Ferieninsel Koh Phangan ein Netzwerk illegaler Geschäfte aufgedeckt. Acht Ausländer wurden festgenommen – darunter Deutsche, Franzosen und Israelis – die heimlich Hotels und Restaurants betrieben und dabei thailändische Strohmänner vorschoben.
Drei Betriebe im Visier der Ermittler
Am 15. Oktober stürmten Einheiten der Einwanderungspolizei, der Koh Phangan Polizei und der Tourist Police gleich drei verdächtige Betriebe auf der beliebten Touristeninsel. Der Einsatz war das Ergebnis von Beschwerden Einheimischer über zunehmend ausländisch kontrollierte Geschäfte.
Im Laplage Resort wurde der französische Staatsbürger Jody (40) festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, ein unlizenziertes Hotel zu betreiben und illegal einen Mitarbeiter aus Myanmar beschäftigt zu haben. Ein klarer Verstoß gegen thailändisches Recht.

Israelischer Betreiber fällt durch veraltete Lizenz auf
Im Art of Nature Resort & Spa erwischte es den Israeli Avi (60). Sein Hotel operierte noch unter einer veralteten Lizenz, die auf den alten Namen „Viewpoint“ lautete. Zusätzlich beschäftigte er zwei myanmarische Arbeiter über deren erlaubte Rechte hinaus.
Doch der spektakulärste Fall spielte sich im S. R. Restaurant ab: Hier betrieben die Deutschen Richard (35) und Arthur (38) das Lokal – mit thailändischen Nominees! Ein klarer Hinweis auf ein Scheingeschäft. Außerdem muss sich jetzt Richard wegen unterlassener Meldung ausländischer Arbeiter verantworten.
Paralleler Einsatz gegen illegale ATV-Touren
In einer parallelen Aktion nahmen Beamte fünf führerlose Tourguides fest – drei Thais und zwei Myanmarer – die illegale ATV-Touren auf dem Thong Nai Pan Nature Trail anboten. Beschlagnahmt wurden 11 ATVs und Dune Buggies im Wert von mehreren Millionen Baht.
Hinter dem Unternehmen steckt eine thailändische Frau, deren israelischer Ehemann das Geschäft jedoch tatsächlich führt. Zielgruppe sind israelische Touristen, was hebräische Beschilderung und spezielle Apps beweisen.

Nominee-Geschäfte im Fokus
Die Behörden weiten ihre Ermittlungen jetzt auf mögliche Nominee-Strukturen aus. Dabei nutzen Ausländer thailändische Strohmänner, um Unternehmen zu kontrollieren, die eigentlich Thais vorbehalten sind. Dies verstößt gegen das thailändische Ausländergesetz.
Der Kommandeur der Tourist Police hatte eine landesweite Kampagne gegen illegale ausländische Geschäftsaktivitäten im Tourismussektor angeordnet. Koh Phangan war besonders im Fokus, da sich hier in den letzten Jahren zahlreiche solche Fälle häuften.
Was bedeutet das für Thailands Tourismus?
Diese Razzia sendet ein klares Signal: Thailand will die Kontrolle über seinen Tourismussektor zurückgewinnen. Illegale ausländische Geschäfte führen nicht nur zu Steuerausfällen, sondern verdrängen auch ehrliche thailändische Unternehmer.
Für Touristen ändert sich zunächst wenig – außer dass einige illegale Betriebe schließen müssen. Doch langfristig profitieren alle von einem geregelten Markt, in dem thailändische Geschäftsleute nicht länger umgangen werden.
Illegal betriebene Hotels auf Koh Phangan:
Wie sollte Thailand vorgehen?
Was denken Sie: Soll Thailand stärker gegen ausländische Betreiber ohne Lizenz vorgehen oder gibt es alternative Wege, den Tourismussektor zu regulieren, ohne die Besucherzahlen zu belasten?




Diese Beispiele zeigen, dass nach thailändischem Recht illegale Unternehmen geschlossen werden. Muss man akzeptieren, es ist halt wie es ist. Es zeigt aber auch, dass man offensichtlich nicht mit ausländischen Anbietern konkurrieren kann, die bestimmte Produkte besser anbieten können. Denn wenn das „besser“ nicht wäre, hätte es diese gar nicht gegeben. Verloren hat eigentlich überwiegend der Tourist, der nicht mehr auf diesen „besseren“ Service zugreifen kann. Es ist halt die landesübliche Logik, die ab und an nur schwer nachzuvollziehen ist. Das Geschrei nur noch „Qualitätstouristen“ haben zu wollen, aber selber die „Qualität“ offensichtlich gar nicht wirklich bieten zu können.
Die thailändische Praxis führt vor allem dazu, dass sich kein thailändischer Betriebsinhaber Gedanken über die Verbesserung seines Angebots machen muss. Das gilt insbesondere auch im Handwerk und im Bausektor.
Bei der Beauftragung von Handwerkern wäre nach einiger Erfahrung meine Empfehlung nur max 50% Anzahlung bei Beauftragung zu zahlen. Unternehmen die mehr vor Abschluss der Arbeiten verlangen nicht beauftragen. Die meisten Unternehmen schicken erst das B-Team oder sogar ein extern beauftragtes Team. Mit der Qualität der Arbeit gibt es praktisch immer Probleme, Nacharbeiten und Korrekturen werden erforderlich. Wer die Mängel diplomatisch und ruhig aufzeigt bekommt meist später das A-Team geschickt. Erst nach Beendigung der Arbeiten und Korrekturen zahlen.
Wenn ich hier bei einigen Kommentaren lese, daß Ausländer besser auf die Kundschaft eingehen, und deren Angebote für die jeweiligen Touristen Gruppen je nach Nationalität passender ist, dann mag das wohl stimmen. Aber wieso bekommen diese keine Arbeitsgenehmigungen, oder ein Immigrant B Visa zugeteilt? Vielleicht wollen die auch keine entsprechenden Genehmigungen, denn das kostet Zeit, Aufwand und Kapital. An den Finanzen scheint es nicht zu liegen, eher an den Personen selber, keine Steuern zahlen, billige Arbeitskräfte aus Myanmar o.ä. Ländern einstellen, denn da spart man sich die gesetzlich geregelten Arbeitsvorschriften ( Arbeitszeit, Kündigungsschutz ! )…. die gibt es nämlich auch in Thailand. Man kann zum Beispiel keinen festangestellten MA (Thai Nationalität) so einfach entlassen, es gilt Kündigungsschutz ( Ausnahme mit Abfindung). Also die Medaille hat immer zwei Seiten….und manche Ausländer haben eine falsche!