Gefangen in Cambodia: Wie ein Junge den Scam-Bossen entkam

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Lockvogel-Angebot auf Facebook 
Dann die Hölle 

Louis war erst 17, als er auf Facebook eine vermeintlich gut bezahlte Stelle angeboten bekam. Eine Frau versprach ihm Unterkunft, Essen und hohe Löhne – doch stattdessen landete er in einem Hochsicherheits-Camp in Cambodia, wo er gezwungen wurde, Menschen zu betrügen.

Nach einer langen Reise von seinem Heimatdorf zur Grenze wurde er in ein abgeriegeltes Gelände mit Stacheldraht gebracht. Amnesty International identifizierte es als eines von mindestens 53 solcher Scam-Zentren in der Region.

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Gefangen, gefoltert, zum Betrug gezwungen

Dort traf Louis auf andere Opfer, darunter Kinder ab 13, die wie Sklaven gehalten wurden. Sie mussten 12 bis 14 Stunden täglich arbeiten, Deepfake-Videos erstellen und Thai-Frauen um Geld betrügen. Wer nicht genug „erwirtschaftete“, wurde mit Elektroschocks bestraft.

Nach einer Woche wurde Louis für 30.000 Baht (ca. 750 Euro) an ein anderes Camp verkauft. In dem gefängnisähnlichen Komplex teilte er sich ein Zimmer mit acht weiteren Thailändern. Die Vorgabe: Mindestens eine Million Baht (25.000 Euro) pro Monat erbeuten – sonst drohten Folter oder Isolationshaft.

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Todesmutige Flucht: 
Sprung aus dem 8. Stock 

Als Louis nach einem Fluchtversuch in eine dunkle Zelle gesperrt wurde, entschied er sich für den ultimativen Ausweg: Er sprang aus dem achten Stock. Trotz schwerer Verletzungen – gebrochener Kiefer, verlorene Zähne – überlebte er. Seine Peiniger brachten ihn notdürftig ins Krankenhaus, von wo er endlich zurück nach Thailand floh.

Amnesty wirft Cambodia „vorsätzliches Wegschauen“ vor

Ein neuer Bericht von Amnesty International beschuldigt die kambodschanische Regierung, die Zustände in den Camps „bewusst zu ignorieren“. Die Behörden weisen die Vorwürfe als „übertrieben“ zurück – doch UN-Organisationen und andere Opfer bestätigen Louis‘ Schilderungen.

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Louis‘ Warnung: 
„Ihr kommt vielleicht nie zurück!“

Heute warnt der 18-Jährige andere: „Geht nicht nach Cambodia für Jobs – es ist eine Falle!“ Seine Geschichte zeigt, wie Menschenhändler und Cyberkriminelle die Armut in Südostasien ausnutzen. Internationaler Druck wächst – doch werden die Verantwortlichen je zur Rechenschaft gezogen?

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