Die versteckten Kosten beim Geldtransfer
Wer regelmäßig Geld nach Thailand überweist, kennt das Problem: Die Abrechnung der Bank wirkt zunächst harmlos, doch am Ende kommt beim Empfänger deutlich weniger an als erwartet. Der Grund liegt nicht nur in den offensichtlichen Überweisungsgebühren, sondern vor allem in den Wechselkursen, die Banken verwenden. Diese Kurse enthalten oft versteckte Aufschläge, die besonders bei höheren Beträgen erheblich ins Gewicht fallen.
Die Situation hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Moderne Finanzdienstleister wie Wise und Revolut versprechen transparentere Konditionen und günstigere Wechselkurse. Doch halten diese Anbieter, was sie versprechen? Und unter welchen Umständen kann eine klassische Banküberweisung trotzdem sinnvoll sein?
Thailand als Testfall für internationale Transfers
Thailand eignet sich hervorragend als Beispiel für internationale Geldtransfers. Das Land zieht nicht nur Millionen Touristen an, sondern auch zahlreiche Menschen, die dort ihren Ruhestand verbringen oder geschäftlich tätig sind. Entsprechend hoch ist der Bedarf an zuverlässigen und kostengünstigen Überweisungsmöglichkeiten. Die thailändische Währung Baht unterliegt zudem gewissen Schwankungen, was die Wahl des richtigen Wechselkurses umso wichtiger macht.
Seit Mai 2025 hat sich die Lage zusätzlich verändert. Das thailändische Zahlungssystem wurde modernisiert, was dazu führte, dass einige Banken vorübergehend nicht mehr von allen Anbietern unterstützt werden. Diese Entwicklung macht einen aktuellen Vergleich besonders relevant.
Wie Geldtransfers nach Thailand funktionieren
Bei Überweisungen von Deutschland nach Thailand gibt es grundsätzlich verschiedene Wege. Die klassische Methode ist die Auslandsüberweisung über die Hausbank per SWIFT-System. Da Thailand weder zum SEPA-Raum noch zum Europäischen Wirtschaftsraum gehört, sind diese Überweisungen deutlich aufwendiger als innereuropäische Transfers.
Der Sender benötigt die Kontonummer des Empfängers und den SWIFT-Code der thailändischen Bank. Zusätzlich muss der Zweck der Überweisung angegeben werden. Die Bank wandelt dann das Geld von Euro in thailändische Baht um und überweist es an die Empfängerbank. Dabei können mehrere Banken beteiligt sein, sogenannte Korrespondenzbanken, die jeweils eigene Gebühren erheben können.
Die drei Kostentypen beim Währungstausch
Die Gesamtkosten einer Überweisung setzen sich aus drei Komponenten zusammen. Erstens fallen direkte Überweisungsgebühren an, die vom Sender, vom Empfänger oder von beiden getragen werden können. Zweitens berechnen die beteiligten Banken oft zusätzliche Bearbeitungsgebühren. Der dritte und häufig unterschätzte Kostenfaktor ist der Wechselkurs.
Banken verwenden in der Regel nicht den sogenannten Devisenmittelkurs, also den tatsächlichen Marktkurs, sondern einen eigenen Kurs mit Aufschlag. Dieser Aufschlag kann bei traditionellen Banken erheblich ausfallen. Bei einer Überweisung von 10.000 Euro kann der Unterschied zwischen dem offiziellen Kurs und dem Bankkurs mehrere Hundert Euro betragen. Diese versteckte Gebühr wird auf dem Überweisungsbeleg nicht ausgewiesen, macht sich aber im Endeffekt deutlich bemerkbar.
Neue Anbieter verändern den Markt
In den vergangenen zehn Jahren haben spezialisierte Finanzdienstleister den Markt für internationale Geldtransfers aufgemischt. Wise, früher unter dem Namen Transferwise bekannt, wurde 2011 gegründet und wirbt damit, ausschließlich den echten Devisenmittelkurs zu verwenden. Statt versteckter Aufschläge im Wechselkurs erhebt Wise eine transparente Gebühr, die vor der Überweisung klar ausgewiesen wird.
Revolut startete 2015 zunächst als digitale Bank und erweiterte sein Angebot später um Geldtransfers. Das Unternehmen bietet verschiedene Kontomodelle an, von kostenlosen Basiskonten bis zu Premium-Abonnements. Die Konditionen hängen dabei stark vom gewählten Modell und vom Zeitpunkt der Überweisung ab.
Wise Thailand: Transparenz als Geschäftsmodell
Wise hat sich einen Namen mit einem einfachen Versprechen gemacht: Kunden sollen genau wissen, was eine Überweisung kostet, bevor sie den Auftrag erteilen. Die Gebührenstruktur ist übersichtlich gestaltet. Für eine Überweisung von 1.000 Euro nach Thailand fallen Gebühren zwischen 6,76 Euro und 10,82 Euro an, abhängig von der gewählten Zahlungsmethode.
Am günstigsten ist die klassische Banküberweisung auf das Wise-Konto. Dabei überweist der Kunde den gewünschten Betrag auf ein europäisches Wise-Konto, von wo aus das Geld in thailändische Baht umgetauscht und an den Empfänger weitergeleitet wird. Schneller geht es mit Sofortüberweisung oder Kreditkarte, allerdings steigen dann die Gebühren leicht an.
Besonderheiten beim Wise-System
Ein wichtiger Aspekt bei Wise Thailand betrifft die Art der Abwicklung. Wise arbeitet mit lokalen Partnerbanken in Thailand zusammen. Das bedeutet, dass das Geld nicht tatsächlich über Ländergrenzen hinweg überwiesen wird, sondern innerhalb Thailands von einem Wise-Partnerkonto auf das Empfängerkonto transferiert wird. Dieser Mechanismus ermöglicht niedrigere Kosten und schnellere Abwicklungszeiten.
Die Kehrseite dieser Methode zeigt sich bei bestimmten Dokumentationsanforderungen. Wer beispielsweise eine Immobilie in Thailand kaufen möchte, benötigt oft einen offiziellen Nachweis über eine internationale Überweisung. Da Wise-Transfers technisch gesehen lokale Überweisungen innerhalb Thailands sind, kann Wise selbst diese Bestätigung nicht ausstellen. Der Empfänger muss sich in diesem Fall an die thailändische Bank wenden, über die das Geld eingegangen ist.
Limits und unterstützte Banken
Seit den Systemumstellungen im Mai 2025 gelten bei Wise Thailand neue Beschränkungen. Mehrere thailändische Banken werden vorübergehend nicht mehr unterstützt, darunter die HSBC, die Deutsche Bank Thailand, die Citibank und weitere Institute. Wer zu einer dieser Banken überweisen möchte, muss entweder den Empfänger bitten, ein Konto bei einer unterstützten Bank zu eröffnen, oder auf eine klassische SWIFT-Überweisung ausweichen.
Die Höchstbeträge pro Überweisung variieren je nach Empfängerbank. Zur Bangkok Bank und zur Kasikorn Bank können bis zu 2 Millionen Baht überwiesen werden, zur Siam Commercial Bank bis zu 1,5 Millionen Baht, und zu anderen Banken bis zu 500.000 Baht. Die Anzahl der Überweisungen ist dabei unbegrenzt, sodass auch größere Summen durch mehrere Transfers möglich sind.
Revolut Thailand: Flexibel aber komplex
Revolut verfolgt ein anderes Geschäftsmodell als Wise. Das Unternehmen bietet verschiedene Kontotypen an, von kostenlos bis zu Premium-Varianten mit monatlichen Gebühren. Die Kosten für Überweisungen nach Thailand hängen stark vom gewählten Abo ab.
Mit dem kostenlosen Standard-Konto können Nutzer unter der Woche ohne zusätzliche Gebühren für den Währungsumtausch Geld nach Thailand senden, solange sie innerhalb ihres monatlichen Limits bleiben. Dieses Limit beträgt 1.000 Euro pro 30 Tage. Wer mehr umtauschen möchte, zahlt eine Gebühr von einem Prozent auf den überschreitenden Betrag.
Die Wochenend-Falle bei Revolut
Ein wichtiger Punkt bei Revolut sind die Wochenendgebühren. Von Freitagabend 23 Uhr bis Sonntagabend 24 Uhr nach mitteleuropäischer Zeit fallen zusätzliche Kosten an. Mit dem Standard-Konto beträgt der Aufschlag ein Prozent, mit dem Plus-Konto 0,5 Prozent. Nur die Premium-, Metal- und Ultra-Konten sind auch am Wochenende gebührenfrei.
Diese Regelung kann besonders für Urlauber problematisch werden, die am Wochenende Geld benötigen. Wer beispielsweise am Samstag 1.500 Euro nach Thailand überweisen möchte, zahlt mit dem Standard-Konto sowohl die Wochenendgebühr von einem Prozent als auch die Überschreitungsgebühr von einem Prozent auf die 500 Euro über dem Limit, insgesamt also etwa 20 Euro zusätzlich.
Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit
Bei der Überweisung nach Thailand kommt das Geld mit Wise in der Regel zwischen sofort und fünf Werktagen an, wobei 64 Prozent der Transfers bereits in unter 20 Sekunden beim Empfänger sind. Die tatsächliche Dauer hängt von der gewählten Zahlungsmethode und der Empfängerbank ab.
Revolut verspricht ähnlich schnelle Abwicklungszeiten. Überweisungen zwischen Revolut-Nutzern erfolgen in Sekunden, reguläre Banküberweisungen nach Thailand dauern in der Regel wenige Minuten bis einen Werktag. Beide Anbieter bieten übersichtliche Apps, in denen der Status der Überweisung jederzeit nachvollzogen werden kann.
Klassische Banküberweisung: Der teure Klassiker
Eine traditionelle Auslandsüberweisung über die Hausbank funktioniert nach wie vor, ist aber in den meisten Fällen deutlich teurer. Bei einer Überweisung von 1.000 Euro nach Thailand müssen Kunden mit Gesamtkosten von etwa 60 Euro rechnen. Diese setzen sich zusammen aus Abwicklungsgebühren der sendenden Bank, möglichen Gebühren von Korrespondenzbanken, Empfangsgebühren der thailändischen Bank und dem ungünstigen Wechselkurs.
Die genauen Kosten lassen sich oft erst nach erfolgter Überweisung ermitteln, da die Gebührenstrukturen verschiedener beteiligter Banken variieren. Manche Banken bieten drei verschiedene Gebührenmodelle an: Bei der Option BEN trägt der Empfänger alle Gebühren, bei OUR zahlt der Sender alles, und bei SHARE werden die Kosten geteilt. In der Praxis bedeutet SHARE oft, dass beide Seiten zahlen, was die Gesamtkosten weiter in die Höhe treibt.
Die Zeitfrage bei klassischen Banken
Ein weiterer Nachteil traditioneller Banküberweisungen ist die Dauer. Während moderne Anbieter Transfers innerhalb von Stunden oder maximal wenigen Tagen abwickeln, können Banküberweisungen nach Thailand eine Woche oder länger dauern. Bei exotischeren Währungen oder wenn mehrere Korrespondenzbanken beteiligt sind, kann es sogar bis zu zwei Wochen dauern, bis das Geld ankommt.
Diese lange Bearbeitungszeit birgt auch Wechselkursrisiken. Schwankt der Baht-Kurs in dieser Zeit ungünstig, kann der Empfänger am Ende noch weniger erhalten als ursprünglich berechnet. Bei den modernen Anbietern wird der Wechselkurs dagegen zum Zeitpunkt der Auftragserteilung festgelegt und oft für 24 bis 48 Stunden garantiert.
Wann Banken trotzdem sinnvoll sein können
Trotz der höheren Kosten und längeren Bearbeitungszeiten gibt es Situationen, in denen eine klassische Banküberweisung sinnvoll sein kann. Bei sehr hohen Summen, etwa beim Immobilienkauf, werden oft offizielle SWIFT-Bestätigungen benötigt, die moderne Anbieter nicht immer liefern können. Manche Behörden in Thailand akzeptieren nur Nachweise über echte internationale Überweisungen, die über das SWIFT-System abgewickelt wurden.
Zudem bieten einige deutsche Banken ihren Geschäftskunden spezielle Konditionen für regelmäßige internationale Überweisungen an. Wer monatlich größere Beträge überweist und entsprechende Verträge ausgehandelt hat, kann unter Umständen auch mit traditionellen Banken konkurrenzfähige Preise erzielen.
Praktische Rechenbeispiele
Ein direkter Vergleich verdeutlicht die Unterschiede. Bei einer Überweisung von 1.000 Euro nach Thailand zum angenommenen Kurs von 38 Baht pro Euro ergeben sich folgende Szenarien:
Mit Wise zahlt der Sender etwa 8 Euro Gebühr und erhält den echten Wechselkurs. Der Empfänger bekommt etwa 37.700 Baht auf sein Konto, abzüglich eventueller Empfangsgebühren der thailändischen Bank.
Mit Revolut Standard unter der Woche und innerhalb des Limits entstehen keine direkten Gebühren. Der Empfänger erhält ebenfalls etwa 37.700 Baht. Am Wochenende oder bei Überschreitung des Limits würden jedoch zusätzliche Kosten anfallen.
Bei einer klassischen Banküberweisung mit ungünstigem Wechselkurs von beispielsweise 36,5 Baht pro Euro und 20 Euro Gesamtgebühren kommen beim Empfänger nur etwa 35.700 Baht an. Der Unterschied von 2.000 Baht entspricht etwa 50 Euro Mehrkosten.
Bargeldabhebungen in Thailand
Neben Überweisungen ist auch das Abheben von Bargeld vor Ort ein wichtiges Thema. Wer mit einer deutschen Bankkarte in Thailand Geld am Automaten abhebt, zahlt in der Regel mehrfach: Die Hausbank erhebt eine Auslandsgebühr, oft zwischen 5 und 10 Euro pro Abhebung. Zusätzlich berechnen thailändische Banken seit Jahren eine feste Gebühr von 220 Baht, umgerechnet etwa 6 Euro, pro Transaktion. Diese Gebühr wird unabhängig vom abgehobenen Betrag fällig.
Wise bietet eine Debitkarte an, mit der bis zu 200 Euro pro Monat gebührenfrei abgehoben werden können. Darüber hinaus fallen 1,75 Prozent Gebühren an. Revolut erlaubt mit dem Standard-Konto ebenfalls 200 Euro kostenfreie Abhebungen pro Monat, danach werden 2 Prozent berechnet. Beide Anbieter können die lokale Automatengebühr von 220 Baht jedoch nicht vermeiden, da diese vom Automatenbetreiber erhoben wird.
Die Bedeutung des richtigen Zeitpunkts
Der Zeitpunkt einer Überweisung kann erheblichen Einfluss auf die Kosten haben. Wer mit Revolut arbeitet, sollte Transfers nach Möglichkeit unter der Woche durchführen, um Wochenendgebühren zu vermeiden. Wise bietet dagegen zu jeder Tageszeit die gleichen Konditionen.
Auch Wechselkursschwankungen spielen eine Rolle. Der Euro-Baht-Kurs unterliegt täglichen Veränderungen, die sich über Wochen und Monate summieren können. Wer beispielsweise seine monatliche Rente nach Thailand überweist, kann durch geschicktes Timing mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen. Beide modernen Anbieter bieten Kurswarnungen in ihren Apps an, die den Nutzer informieren, wenn ein günstiger Wechselkurs erreicht ist.
Sicherheit und Regulierung
Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des Anbieters ist die Sicherheit. Wise ist von der britischen Finanzaufsichtsbehörde FCA reguliert und in Deutschland TÜV-geprüft. Das Unternehmen bewahrt Kundengelder getrennt vom Firmenvermögen auf, sodass sie auch im Falle einer Insolvenz geschützt sind.
Revolut ist als Bank in Litauen lizenziert und unterliegt der Aufsicht der Europäischen Zentralbank. Kundeneinlagen sind durch das europäische Einlagensicherungssystem bis zu 100.000 Euro geschützt. Beide Anbieter nutzen moderne Verschlüsselungstechnologien und Zwei-Faktor-Authentifizierung, um unbefugte Zugriffe zu verhindern.
Traditionelle Banken genießen naturgemäß hohes Vertrauen und bieten umfassende Einlagensicherung. Allerdings bedeutet dieses Plus an Sicherheit nicht automatisch besseren Service oder günstigere Konditionen bei internationalen Überweisungen.
Besondere Anforderungen bei Immobilienkäufen
Wer eine Immobilie in Thailand erwerben möchte, steht vor besonderen Herausforderungen. Ausländer dürfen in Thailand unter bestimmten Bedingungen Eigentumswohnungen kaufen, müssen aber nachweisen, dass das Geld aus dem Ausland stammt. Dafür ist eine offizielle Bestätigung über eine internationale Überweisung erforderlich.
Bei Wise-Transfers muss der Empfänger diese Bestätigung bei der thailändischen Bank anfordern, über die das Geld eingegangen ist. Die Bangkok Bank und die Kasikorn Bank stellen solche Dokumente aus, erheben dafür aber Verwaltungsgebühren. Der Prozess ist etwas umständlicher als bei klassischen SWIFT-Überweisungen, funktioniert aber grundsätzlich.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte vor größeren Immobilientransaktionen mit der thailändischen Bank klären, welche Nachweise genau benötigt werden. In manchen Fällen kann eine traditionelle Banküberweisung trotz höherer Kosten die einfachere Lösung sein.
Technologische Entwicklungen verändern den Markt
Die Modernisierung des thailändischen Zahlungssystems zeigt, dass sich der Markt für internationale Geldtransfers ständig weiterentwickelt. Die Einführung von Echtzeitzahlungssystemen wie PromptPay in Thailand hat bereits gezeigt, wie schnell neue Technologien etablierte Prozesse verändern können.
Für die Zukunft ist zu erwarten, dass internationale Überweisungen noch schneller und günstiger werden. Verschiedene Initiativen arbeiten an grenzüberschreitenden Echtzeitzahlungssystemen, die klassische SWIFT-Überweisungen obsolet machen könnten. Auch Blockchain-basierte Lösungen werden erprobt, versprechen aber noch keine massentaugliche Alternative.
Die Rolle traditioneller Banken
Traditionelle Banken stehen unter zunehmendem Druck, ihre Gebührenstrukturen anzupassen. Einige Institute haben bereits reagiert und bieten günstigere Konditionen für Auslandsüberweisungen an, bleiben aber meist teurer als spezialisierte Anbieter. Der Vorteil etablierter Banken liegt weiterhin in der persönlichen Beratung und der Integration verschiedener Bankdienstleistungen.
Für Privatkunden mit einfachen Überweisungsbedürfnissen werden Banken jedoch voraussichtlich weiter Marktanteile an Finanzdienstleister wie Wise und Revolut verlieren. Diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen, insbesondere wenn jüngere, digital affine Kunden ihre Finanzgeschäfte zunehmend online abwickeln.
Regulatorische Veränderungen
Die europäische Finanzaufsicht arbeitet kontinuierlich an neuen Regelungen für grenzüberschreitende Zahlungen. Ziel ist es, Transparenz zu erhöhen und Verbraucher besser zu schützen. Möglicherweise werden Banken künftig verpflichtet, die Gesamtkosten einer Auslandsüberweisung inklusive Wechselkursaufschlag vor der Transaktion klar auszuweisen.
Solche Maßnahmen würden den Wettbewerb weiter intensivieren und versteckte Gebühren reduzieren. Für Verbraucher wäre das eine positive Entwicklung, da sie verschiedene Anbieter besser vergleichen könnten.
Empfehlungen für verschiedene Nutzergruppen
Für gelegentliche Überweisungen kleinerer Beträge nach Thailand ist Wise in den meisten Fällen die beste Wahl. Die transparenten Gebühren, guten Wechselkurse und schnelle Abwicklung machen den Dienst zur praktikabelsten Lösung. Wer bereits ein Wise-Konto hat, kann zudem das Multiwährungskonto nutzen, um Geld in thailändischen Baht zu halten und Wechselkursschwankungen auszunutzen.
Revolut eignet sich besonders für Menschen, die häufig international unterwegs sind und mehrere Währungen nutzen. Mit einem Premium-Abo entfallen Wochenendgebühren und Limits, was bei regelmäßigen größeren Überweisungen Geld sparen kann. Die Kartenfunktion macht Revolut auch für Bargeldabhebungen und Zahlungen vor Ort attraktiv.
Klassische Banküberweisungen bleiben relevant für sehr hohe Summen, etwa beim Immobilienkauf, oder wenn spezielle Dokumentationsanforderungen bestehen. Auch Geschäftskunden mit verhandelten Sonderkonditionen können mit traditionellen Banken gut fahren. Für die meisten Privatpersonen sind sie jedoch die teuerste Option.
Praktische Tipps zum Geld sparen
Unabhängig vom gewählten Anbieter gibt es einige Strategien, um bei Überweisungen nach Thailand Geld zu sparen. Erstens lohnt es sich, Wechselkurse zu beobachten und Überweisungen bei günstigen Kursen durchzuführen. Beide modernen Anbieter bieten Kursbenachrichtigungen an, die dabei helfen.
Zweitens sollten Nutzer von Revolut Wochenendüberweisungen vermeiden oder auf ein gebührenfreies Premium-Abo upgraden, wenn regelmäßig am Wochenende Geld benötigt wird. Drittens empfiehlt es sich, größere Summen auf einmal zu überweisen, statt viele kleine Transfers durchzuführen, da bei manchen Anbietern Mindestgebühren anfallen.
Bei Bargeldabhebungen in Thailand sollte immer die Landeswährung gewählt werden, wenn der Automat die Umrechnung in Euro anbietet. Diese sogenannte dynamische Währungsumrechnung führt fast immer zu schlechteren Kursen. Besser ist es, die Umrechnung der eigenen Bank zu nutzen, insbesondere bei Wise und Revolut mit ihren günstigen Wechselkursen.
Die Zukunft des Geldtransfers
Die nächsten Jahre werden weitere Innovationen im Bereich internationaler Geldtransfers bringen. Künstliche Intelligenz könnte dabei helfen, den optimalen Zeitpunkt für Währungsumtausch zu bestimmen. Automatisierte Systeme könnten Überweisungen zu günstigen Kursen selbstständig durchführen, sobald ein festgelegter Schwellenwert erreicht ist.
Auch die Integration verschiedener Zahlungssysteme wird voranschreiten. Möglicherweise werden in Zukunft Überweisungen zwischen europäischen und asiatischen Konten genauso schnell und unkompliziert wie heutige SEPA-Transfers innerhalb Europas. Die Entwicklung geht klar in Richtung schnellerer, günstigerer und transparenterer grenzüberschreitender Zahlungen.
Anmerkung der Redaktion
Dieser Artikel basiert auf umfangreicher Recherche aktueller Konditionen und Erfahrungsberichte von Nutzern verschiedener Überweisungsdienste. Die genannten Gebühren und Wechselkurse können sich jederzeit ändern und sollten vor jeder Transaktion direkt beim jeweiligen Anbieter überprüft werden. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, ersetzen aber keine individuelle Finanzberatung.
Besonderer Dank gilt den Nutzern von Wise Thailand und Revolut Thailand, die ihre Erfahrungen in Foren und Bewertungsportalen geteilt haben. Die thailändischen Bankvorschriften und Dokumentationsanforderungen können sich ändern. Bei größeren Transaktionen, insbesondere im Zusammenhang mit Immobilienkäufen, empfehlen wir, vorab rechtliche Beratung einzuholen.
Die beschriebenen Änderungen im thailändischen Zahlungssystem seit Mai 2025 basieren auf offiziellen Mitteilungen der beteiligten Unternehmen. Aktuelle Informationen zu unterstützten Banken und Limits finden sich auf den jeweiligen Websites der Anbieter. Bei Fragen zu spezifischen Überweisungssituationen steht der Kundenservice der Anbieter zur Verfügung.
Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und entsprechen dem Kenntnisstand vom Oktober 2025. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Leser sollten eigene Vergleiche durchführen und die aktuellen Bedingungen prüfen, bevor sie sich für einen Anbieter entscheiden.





Guter Artikel. Ich habe ein Konto bei Revolut – Metall, zahle ca. 15.00 Euro im Monat. Vorteil ist, dass ich am ATM kostenlos Bargeld abheben kann ( + 250 Bath ). Hat mir geholfen als mein Thai-Konto 3 Wochen gesperrt war. Die Überweisungen auf die Bangkok Bank erfolgen in Bath und sind normalerweise innerhalb von Minuten auf meinem Konto.
wer von seiner bank in D geld nach thailand überweist hat 2 möglichkeiten um das geld zu wechseln. er kann das geld von seiner bank wechseln lassen und die senden dann baht nach thailand. aber diese überweisung wird für immobilienkäufe nicht anerkannt da das geld nicht in thailand gewechselt wurde und so die empfängerbank nicht das nötige papier ausstellen kann. er kann aber auch euro nach thailand senden und die empfängerbank tauscht dann die € in baht. die thai-banken geben ( nach meinen erfahrungen ) einen besseren kurs als die eutschen
Ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung wie man ein WISE oder Revolut Konto ohne deutschen Wohnsitz eröffnen kann. Daran bin ich gescheitert. Ich glaube ich habe meinen Reisepass über 2h, immer wieder in die Kamera gehalten. Sie haben mir nie geglaubt wer ich bin. Also bleibt eben nur SWIFT.
@Gundula und andere Interessierte
Es ist natürlich ein Fehler auszuwandern ohne vorher noch mit Wohnsitz in seiner alten Heimat mindestens bei Wise und Revolut zusätzlich Konten eröffnet zu haben. Obwohl Wise und Revolut oft sehr günstige Angebote haben, sind diese auch immer mit Western Union zu vergleichen. Vergleichsportale, die ich immer vor jeder Überweisung nutze, beinhalten oft Western Union nicht. Deshalb stets auf der Seite von Western Union prüfen, wie die Konditionen dort sind. Speziell bei der Überweisung größerer Geldbeträge.
Für Nichtschweizer ist auch die Eröffnung eines Euro-Fremdwährungskontos bei thailändischen Banken sinnvoll. Von diesem Konto Euros abzuheben und beim Moneychanger umzutauschen ist in der Regel viel kostengünstiger als der Währungsumtausch EUR/THB über die Hausbank.
Zitat aus dem Bericht: „Wer bereits ein Wise-Konto hat, kann zudem das Multiwährungskonto nutzen, um Geld in thailändischen Baht zu halten und Wechselkursschwankungen auszunutzen.“
Diese Aussage ist zwar richtig, ich finde sie dennoch problematisch, was das „halten“ von Geld anbetrifft. Zum Geldtransfer ist Wise zu empfehlen da sich das Geld nur kurzzeitig auf dem Wise-Konto befindet. Bei einem Transferdienstleister ohne Banklizenz zu Spekulationszwecken Geld „zu halten“, deren Muttergesellschaft „Wise Plc“ ihren Sitz in London hat, ist nicht zu empfehlen. Es handelt sich um ein britisches Unternehmen außerhalb der EU und unterliegt somit britischem Recht. Daraus ergibt sich, dass alle bilateralen Abkommen zwischen der UK/EU verbindlich und zu beachten sind, was sich somit auch auf alle Tochterunternehmen von Wise innerhalb der EU auswirkt.
Laut Wise werden zwar die Kundengelder getrennt von den Firmenvermögen gehalten. Aber Wise macht keine Aussagen dazu, wie lange eine Rückzahlung von Kundengeldern im Insolvenzfall dauern würde. Bei einer Insolvenz ist die Rechtslage wesentlich komplizierter als bei einer lizenzierten Bank in der EU wie bei Revolut. Das ist ein wichtiger Unterschied! Bei einer Insolvenz hängt es von der konkreten Rechtslage ab, dem Insolvenzverfahren, der Aufteilung der Kundengelder, den jeweiligen Treuhand- bzw. Separateinlagen und dem Rechtsrahmen (EU/UK).
Ich würde niemals bei einem Finanzdienstleister, dessen Unternehmenssitz sich außerhalb der EU befindet und der keine Banklizenz besitzt auf einem Multiwährungskonto Geld in thailändischen Baht oder irgendeiner anderen Währung halten, um Wechselkursschwankungen auszunutzen, wie es in den Bericht erwähnt wurde.
Zugegebenermaßen ist es sehr verführerisch, den zukünftig zu erwartenden starken Währungsverfall des Euros jetzt auszunutzen und seine Ersparnisse in die vergleichsweise soliden südostasiatischen Währungen wie den Singapur Dollar, den Vietnamesischen Dong, den Malaysischen Ringgit oder auch den Thailändischen Baht zu tauschen. Jeder sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass er im Insolvenzfall von Wise nicht weiß, wann er seine Kundengelder wiedersieht! Ich vertraue keiner Aufsichtsbehörde, die für die Überwachung von Finanzdienstleistern zuständig sind und die bei ihrem Totalversagen nichts zu befürchten haben wie z.B. die BaFin im Falle der Insolvenz des Finanzdienstleisters „Wirecard“? Auf die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA würde ich mich ebenfalls nicht verlassen, auch wenn mir Skandale wie bei der BaFin nicht bekannt sind. Die großen Ratingagenturen wie „Moody’s“ & Co. kann man ebenso vergessen wie die Subprimekrise aufzeigte. Tripple-A-Rating für Us-amerikanische Schrottimmobilien! Keiner weiß bis heute wer die gigantischen Subprime-Verluste mit welchen Anteilen letztendlich abschreiben muss. Ausgelagert wurden diese Verluste in sogenannte Schattenbanken, um den Zusammenbruch des westlich-abendländischen Bankensystems zu verhindern. Was der TÜV bei Wise geprüft hat, ist zwar anerkennenswert, aber was bedeuteten TÜV-Zertifikate über die Kundenzufriedenheit und die Sicherheitsprozesse bzw. potenzielle Sicherheitslücken wie die ISO-Zertifizierung 27001 durch den TÜV im Falle einer Insolvenz von Wise. Nichts, gar nichts!
Wer Spekulieren will, hat ganz andere Möglichkeiten und die Thais machen uns vor, wie man Geld krisensicher anlegt: in Gold! Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass es sich nicht in Gold in Form von Schmuck handelt, der einem jederzeit auf zwei Beinen auf Nimmerwiedersehen davonlaufen kann.
Ich hab auch ein Multi-Konto bei Wise, + Thai Baht + US $, das in Belgien ( also EU Konform) bei einer Bank ist, wie wahrscheinlich alle anderen Wise Kunden vom „Kontinent“. Wise besitzt keine Bank Lizenz, nur die E- Geld Lizenz ohne Einlagensicherung. Allerdings unter Aufsicht der Financial Conduct Authority (FCA) in Grossbritannien und der Belgischen Nationalbank (NBB) in Europa. Da ich mit Sicherheit keine 100.000 € dort eingezahlt habe ist es mir auch egal. Der Vorteil bei Wise ist, das meine Kohle in „Sekundenschnelle“ während der Bankarbeitszeiten ( ab 11 am Thailand) oder etwa eine Stunde ( zB. 8 am Thailand) eingehen. Auch die Überweisungen von deutschen Banken, jetzt endlich auch „Sofort Überweisung“ , erfolgt prima ohne Probleme auf Wise Konto!
Praktisch bei WISE und Revolut ist, dass man sein Geld auch in Thai Baht Konten halten kann. Dann wechselt man wenn der THB Kurs gerade günstig ist, und sendet dann in THB auf das thailänsiche Konto.
Ich bevorzuge WISE, da die Gebühren geringer sind als bei Revolut, das Geld kommt innert Sekunden an.
Revolut hat den Nachteil, dass bei der gratis Variante der Umtausch nur bis zu einem gewissen Betrag gebührenfrei ist, und an den Wocheneden noch zusätzliche Gebühren dazukommen.
Habe seit vielen Jahren Wise + Revolut Konten. Wise war auch bei mehreren mittleren 5 stelligen Euro Überweisungen kein Problem.
Revolut hat mir Probleme bei Überweisungen von Crypto Währungen gemacht. Akzeptieren keine P2P Eingänge.
Ich habe noch eine Wohnanschrift in Deutschland. Wer die nicht oder nicht mehr hat, sollte bei beiden Anbietern vorsichtig sein.