PHUKET – Hinter der Postkarten-Idylle der Trauminsel tobt ein ekelerregender Kampf. Die zentrale Mülldeponie Saphan Hin kollabiert unter Bergen von Abfall. Ein beißender Gestank vergiftet die Luft, Hunderte Anwoner klagen über schwere Gesundheitsschäden – Krebs, Atemnot und Hautkrankheiten. Der Gouverneur spricht jetzt von einer dringenden Priorität.
Müll-Berge wachsen ins Unermessliche
Die Bilder sind schockierend. Statt türkisblauem Meer türmen sich am Saphan Hin schwarze Müllberge.
Der tägliche Abfall Phukets beträgt 1.300 Tonnen. Doch die marode Verbrennungsanlage schafft nur 700!
Der Rest bleibt liegen, wächst zu einer stinkenden Landschaft heran. „Der Müll türmt sich wie ein Berg“, beschreibt ein lokaler Dorfchef die apokalyptische Szenerie. Und es wird noch schlimmer: In den kommenden Wochen könnten es 1.400 bis 1.500 Tonnen pro Tag sein.
Organischer Müll wird zur tödlichen Gefahr
Die Hauptquelle des Übels ist der organische Abfall. Er macht 60 Prozent des gesamten Mülls aus und verrottet unter der heißen Sonne.
Der dabei entstehende faulige Gestank ist nicht nur unerträglich, sondern offenbar hochgefährlich.
Abgeordneter Chalermpong Saengdee warnt: „Die Bewohner leiden bereits unter den Konsequenzen.“ In der Gemeinde gebe es mehrere Krebsfälle und Allergien. Allein in den letzten zwei Monaten seien vier Menschen an Krebs gestorben.
Gesundheit der Anwohner akut bedroht
Die rund 1.100 Anwohner in unmittelbarer Nähe der Deponie leben in ständiger Angst. Sie klagen über Atembeschwerden, Hauterkrankungen und schlaflose Nächte.
Der Gestank sei zwischen 3 und 4 Uhr morgens am schlimmsten.
Die offizielle Beschwerde beim Damrongtham Center trägt die Nummer 9912569. Die Forderungen der verzweifelten Menschen sind klar: umfassende Gesundheitschecks, eine Verlegung der Müllentsorgung und Entschädigung.
Gouverneur verspricht schnelle Hilfe
Nach dem öffentlichen Druck hat Gouverneur Nirat Phongsitthaworn jetzt reagiert. Er ordnete dringende Gesundheitschecks für die betroffenen Bewohner an.
Die Kosten von etwa 1.500 Baht (ca. 38 Euro) pro Person sollen von verschiedenen Behörden getragen werden. Zunächst werden 50 Hochrisiko-Personen untersucht, dann die restlichen 1.000.
„Alle Behörden müssen zusammenarbeiten, um das Leiden der Bevölkerung zu lindern und sowohl sofortige Entlastung als auch langfristige Lösungen zu liefern“, forderte der Gouverneur.
Langfristige Lösungen noch in weiter Ferne
Als akute Maßnahmen sollen nun Müllfahrzeuge abgedichtet und Mikroorganismen gegen den Gestank eingesetzt werden. Langfristig hofft man auf eine neue Verbrennungsanlage – deren Fertigstellung ist jedoch erst für 2026 geplant.
Bis dahin drängen Politiker auf Zwischenlösungen wie die Umwandlung von Biomüll in Dünger oder Biogas. Für die unmittelbar betroffenen Menschen an der stinkenden Front ist jeder Tag ein Kampf um saubere Luft und ihre Gesundheit. Das Paradies Phuket hat eine sehr dunkle und übelriechende Kehrseite.
🗣 Wie viel Leid ist noch hinnehmbar?
Wenn Menschen nachts vom Gestank geweckt werden, tagsüber Atemnot haben und plötzlich Krebsfälle zunehmen – ist das noch ein Verwaltungsproblem oder längst ein moralisches Versagen?
Wer trägt Verantwortung, wenn bekannt ist, dass die Technik seit Jahren nicht ausreicht?
Und eine unbequeme Frage: Würde diese Krise genauso lange ignoriert, wenn sie nicht „nur“ 1.100 Anwohner beträfe?




Ich verstehe das nicht, wo bleibt nur das Geld das diese Stadt mit den Touristen einnimmt. Die Kanäle müssen schon sehr dunkel sein
Da lob ich mir den Isaan, schön am Straßenrand verteilt und ein tägliches Feuer vor jedem 2. Haus und das größte Müllproblem ist gelöst.