Gras-Krieg in Thailand: KleinhÀndler gegen Pharmariesen

person holding green and yellow handle scissors
Photo by CRYSTALWEED cannabis on Unsplash

Thailands Cannabis-Branche in Aufruhr: 
Aktivisten kĂ€mpfen gegen neue Regulierung 
„18.000 LĂ€den vor dem Aus!“ 

BANGKOK – Eine Pro-Cannabis-Gruppe hat das thailĂ€ndische Gesundheitsministerium mit Protesten ĂŒberzogen, um eine umstrittene neue Verordnung fĂŒr medizinisches Marihuana zu stoppen. Das Netzwerk „Writing Thailand’s Cannabis Future“ warnt: Die Regelung, die im November in Kraft treten soll, werde Tausende kleine Shops ruinieren und den Markt an Großinvestoren verschenken.

Strengere Standards 
Existenzbedrohung fĂŒr Kleinbetriebe

Laut Prasitchai Nunual, GeneralsekretĂ€r der Aktivisten-Gruppe, wĂŒrden die geplanten medizinischen QualitĂ€tsvorgaben die Betriebskosten derart in die Höhe treiben, dass von landesweit 18.000 registrierten Cannabis-GeschĂ€ften kaum 2.000 ĂŒberleben könnten. Besonders betroffen wĂ€ren Kleinbauern, die sich die teuren Zertifizierungen nicht leisten können. „Das ist eine Monopolisierung zugunsten der Reichen!“, wetterte Prasitchai bei einer Demonstration am Mittwoch.

Ultimatum bis 28. Juli 
sonst geht’s zur KorruptionsbekĂ€mpfungskommission

Die Aktivisten fordern:

✔ Sofortigen RĂŒckzug der geplanten Verordnung
✔ Bildung eines neutralen Unterausschusses fĂŒr faire Cannabis-Politik
✔ RĂŒcktritt von Gesundheitsminister Somsak Thepsuthin, dem sie Vetternwirtschaft vorwerfen

Sollte das Ministerium bis zum 28. Juli nicht einlenken, will die Gruppe bei der Nationalen Anti-Korruptionskommission (NACC) Beschwerde einreichen – mit dem Vorwurf, die Lizenzvergabe sei manipuliert worden. FĂŒr August kĂŒndigten sie massivere Proteste an, falls ihre Forderungen ignoriert werden.

Ministerium bleibt hart: 
„Sicherheit geht vor“

Doch das Gesundheitsministerium zeigt sich unbeeindruckt. Dr. Thewan Thanirat von der Abteilung fĂŒr traditionelle Medizin betonte auf einem Workshop, dass Labortests und pharmazeutische Standards unverzichtbar seien. „Medizinisches Cannabis muss frei von Schadstoffen und wirksam sein – auch wenn es mit 10.000 Baht (240 €) pro Kilo teurer ist als Straßenware“, so der Beamte. Ab sofort wĂŒrden landesweite Shop-ÜberprĂŒfungen durchgefĂŒhrt.

Zwei Lager – Zwei Visionen

WĂ€hrend Aktivisten eine Abwanderung in den Schwarzmarkt befĂŒrchten, beharrt die Regierung auf Kontrolle statt Wildwuchs. Die geplante Verordnung könnte tatsĂ€chlich die Branche umkrempeln – doch zu wessen Gunsten? Die nĂ€chsten Wochen werden zeigen, ob Thailand seinen liberalen Cannabis-Kurs beibehĂ€lt oder doch die Big Player das Sagen bekommen.

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