Thailands Baukrise: 780.000 Kambodschaner verlassen das Land
Ein massiver Arbeitskräfte-Exodus erschüttert Thailand: Seit den Grenzspannungen mit Kambodscha haben rund 780.000 kambodschanische Arbeiter das Land verlassen – das sind satte 65% aller kambodschanischen Arbeitskräfte! Die Bauindustrie bangt um ihre Projekte.
Dramatischer Einbruch in nur drei Monaten
Die Zahlen des thailändischen Arbeitsministeriums sprechen eine deutliche Sprache: Waren im Mai noch 512.207 kambodschanische Arbeiter legal in Thailand beschäftigt, sank diese Zahl bis Ende August auf nur noch 490.534. Der Großteil davon (489.858) sind Hilfsarbeiter, nur 676 besitzen spezielle Arbeitserlaubnisse.
Doch diese offiziellen Zahlen täuschen: Laut kambodschanischem Arbeitsministerium waren vor den Grenzstreitigkeiten im Juni noch 1,2 Millionen Landsleute in Thailand beschäftigt. Die tatsächliche Abwanderung ist damit viel dramatischer als offiziell zugegeben.
Grenzschließungen lösten Panik aus
Der Sprecher des kambodschanischen Arbeitsministeriums, Sun Mesa, erklärt den Massenexodus: „Die Grenzschließungen verursachten Angst unter den Border-Pass-Inhabern.“ Diese fürchteten, ihre Aufenthaltsgenehmigungen könnten während der Schließung ablaufen – was hohe Strafen nach sich gezogen hätte.
Besonders betroffen ist die Landwirtschafts- und Viehwirtschafts-Branche, die traditionell stark auf kambodschanische Saisonarbeiter angewiesen ist. Viele Farmen stehen jetzt vor dem Ruin, weil die Ernte nicht eingebracht werden kann.
Thailand reagiert mit Notfall-Plan
Das thailändische Arbeitsministerium hat einen Drei-Punkte-Notfallplan entwickelt:
1. Arbeitserlaubnisse verlängern für legale Arbeiter, inklusive Myanmar-Staatsbürger
2. Neue Abkommen verhandeln mit Ländern wie Sri Lanka
3. Thailändische Arbeiter vermitteln über digitale Plattformen
Gleichzeitig setzt man auf Arbeiter aus Laos, Myanmar und Vietnam, um die Lücken zu füllen. Doch die speziellen Fähigkeiten der kambodschanischen Arbeiter sind nicht so einfach zu ersetzen.
Wer ist am stärksten betroffen?
Die Hauptlast tragen Bangkoks Bauindustrie und die landwirtschaftlichen Betriebe in den Grenzprovinzen. Viele Bauprojekte liegen bereits auf Eis, weil die bewährten kambodschanischen Teams fehlen.
Dabei waren kambodschanische Arbeiter besonders beliebt: fleißig, erfahren und sprachlich oft besser integriert als Arbeiter aus anderen Nachbarländern. Ihr plötzlicher Abzug hinterlässt eine riesige Lücke im thailändischen Arbeitsmarkt.
Was kommt als Nächstes?
Die thailändische Regierung betont, dass die Rechte legaler Arbeiter geschützt werden müssen. Gleichzeitig will man Menschenhandelsnetzwerke bekämpfen und undokumentierte Arbeiter legalisieren. Solange die Grenzspannungen anhalten, wird Thailand um jede kambodschanische Arbeitskraft kämpfen müssen. Und die Bauindustrie bangt weiter um ihre Fertigstellungstermine.
Arbeitsmigration im Wandel
Wie sollte Thailand mit der wachsenden Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften umgehen, wenn Grenzkonflikte und politische Spannungen jederzeit eine Krise auslösen können? Teilen Sie Ihre Meinung mit uns.




Die Thais pinkeln sich mit der Abschiebeaktion ins eigene Knie, der Schaden ist groeser als der Nutzen
Als privilegierter Ausländer und Resident in diesem Land weiß ich, dass das allein eine Sache der Thailänder ist wie diese mit ihren ausländischen Arbeitern hier umgehen. Eine Meinung dazu hätte ich ja schon. Vielleicht nur so viel, dass es in einem Land mit viel Sonne eben auch viel Schatten gibt.