Thailands Demokraten lehnen Anutin ab

Thailands Demokraten lehnen Anutin ab
Thaiexaminer

Harte Absage an Bhumjaithai-Parteichef

Der Generalsekretär der Demokratischen Partei und stellvertretende Innenminister Decha Isara Khaothong hat am Sonntag geschworen, niemals Bhumjaithai-Parteichef Anutin Charnvirakul als Premierminister zu unterstützen. Decha, der den kontroversen Khao Kradong-Fall in Buriram beaufsichtigt, verwies auch auf die noch immer ungeklärten Vorwürfe der Senatsmanipulation von 2024, die über der Partei und ihrer Führung schweben.

Warnung vor Regierungskrise

Er warnte eindringlich davor, dass die aktuelle Situation Thailands Regierungsführung weitaus mehr bedrohe als hundert Staatsstreiche zusammen. Diese deutlichen Worte fielen, während für diese Woche eine vorläufige Abstimmung im Repräsentantenhaus zur Wahl des 32. Premierministers Thailands angesetzt ist. Die politischen Verhandlungen intensivierten sich über das Wochenende hinweg erheblich.

Angespanntes Treffen zwischen Pheu Thai und People’s Party

Am Sonntag führte der amtierende Premierminister Phumtham Wechayachai eine Delegation der Pheu Thai-Partei zu einem Treffen mit der People’s Party in deren Hauptquartier. Das Treffen wurde von Beobachtern als angespannt und unproduktiv beschrieben. Obwohl das Pheu Thai-Team zunächst mit einer Entschuldigung für vergangene Konflikte begann, blieb die People’s Party unbeeindruckt und zeigte keine Reaktion.

Keine Einigung erzielt

Das vierköpfige Team der People’s Party unter Führung von Nattapong Ruangpanyawut signalisierte keinerlei Positionsänderung. Wichtig ist, dass keine Einigung erzielt wurde. Darüber hinaus kündigte die People’s Party an, dass am Montag keine interne Abstimmung der Abgeordneten stattfinden werde. Obwohl die Partei behauptet, ihre Exekutive werde formell jede Entscheidung verkünden, berichten mehrere Quellen, dass möglicherweise bereits eine Entscheidung getroffen wurde.

Zeitplan für Premierminister-Wahl

Die Bestätigung einer Premierminister-Abstimmung erfordert noch die Zustimmung von Parlamentssprecher Wan Muhamad Noor Matha. Bis dahin können keine endgültigen Schritte unternommen werden. Dennoch wird die erste Abstimmung für Mittwoch, den 3. September, erwartet. Trotz der festgefahrenen Situation bekräftigte Phumtham, warum Pheu Thai glaubt, weiterhin die beste Option für die Regierungsbildung zu sein.

Forderungen der People’s Party

Er betonte, dass Pheu Thais Position selbst nach Annahme wichtiger Forderungen der People’s Party stärker sei. Diese Forderungen umfassen eine Übergangsregierung, die innerhalb von vier Monaten zurücktreten soll, sowie ein nationales Referendum über die Ablösung der Verfassung von 2017. Diese Verfassung wurde weithin als undemokratisch kritisiert und steht seit Jahren in der Kritik verschiedener politischer Lager.

People’s Party bleibt außerhalb der Regierung

Die People’s Party bekräftigte, dass sie der nächsten Regierung nicht beitreten werde. Allerdings versprach sie, als politischer Wachhund außerhalb der Koalition zu agieren. Als Reaktion bot Pheu Thai an, eine Regierung zu bilden, die innerhalb von drei Monaten zurücktreten würde. Die Partei schlug auch vor, die Verfassung von 1997 als Modell für den neuen Entwurf zu verwenden.

Delegation hochrangiger Politiker

Jene Verfassung wurde vor ihrer Annullierung durch einen Militärputsch 2006 weithin für ihre demokratische Struktur gelobt. Die Sonntagsdelegation umfasste sieben hochrangige Persönlichkeiten von Seiten der Pheu Thai. Darunter waren Justizminister Thawee Sodsong und der stellvertretende Innenminister Decha Isara Khaothong. Decha fungiert auch als Generalsekretär der Demokratischen Partei und ist amtierender Abgeordneter für Songkhla in Südthailand.

Dechas persönliche Stellungnahme

Nach dem Treffen gab er eine Pressekonferenz im Hauptquartier der Demokratischen Partei in Bangkok. Er sagte, er habe an dem Treffen als politischer Verbündeter teilgenommen, nicht in seiner offiziellen Parteikapazität. Er fügte hinzu, dass der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Chalermchai Sri-on, die volle Autorität habe, auf die sich entwickelnde Situation zu reagieren. Am Sonntag unterstützte die Exekutive der Demokratischen Partei diesen Ansatz.

Klare Absage an Anutin

Decha war eindeutig in seiner Position. Er erklärte, dass er nicht für Bhumjaithai-Parteichef Anutin Charnvirakul als Premierminister stimmen werde. Er stellte auch fest, dass der laufende Senatswahl-Skandal schädlicher sei als „hundert Staatsstreiche“. Decha sagte, er hätte „jegliche Menschlichkeit verloren“, wenn er die Senatskollusions-Kontroverse ignoriert hätte. Er forderte die Auflösung des Parlaments innerhalb von zwei oder drei Monaten.

Verantwortung für Schlüsselthemen

Als stellvertretender Innenminister ist Decha für den Khao Kradong-Landstreit und andere wichtige Verwaltungsangelegenheiten verantwortlich. Er wird auch über Untersuchungen zu den Senatswahlen 2024 informiert. Diese befinden sich derzeit in den Händen der Wahlkommission und der Abteilung für Sonderermittlungen (DSI). Diese Untersuchungen haben hochrangige Bhumjaithai-Parteifiguren in angebliche Wahlmanipulationen verwickelt, was die politische Lage zusätzlich verkompliziert.

Öffentliche Meinung gegen Allianz

Unterdessen spiegelt die öffentliche Meinung starken Widerstand gegen eine gemeldete Allianz zwischen People’s Party und Bhumjaithai wider. Am 31. August veröffentlichte das Pacific Institute of Management Ergebnisse einer nationalen Umfrage unter 1.500 Befragten. Laut den Daten lehnten 30,5% der Befragten eine solche Allianz ab, während 12,9% sie stark ablehnten. Nur 13,5% unterstützten die Allianz.

Motive für mögliche Kooperation

Die Umfrage fragte auch, warum Menschen glauben, die People’s Party könnte Bhumjaithai unterstützen. 42,5% sagten, das Motiv wäre, 44 Abgeordneten unter rechtlichem Druck zu helfen. 17,4% glaubten, es würde politische Übereinstimmung widerspiegeln. 15,5% nannten Unterstützung für Anutin als Premierminister, während 10,4% sagten, es würde helfen, politische Vorhaben voranzubringen. Die Mehrheit sieht negative Auswirkungen einer solchen Koalition.

Erwartete Stellungnahme und ungewisse Zukunft

Die People’s Party wird voraussichtlich am Montag eine öffentliche Erklärung abgeben. Bis dahin kann keine formelle Koalition bestätigt werden, und keine Premierminister-Abstimmung kann voranschreiten. Derzeit hat kein Block einen klaren Weg zur Regierungsbildung ohne Unterstützung der People’s Party. Wie die progressive People’s Party ihre Position nutzt, wird sowohl die Partei selbst als auch das Land beeinflussen.

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