Thailands Immobilienmarkt im Krisenmodus:
Bangkok und Phuket kämpfen mit Kaufkraftverlust
PHUKET/BANGKOK – Der thailändische Immobilienmarkt steckt 2025 in einer tiefen Krise. Laut dem Beratungsunternehmen Knight Frank (Thailand) durchlebt die Branche eines der „anstrengendsten und schmerzhaftesten“ Jahre seit langem. Gründe sind wirtschaftliche Unsicherheit, sinkende Kaufkraft und politische Turbulenzen, die sowohl lokale als auch ausländische Investoren verunsichern.
Kaufzurückhaltung und Banken-Vorsicht bremsen den Markt
Obwohl das Interesse an Immobilien grundsätzlich vorhanden bleibt, zögern Käufer angesichts der unsicheren Lage, langfristige Finanzierungsentscheidungen zu treffen. Banken haben ihre Kreditvergabepolitik verschärft, was insbesondere mittelständische Käufer trifft. Gleichzeitig halten sich ausländische Investoren zurück – eine dramatische Wende im Vergleich zu den Boomjahren vor der Pandemie.
Bangkok: Einbruch bei chinesischen Investoren um bis zu 75 %
Die Hauptstadt, einst das Zentrum des Immobilienbooms, verzeichnet einen Rückgang der Kaufkraft um über 50 %. Besonders auffällig ist der Einbruch bei chinesischen Käufern, die früher 35–40 % der Condominium-Verkäufe ausmachten. Heute liegt ihr Anteil nur noch bei 10–15 %. Auch in Phuket ist die internationale Nachfrage um mehr als die Hälfte eingebrochen. Zwar sind russische und chinesische Interessenten noch präsent, doch die Transaktionszahlen erreichen bei Weitem nicht mehr das Niveau früherer Jahre.
Überlebensstrategien:
Projektstopps und Notverkäufe
Große wie kleine Entwickler reagieren mit drastischen Maßnahmen:
✔ Neubauprojekte werden massiv zurückgefahren
✔ Fokus liegt auf der Abverkauf bestehender Einheiten
✔ Liquiditätsprobleme zwingen Firmen zu Joint Ventures oder Notverkäufen mit 30–35 % Rabatt
Grundstücksbesitzer versuchen ebenfalls, Flächen zu veräußern, doch der Markt ist weitgehend festgefahren. Nur bei dringendem Liquiditätsbedarf werden größere Preisnachlässe von 3–5 % gewährt.
Licht am Horizont?
Frühestens 2027 mit Erholung zu rechnen
Ursprünglich hatten Analysten eine Erholung ab 2026 prognostiziert, doch nun scheint ein Wendepunkt erst 2027 realistisch. Entscheidend werden Tourismus-Erholung und staatliche Förderprogramme sein. Bis dahin bleibt die Branche im Wartemodus – während finanzstarke Investoren bereits jetzt günstige Gelegenheiten wittern.



