Thailand verbietet Jagd auf Meeressäuger
Das Kabinett hat die Aufnahme von drei Meeressäugern in die Liste geschützter Wildtiere beschlossen: Buckelwale, Bryde-Wale und Risso-Delfine. Ein am Donnerstag, dem 4. September, gebilligter Entwurf einer ministeriellen Verordnung stuft die Arten unter dem Wildlife Preservation and Protection Act 2019 als geschützt ein. Jagd, Handel, Import oder Export sind künftig ohne Sondergenehmigung untersagt, und Besitz ist nur mit Lizenz erlaubt – streng begrenzt auf zoologische Zwecke, berichtete die Bangkok Post.
Pinsak Suraswadi, Generaldirektor der Department of Marine and Coastal Resources (DMCR), nannte den Schritt einen Meilenstein im Schutz mariner Ökosysteme: „Unser Einsatz für bedrohte Arten“, so seine Worte. Die Maßnahme soll Arten schützen, die durch Fischereiausleger, dichten Schiffsverkehr und illegale Gefangennahme für Schauzwecke gefährdet sind, und bringt Thailand näher an seine Verpflichtungen gegenüber CITES, so die offiziellen Angaben (Bangkok Post).

Neue Schutzgebiete vor der Küste
Offiziell werden zwar keine neuen Nationalparks genannt, doch die Verordnung und begleitende Maßnahmen schaffen faktisch erweiterte Schutzzonen in thailändischen Küstengewässern. Die Behörden setzen auf technische Lösungen wie akustische Abschreckung, neue Materialien für Fischerei-Netze und automatisierte Luftüberwachung, um Strandungen, Verhedderung und Wilderei zu reduzieren, so die DMCR. Ziel: direkte Gefahren für die Tiere vermeiden und Lebensräume sicherer machen.
Die Regierung betont, dass die Auflistung zu einer gesünderen Meeresökologie, weniger Handel mit den Arten und stärkerem internationalen Schutz führen soll. Das Außenministerium will CITES-Mitglieder informieren, um grenzüberschreitende Wildtierkriminalität zu bekämpfen. Zugleich wird die Maßnahme als Chance gesehen, nachhaltigen Ökotourismus zu fördern – ohne die Bestände weiter zu belasten (Bericht: Bangkok Post).
Fischer protestieren gegen Jagdverbot
Der Titel suggeriert Widerstand: Tatsächlich könnte das Jagdverbot bei Teilen der Fischereigemeinschaft Besorgnis auslösen. Viele Fischer sind empfindlich gegenüber zusätzlichen Auflagen wie Lizenzzwang, Kontrollen oder veränderten Fangmethoden. Behörden und Experten rechnen mit Diskussionen über Zugänglichkeit von Fanggründen und die Kosten für neue, tierfreundlichere Netze.
Die Regierung versucht, Konflikte zu dämpfen: DMCR, das Department of National Parks und das Department of Fisheries pilotieren Technologien und Schulungsprogramme, um Verhedderung zu verhindern und alternative Einnahmequellen durch Ökotourismus zu fördern. Für einen fairen Übergang fordern Umweltschützer und Beamte nun Dialog, Unterstützung für betroffene Fischer und klare Richtlinien – damit Schutz und Lebensunterhalt nicht gegeneinander ausgespielt werden (Quellen: DMCR, Bangkok Post).



