Michelin-Stern geknickt:
Streetfood-Legende Jay Fai wegen undurchsichtiger Preise zu Geldstrafe verurteilt
Bangkok – Die weltberühmte Streetfood-Köchin Jay Fai muss eine Geldstrafe von 2.000 Baht (ca. 50 Euro) zahlen. Der Grund: Ihr Restaurant hatte die Preise für Premium-Krabbenfleisch nicht deutlich genug ausgewiesen – und damit gegen thailändisches Verbraucherschutzrecht verstoßen.
Der teuerste Omelett-Reinfall
Auslöser war der Ärger der thailändisch-britischen YouTuberin Pitchaya „Peachii“ Chaychana. Die in London lebende Influencerin postete am 15. August auf X, dass sie und ihre Freunde 4.000 Baht (100 Euro) für das berühmte Krabbenomelett bezahlen mussten – obwohl die Speisekarte lediglich 1.500 Baht (37,50 Euro) auswies.
Auf Nachfrage erfuhr Peachii, dass das Gericht mit Premium-Krabbenfleisch zubereitet worden war. „Das Essen war fantastisch – aber niemand hat uns gefragt, ob wir die teure Variante wollen“, kritisierte die YouTuberin. Sie forderte weder Entschädigung noch eine Entschuldigung, sondern wollte lediglich ihre Erfahrungen teilen.

Ministerium greift hart durch
Das Handelsministerium schickte daraufhin ein Team aus Verbraucherschutzbehörde und Zentralem Ermittlungsbüro (CIB) in das Michelin-Stern-Restaurant. Das Ergebnis: Jay Fai hatte gegen Paragraph 28 des Waren- und Dienstleistungspreisgesetzes verstoßen, der eine klare Preisauszeichnung vorschreibt.
Obwohl das Gesetz Bußgelder von bis zu 10.000 Baht erlaubt, begnügten sich die Behörden mit einer Strafe von 2.000 Baht. Zusätzlich muss das Restaurant jetzt die Preise für Standard-Krabbenfleisch (1.500 Baht) und Premium-Krabbenfleisch (4.000 Baht) eindeutig auf der Speisekarte ausweisen.
Sind die Preise überhaupt gerechtfertigt?
Das Handelsministerium prüft derzeit, ob die hohen Aufschläge für die Premium-Zutaten überhaupt gerechtfertigt sind. Sollte dies nicht der Fall sein, drohen Jay Fai weitere Strafen. „Wir müssen sicherstellen, dass Touristen und Einheimische nicht übervorteilt werden“, so ein Beamter.
Der Fall zeigt ein grundsätzliches Problem: Immer wieder berichten Gäste von schwankenden Preisen und undurchsichtigen Zuschlägen. Jay Fais Tochter und die Köchin selbst verweigerten jeden Kommentar gegenüber der Presse.

Imageschaden für Thailands Streetfood
Die Stern-Auszeichnung des Michelin-Guides war für Jay Fai bisher ein Qualitätssiegel. Nun steht die 78-jährige Köchin, bekannt für ihre skurrile Skibrille und ihren Kohleofen, im Zwielicht.
Food-Experten sind geteilter Meinung: „Einerseits sind frische Premium-Zutaten teuer – andererseits muss Transparenz herrschen“, meint ein Bangkok Food-Blogger. Touristen würden oft aus Unwissenheit übervorteilt.
Preistransparenz in der Gastronomie gefordert
Das Handelsministerium kündigte an, künftig stärker auf Preistransparenz in der Gastronomie zu achten – besonders bei touristischen Highlights. Für Jay Fai geht es nun darum, ihr Image zu retten ohne die Preise zu senken.




Diese symbolischen „Strafen“ sind einfach lächerlich. Die Kosten des aufwändigen Prüfungs- und Verwaltungsaktes (wieviele Beamte und Angestellte waren in die Aufklärung involviert ?) sowie die zahlreichen Statements an die Presse dürften die „Einnahmen“ durch die Strafe um ein Mehrfaches übersteigen.