Thailändische Luftwaffe weist Gerüchte über gestoppte Gripen-Lieferungen zurück
BANGKOK – Die thailändische Luftwaffe hat Berichte dementiert, wonach Schweden den Verkauf von Saab JAS 39 Gripen-Kampfjets ausgesetzt habe. Die angebliche Entscheidung soll mit thailändischen Luftangriffen an der kambodschanischen Grenze in Verbindung stehen – doch die Militärführung betont, alle Einsätze seien völkerrechtskonform verlaufen.
Schweden dementiert nicht
doch Thailand bleibt zuversichtlich
In einer offiziellen Facebook-Erklärung wies die Royal Thai Air Force (RTAF) Vorwürfe der Phnom Penh Post zurück, die schwedische Regierung habe Waffenlieferungen aus Protest gegen thailändische Militärschläge gestoppt.
„Unsere Operationen richteten sich ausschließlich gegen militärische Ziele in Kambodscha und hielten sich an humanitäre Prinzipien“, hieß es.
Gleichzeitig verwies die RTAF auf kambodschanische Raketenangriffe, die thailändische Krankenhäuser und Wohngebiete getroffen hätten.
Die schwedische Außenministerin Maria Malmer Stenergard äußerte sich zwar besorgt über die Grenzspannungen, bestätigte aber keinen Lieferstopp. Letztlich liege die Entscheidung bei der Regierung und der Inspektion für strategische Produkte (ISP), die Rüstungsexporte kontrolliert.
Warum Thailand auf die Gripen setzt
Thailand plant die Anschaffung von zwölf neuen Gripen E/F-Kampfflugzeugen für rund 60 Milliarden Baht (ca. 1,5 Mrd. Euro), um seine bestehende Flotte von elf Maschinen bei der Wing 7 in Surat Thani zu verstärken. Ursprünglich hatte die RTAF auch US-amerikanische F-16 Block 70/72 geprüft, sich aber aus strategischen Gründen für das schwedische Modell entschieden.
Falls Schweden tatsächlich Lieferungen verzögert, könnte das Thailands Luftverteidigung schwächen – gerade jetzt, wo die Spannungen mit Kambodscha weiterhin hoch sind.
Doch die RTAF zeigt sich optimistisch: „Wir vertrauen auf eine sachliche Entscheidung unserer schwedischen Partner.“
Hintergrund: Die Rolle der Gripen im Grenzkonflikt
Die Gripen-Jets gelten als entscheidend für Thailands Fähigkeit, Luftüberlegenheit zu wahren. Im aktuellen Konflikt wurden sie bisher nur zur Abwehr kambodschanischer Angriffe eingesetzt. Sollte Schweden die Lieferung tatsächlich blockieren, müsste Thailand möglicherweise auf ältere Maschinen zurückgreifen oder alternative Anbieter wie die USA oder Frankreich ansprechen.
Bisher gibt es jedoch keine offizielle Bestätigung für einen Handelsstopp. Die thailändische Regierung bleibt zuversichtlich, dass das Geschäft wie geplant abgewickelt wird.



