Kambodschas Premier nominiert Donald Trump für Friedensnobelpreis
Phnom Penh. Kambodschas Ministerpräsident Hun Manet hat den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. In einem Schreiben an das norwegische Nobelkomitee würdigte Hun Manet am Donnerstag Trumps „visionäre und innovative Diplomatie“, die jüngst zur Beilegung blutiger Grenzgefechte mit Thailand beigetragen habe.
Noch im vergangenen Monat hatten sich die Spannungen zwischen beiden Staaten gefährlich zugespitzt. Fünf Tage andauernde Kämpfe forderten mindestens 43 Todesopfer. Hintergrund war ein seit Jahren schwelender Territorialstreit, der in offenen militärischen Schlagabtausch mündete. Erst ein in der vergangenen Woche vereinbarter Waffenstillstand beendete die Gefechte.
Hun Manet schreibt den Erfolg einer Kombination internationaler Vermittlungsbemühungen zu. Neben mehreren Telefongesprächen Trumps seien auch der malaysische Regierungschef Anwar Ibrahim in seiner Funktion als ASEAN-Vorsitzender sowie eine chinesische Delegation maßgeblich beteiligt gewesen.
In seinem Brief lobte der kambodschanische Premier Trumps „außergewöhnliche Staatskunst“, die sich durch den Willen auszeichne, Konflikte zu lösen und „katastrophale Kriege“ zu verhindern. Die jüngste Intervention habe nicht nur eine „unverzügliche und bedingungslose Waffenruhe“ ermöglicht, sondern auch „einen potenziell verheerenden Konflikt“ abgewendet.
Die Liste der Kandidaten für den Friedensnobelpreis wird vom Nobelkomitee nicht veröffentlicht; die Frist für Vorschläge endet jeweils am 31. Januar. Die Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt im Oktober. Neben Abgeordneten und Regierungsmitgliedern sind auch bestimmte Professoren, frühere Preisträger und die Mitglieder des Komitees selbst vorschlagsberechtigt.
Trump ist in der Vergangenheit bereits mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert worden, unter anderem von Pakistan und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Die jüngste Vermittlungsaktion fiel in eine Phase erhöhter wirtschaftlicher Anspannung zwischen Washington und den beiden südostasiatischen Staaten: Beide sahen sich mit der Androhung drastisch erhöhter US-Zölle konfrontiert. Nach dem Ende der Kämpfe einigten sich die Regierungen in Phnom Penh und Bangkok mit Trump auf eine Reduzierung der Abgaben auf 19 Prozent – und entgingen damit dem zuvor in Aussicht gestellten Satz von 36 Prozent.



